Kitzbüheler Anzeiger
29.07.2014
News  
 

Tennis von damals...

Anlässlich des bet-at-home Cups feiert der Tennisclub Kitzbühel „70 Jahre Turniertradition“.

Kitzbühel | Für die Winterausgabe 1984/85 des Magazins „TIROL .... immer einen Urlaub wert“ schrieb Michael Horn vor dreißig Jahren einen Bericht über die vielseitigen Sportmöglichkeiten in Kitzbühel.  Ein Kapitel beleuchtet auch den Tennissport.

Weißer Sport im ­Sommer

Schon um die Jahrhundertwende existiert bei den „Krautgärten“ hinter dem späteren Moorbad / Kurhaus der erste Tennisplatz. 1906 werden zwei Plätze auf dem Areal des neuerbauten Grand Hotels und einer bei der Badeanstalt „Herold“ angelegt. 1909 errichtete der Trabrennverein „in der Nähe des Bahnhofes“ einen Platz. 1919 entstand im Schloßpark des Grafen Lamberg ein Tennisplatz mit Betonauflage. 1925 pachtete Franz Graf Schlick unterhalb von Schloß Kaps vier Plätze. Die Familie Föger betreibt dabei das erste Clubhaus (Kiosk). Anfang der dreißiger Jahre war es besonders reizvoll, auf dem neuen Platz von Dr. Julius Bueb oberhalb von Sonnbühel am Hahnenkamm den Schläger zu schwingen. Gespielt wurde meist auf gemähtem Gras beziehungsweise auf einem eingeebneten Belag, der aus einem wenig vornehmen Gemisch aus Sand und getrocknetem Kot bestand. Es wurde auf den damals aktuellen  „Makadam“ – Schotterstraßen zusammengekehrt, in Säcke gefüllt und vor Ort eingewalzt.  Heute verfügt Kitzbühel über 24 moderne Sandplätze im Freien und drei Plätze in der Tennishalle von Slalomolympiasieger Ernst Hinterseer.

Lange Turniertradition

Stolz kann Kitzbühel auf die lange Tradition seiner Tennisturniere sein. Die ältes-te vorhandene Urkunde beweist, dass bereits 1889 ein Turnier veranstaltet wurde. Eine gedruckte Einladung für das 8. Lawn-Tennis-Turnier aus dem Jahre 1912 hängt heute wohl gehütet im Club-raum des Tennisstadions. Ab 1926 veranstaltete der Kitzbüheler Sporting Club regelmäßig internationale Wettbewerbe, wobei sich bis 1938 Baron Carl von Menshengen als großer Organisator hervortat. Gleich nach dem 2. Weltkrieg machten sich Walter Föger und Sepp Kerscher daran, diese Turniertradition unter der Ägide des Eishockey Clubs auf den Kapser Plätzen fortzusetzen. Mit amerikanischen Besatzungsoffizieren und heimischen Cracks wird 1945 der „Alpenländerpokal“ aus der Taufe gehoben. Erster Sieger ist K. Dennis (USA). Das Turnier entwickelte sich im Laufe der Jahre unter der Regie von Turnierdirektor Helmuth-Dieter Küchenmeister zu Österreichs größter Tennisveranstaltung. Ab 1965 werden der Eishockey- und Tennis-Club getrennt geführt. Fred Huber, Budge Patty, Roy Emerson, Christian Kuhnke, Wilhelm Bungert, Martin Mulligan, Manuel Santana, Manuel Orantes, Guillermo Vilas, Vitaz Gerulaitis, Emilio Sanches und viele andere Stars konnten sich in die Siegerlisten eintragen. Seit 1970 zählt das Turnier als „Head Cup“ zur weltweiten ATP Grand-Prix-Wertung.

1972 erfolgte mit Hilfe der Stadtgemeinde die Erweiterung des Tennisstadions an der Kapser Brücke von 6 auf 9 Plätze.  Der neue Centercourt bietet zirka 4000 Sitzplätze  auf Betonstiegen: Eine große überdachte Holztribüne an der Südseite spendet Schatten oder schützt bei Regen. Unterhalb der Tribüne ist das neue Pressebüro untergebracht, das vorher durch Jahre im Wohnzimmer von Platzmeister Arthur Fabi im 1. Stock des Clubhauses mit einem Fernschreiber und einem Telefonanschluss auskommen musste. Text & Foto: Michael Horn

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen