Kitzbüheler Anzeiger
19.06.2018
News  
 

Zukunftsaktie Online-Marketing

Von März bis Mai führte die regionale Onlineplattform Herzregion eine Befragung zum Kaufverhalten heimischer Konsumenten in den Generationen Y (Geburtsjahr 1980 bis 1994) und Z (ab Geburtsjahr 1995) durch.

Bezirk  | Die Ergebnisse zeichnen das klare Bild, dass auch für ansässige Betriebe kein Weg am Online-Marketing vorbeiführt, um diese Zielgruppe zu erreichen.

97 Prozent shoppen online

70 Prozent aller Befragten geben an, mindestens einmal pro Monat online einzukaufen, lediglich drei Prozent meinen, komplett auf Onlineshops zu verzichten. Vor allem Modeartikel wie Herren- und Damenkleidung werden von mehr als der Hälfte der Teilnehmer online gekauft, 46 Prozent geben an, ebenso Accessoires über Webshops zu beziehen. Auch Waren wie Haushaltsartikel, Küchengeräte und Outdoorartikel/Werkzeuge werden von über 40% online gekauft. Einrichtung, Unterhaltungselektronik und Spiele kommen für jeden Dritten über einen Webshop in Frage. Erkennbar ist, dass sehr persönliche und individualisierte Produkte lediglich für vier Prozent über einen Onlineshop in Frage kommen.

Nicht nur der Kauf von Waren, auch Dienstleistungen werden heute vermehrt online bezogen. Netflix und Co. haben demnach bereits den klassischen Filmverleih abgelöst, 78 Prozent  geben an, für Videostreamingdienste zu zahlen. Das Buchen von Flügen und Hotels über eine Online-Vermittlungsplattform kommt für 55 Prozent, bzw. 75 Prozent der Umfrageteilnehmer in Frage. Jeder dritte Teilnehmer der Umfrage würde gerne alternative Fahrtdienstleister wie Uber in der Region nutzen, bzw. nutzt diese bereits nach Verfügbarkeit in anderen Städten.

Der „selektive Shopper“ gibt den Ton an

Auch wenn die Häufigkeit des Onlineshoppings zunimmt, so geben die Befragten an, 75 Prozent ihrer Einkäufe stationär zu tätigen. Dennoch ist klar, dass der „hybride Konsument von heute“ einen Mix aus mehreren Kanälen gleichzeitig nutzt, um Produkte und Dienstleistungen zu beziehen.

Für stationäre Betriebe ist die Zunahme des sogenannten Beratungsdiebstahls als warnendes Signal zu werten. Damit ist gemeint, dass sich Kunden im Geschäftslokal beraten lassen, um später online zu kaufen. Jeder Fünfte der Umfrageteilnehmer gibt an, diese Praktik zu vollziehen. Dies spiegelt sich auch in den weiteren Ergebnissen der Erhebung wider. 70 Prozent der Befragten meinen, online bessere Preise zu finden, während 60 Prozent dem stationären Handel eine bessere Verkaufsberatung zuschreiben.

Als Chance wiederum kann das gegengesetzte Konsumverhalten, der sogenannte ROPO („Research online, purchase offline“) Effekt gesehen werden. 76 Prozent der Umfrageteilnehmer erkundigen sich online über Informationen und das Angebot des stationären Unternehmens, bevor sie eine Kaufentscheidung vor Ort treffen.

Der „selektive Shopper“ nutzt daher das beste aus der On- und Offlinewelt und kombiniert die Vorzüge beider. „Stationäre Betriebe müssen ihre Kunden online abholen und offline überzeugen. Das Einkaufserlebnis muss bereits digital starten und darf nicht an der Kassa enden. Nachhaltige Kundenbeziehungen müssen aufgebaut und sowohl online als auch offline gepflegt werden“, erklärt Oliver Allmoslechner von Herzregion.

Kanalübergreifendes Marketing notwendig

81 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie es für wichtig empfinden, dass Unternehmen über die eigene Website, bzw. eine Webpräsenz relevante Informationen bereitstellen und so gefunden werden können. Vor allem Öffnungszeiten, Anfahrtspläne, Produktinformationen und Angebote sowie Unternehmensportraits werden als „relevante Informationen“ genannt.

„Nur mehr ein Bruchteil der Mediennutzung in der Zielgruppe U40 verteilt sich auf konventionelle Kanäle. Wenn 76 Prozent dieses Segments angeben, sich online aktiv vorab zu erkundigen, bevor im stationären Betrieb gekauft, bzw. eine Dienstleistung bezogen wird, so sieht man ganz klar, in welche Richtung sich der Fokus werbender, vor allem kleiner Unternehmen wenden muss, um für die genannte Zielgruppe relevant zu sein“, fasst Oliver Allmoslechner zusammen.

Herzregion.at mit neuer Onlineplattform

Anfang Juni wurde die „Herzregion 2.0“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine regionale Onlineplattform, die ihren Besuchern einzigartige Unternehmen aus der Region vorstellt. Neben einer komplett überarbeiteten Jobplattform haben regionale KMUs auch die Möglichkeit, ihre aktuellen Angebote in einem „virtuellen Schaufenster“ auszustellen. Derzeit befinden sich knapp 60 Unternehmen aus dem Raum Kitzbüheler Alpen auf der Website. Seit Start des Projekts haben 20.100 Personen die Herzregion besucht.

„Mit unserer Plattform wollen wir den Einkauf vor Ort stärken und vor allem heimischen Unternehmen ein attraktives Online-Werbemedium, zugeschnitten auf Regionalität, bieten. Wir verbinden das Beste aus beiden Welten und bringen die heimische Wirtschaft online“, erklärt Oliver Allmoslechner und fährt fort „Wir sollten uns auch von dem Gedanken lösen, dass jeder kleine Betrieb einen Onlineshop braucht. Gegen Amazon, Zalando und Co. zu konkurrieren macht als KMU wahrscheinlich wenig Sinn, vielmehr müssen Onlinekanäle als komplementäre Instrumente zur Verkaufsförderung gesehen werden, Stichwort Social Media, Suchmaschinenoptimierung und regionale Onlinenetzwerke. Dafür stehen wir und das ist der Mehrwert, den Herzregion.at bietet.“ Foto: Herzregion.at

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen