Kitzbüheler Anzeiger
28.09.2019
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Wie die Stimme zum Mandat wird

Regionalwahlkreis, Landes- und Bundesliste – wie werden aus Wählerstimmen Mandate? Im Bezirk haben am Sonntag 45.891 Wahlberichtigte die Möglichkeit, die politische Zukunft mitzugestalten.

Bezirk | Viele Gesichter lachten in den letzten Wochen von den Wahlplakaten. Neben den bundesweiten Spitzenkandidaten werben auch die Kandidaten der Landeslisten und der regionalen Wahlkreise um Stimmen bei der Nationalratswahl. Generell gilt: Eine Partei benötigt bundesweit mindestens vier Prozent gültige Stimmen oder ein Grundmandat in einem der 39 regionalen Wahlkreise, um einen Sitz im Nationalrat zu erhalten.  
In Österreich versucht man mittels „Verhältniswahlrecht“ die Wählerstimmen möglichst genau auf die 183 Sitze im Nationalrat umzurechnen. Hinter der Verteilung der Mandate steht ein dreistufiges Verfahren, welches in den 39 regionalen Wahlkreisen seinen Anfang nimmt.

Vier Mandate in unserem Wahlkreis
Die Bezirke Kitzbühel und Kufstein bilden unseren Wahlkreis 7c. In unserem Wahlkreis können vier Mandate vergeben werden (ermittelt anhand der Einwohnerzahl). Wie viel ein Mandat in Stimmen „kostet“, legt die Wahlzahl (gültige Stimmen dividiert durch die zu vergebenen Mandate) fest. Bei der NR-Wahl 2017 musste eine Partei in unserem Wahlkreis 27.429 Stimmen bekommen, um ein Mandat zu erhalten. So ein Direktmandat schaffte in den letzten Jahren nur die ÖVP in unserem Wahlkreis.  

2. Stufe: Landeslisten kommen zum Zug
Somit können niemals alle Mandate über die Regionalwahlkreislisten vergeben werden. Nun kommen die Landeslisten zum Zug. Um die Stimmen in Mandate umzurechnen, werden alle gültigen Stimmen einer Partei pro Bundesland durch die Wahlzahl dividiert. Kommastellen beim Ergebnis werden weggestrichen und die bereits über die Regionalwahlkreise vergebenen Mandate abgezogen.

Durchdachte Platzierung
Alle Parteien platzieren ihre Kandidaten, die sie im Nationalrat sehen wollen, durchdacht auf den verschiedenen Listen. So schaffte der SPÖ Wahlkreis-Spitzenkandidat Christian Kovacevic 2017 kein Direktmandat in unserem Wahlkreis – zog dann aber als Zweitplatzierter auf der Landesliste in den Nationalrat ein.

3. Stufe: Rest wird über Bundeslisten verteilt
Nach der Verteilung der Mandate auf die Landeslisten, bleibt immer noch ein Rest an Wählerstimmen übrig. Und jetzt wird es kompliziert: Die Stimmen werden nach dem d‘Hondt‘schen Verfahren (benannt nach dem belgischen Juristen Victor D‘Hondt) so auf Mandate umgerechnet, dass kein Rest mehr bleibt. Dieses Rechenverfahren zu erklären, würde den Rahmen sprengen.
Über die Bundesliste wurden bei der letzten NR-Wahl insgesamt 32 Sitze an ÖVP, SPÖ, FPÖ, NEOS und Liste Pilz vergeben. Die Kandidaten auf den vorderen Plätzen der Bundesliste haben somit die größten Chancen, in den Nationalrat einzuziehen.

Mehr Infos zu den Spitzenkandidaten im Regionalkreis 7c und den Kampf um jede Vorzugsstimme lesen Sie in der aktuellen Printausgabe des Kitzbüheler Anzeiger.

Nichtwähler haben keinen Einfluss
Nichtwähler haben, wie ungültige Stimmen, keinen Einfluss auf das Wahlergebnis.
Johanna Monitzer in Zusammenarbeit mit Ingrid Tschugg, BG/BORG

Es führt nicht nur ein Weg in den Nationalrat. Kandidaten im Regionalwahlkreis sowie auf Landes- und Bundeslisten werben um Wählerstimmen.

 
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