Kitzbüheler Anzeiger
18.07.2019
News  
 

Wildparker ärgern die Kössener

Weil es für viele Einsatzfahrzeuge auf Kössens Straßen kein Durchkommen mehr gibt, greift die Gemeinde jetzt bei Falschparkern rigoros durch.

Kössen | Angesichts der Zustände, die in letzter Zeit nicht nur entlang der Einstiege in die beliebten Wanderziele überhand nehmen, treibt es dem Kössener Bürgermeister Reinhold Flörl regelrecht die Zornesröte ins Gesicht: „Mit dem Start in die Wandersaison steigt die Zahl der Falschparker in unserer Gemeinde wieder extrem an. So kann es einfach nicht weitergehen!“
Gerade während der  langen Schönewetter-Phasen im Frühsommer ist die Situation immer schlimmer geworden. Vor allem im Ausgangsbereich der beliebten Wanderrouten Mühlberg, Taubensee, Frankenalm und Rinderbachalm führe das Wildparken zu massiven Gefahrensituationen.

„Viele dieser Gemeindestraßen sind nur einspurig. Wenn da die Stellen zum Ausweichen bzw. die Kehren zugeparkt werden, gibt es kein Durchkommen mehr“, kritisiert Flörl. Vor allem für die Einsatzfahrzeuge ist es enorm schwierig, hier durchzukommen. Inzwischen musste sogar der Milchlaster nicht nur einmal umdrehen, weil er nicht mehr durchkam.
Der Dorfchef kündigte eine „Aktion Scharf“ an. Er selber ist als begeisterter Radfahrer viel in der Gemeinde unterwegs und hält die Augen offen, wie er betont. Falschparker werden von ihm fotografiert und die Bilder an die Polizei weitergeleitet. „Es geht nicht mehr anders“, betont er. Er habe überall Halten- und Parken-Verboten-Schilder aufstellen lassen. Helfen tue das aber auch nicht wirklich.
Oft werden auch die Gehsteige verparkt. Er habe nicht nur eine Mutter gesehen, die dann mit dem Kinderwagen auf die Straße muss, um das parkende Fahrzeug zu umrunden. Vor allem im Bereich des Gehwegs Erlau nimmt dies Praxis überhand. Unhaltbare Zustände seien das, so Flörl. Doch auch die Dämme entlang der Großache werden von den Kanuten und Raftern einfach zugestellt. „Ausgenommen unsere heimischen Unternehmer, die halten sich an die Regeln“, betont der Dorfchef. Dass auch das Einstiegsverbot in die Ache einfach ignoriert wird, ist ein weiteres Ärgernis.

Einheimische ignorieren oft das Parkverbot
Flörl sagt, dass es sich sehr oft um Einheimische handle, die das Verbot ignorieren. Und betont, dass es an und für sich genug öffentliche Parkplätze gibt. Allerdings seien diese in manchen Fällen gebührenpflichtig. So verlange ein Bauer in etwa drei Euro pro Tag und auch auf dem Gemeindeparkplatz werden drei Euro eingehoben. Das sei manchen offenbar zu teuer, versteht Flörl die Welt nicht mehr. In vielen Gemeinden werde das ja schon lange so gehandhabt. „Im Extremfall müssen wir die Fahrzeuge sogar abschleppen lassen,“ erklärt Flörl, der vor allem an die Kössener appelliert, nicht wild zu parken: „Wir haben eine Vorbildfunktion, parken wir nicht einfach neben der Straße, werden es die Gäste auch nicht tun!“
Beim Tourismusverband  Kaiserwinkl sieht sich Obmann Gerd Erharter nicht in der Pflicht. „Das ist eine Angelegenheit der Gemeinde. Wir versuchen aber schon zu informieren.“ Bei den Wildparkern handle es sich ja meist um Einheimische bzw. um Tagesgäste aus dem bayerischen Raum, glaubt Erharter. Die Urlauber im Kaiserwinkl könnten ja dank der Gästekarte sowieso die öffentlichen Parkplätze kostenlos nutzen, müssen also nicht wild parken.
Dorfchef Reinhold Flörl will die Situation so jedenfalls nicht weiter hinnehmen. Es wird rigoros abgestraft. Margret Klausner

Die Berge in und um Kössen locken nicht nur viele Urlauber, sondern auch viele einheimische Wanderer an. Foto: Tourismusverband Kaiserwinkl

 
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