Tauwiesenlift ist gerettet
Das jahrelange Tauziehen ist beendet: Die Bauarbeiten für den Neubau des „Tauwiesenliftes“ in Oberndorf sind gestartet, auch ein neues Kinderland entsteht.
Oberndorf | In den letzten Jahren gab es zu Saisonbeginn immer das große Zittern – wird der „Tauwiesenlift“ eingeschaltet oder nicht, fragten sich jährlich nicht nur die Oberndorfer Skischulbetreiber, sondern auch viele Familien. Denn zum einen ist der Schlepplift für die Skifahrer, welche die leichtere Abfahrt vom Penzing nutzen, der Zubringer zur Gondelbahn, zum anderen ist er perfekt für Anfänger geeignet.
Alle Jahre wieder galt es aber mit dem Betreiber neu zu verhandeln. Dieser betonte immer, dass der Betrieb ohne öffentlichen Zuschuss nicht wirtschaftlich zu führen sei. Er habe immer wieder um Förderungen angesucht, klagte der Betreiber vergangenes Jahr. Aber ohne Erfolg. Er wollte eigentlich gar nicht mehr aufsperren, schlussendlich gab es im vergangenen Winter aber doch noch eine vorübergehende Lösung mit „SkiStar“, den St. Johanner Bergbahnbetreibern. Bereits damals betonte Oberndorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler, „dass es so nicht weitergehen kann. Wir brauchen eine langfristige Lösung für das Problem.“ Der Lift selbst war überdies in die Jahre gekommen und entsprach nicht mehr den technischen Standards.
Gemeinderat beschloss Zuschuss einstimmig
Nach Beendigung der Wintersaison wälzten die Verantwortlichen Pläne, wie denn der Lift zu retten sei. „Endlich ist es offiziell – der Tauwiesenlift ist nicht Geschichte“, freuen sich die Verantwortlichen von „SkiStar“. In der jüngsten Gemeinderatssitzung konnte Schweigkofler auch seinem Gemeinderat die positiven Nachrichten überbringen: „Es wird ein neuer Lift gebaut.“ Inzwischen liegt auch eine gültige Vereinbarung auf dem Tisch, wie Schweigkofler informierte. Neben einem Tellerlift entsteht ein attraktives Anfängergelände für Groß und Klein. Ein Zauberteppich und ein Seillift im „Valle Kinderland“ gehören ebenfalls dazu. Mit dem neuen Lift können 780 Personen in der Stunde befördert werden. Außerdem entstehen 70 Parkplätze.
Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro. „Das ist aber eine sehr großzügige Kostenschätzung“, erklärte Schweigkofler. Gemeinde, Tourismusverband sowie „SkiStar“ übernehmen je rund 400.000 Euro. „Kostet es weniger, bekommen wir den Überschuss natürlich wieder zurück“, erklärte der Dorfchef, der ankündigte, „dass auch eine Sommernutzung in diesem Areal angedacht ist.“ Laut Vereinbarung gäbe es eine Betriebspflicht für die nächsten 20 Jahre. „Es handelt sich hierbei auch um einen einmaligen Zuschuss der Gemeinde, um den Lift zur retten“, versicherte Schweigkofler. Die Mandatare stimmten dem Bau bzw. der Finanzierung einstimmig zu. Auch beim Tourismusverband ist man positiv eingestellt. „Bei stimmigen und zukunftsorientierten Gemeinschaftsprojekten beteiligen wir uns als TVB gerne“, erklärte TVB-Obmann Josef Grander.
Nachdem die Grundeigentümer Christian Schroll, Stefan Lindner jun. sowie Leonhard und Christian Stöckl dem Bau zustimmten, konnten am Dienstag bereits die Baumaschinen in Wiesenschwang auffahren. Beim Spatenstich gab es naturgemäß nur strahlende Gesichter. Margret Klausner
Die Bauarbeiten für einen neuen Tellerlift starteten, dieser ist nicht nur für die Skianfänger gedacht, sondern auch als Zubringer zur Penzingbahn. Foto: Klausner