Kitzbüheler Anzeiger
06.11.2022
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Suche nach Unterkünften läuft

Die Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge ist auch im Bezirk Kitzbühel Thema. Wie viele in der Region noch aufgenommen werden sollen, ist derzeit noch nicht bekannt, heißt es von Seiten des Landes.

Kitzbühel | Die Betreuung von Asylsuchenden ist im Bezirk Kitzbühel schon seit Jahrzehnten problemlos. Nur am Bürglkopf in Fieberbrunn kommt es immer wieder zu Problemen. Die Unterkunft hoch am Berg, die bereits in Zeiten des Balkankrieges in den 1990er-Jahren Kriegsflüchtlingen eine vorübergehende Heimat bot, untersteht dem Bund. Weder Land noch Gemeinde sind dafür zuständig.

Vor allem mit Beginn des Ukraine Krieges sind viele Flüchtlinge in der Region gestrandet. Ob im St. Johanner Hof in St. Johann, in den ehemaligen Räumlichkeiten der Lebenshilfe in Oberndorf oder auch in zahlreichen privaten Unterkünften – die Hilfe aus der Bevölkerung ist groß. Derzeit, so die Auskunft aus dem Landhaus, sind 423 Asylsuchende im Bezirk untergebracht. Inzwischen haben sich viele Initiativen, wie etwa der Verein „Kitz4Ukraine“, gebildet, die den im Bezirk Untergebrachten helfen, sich in der Fremde zurecht zu finden. Am Achenweg in Kitzbühel gibt es auch eine Anlaufstelle.  
Doch die derzeitige Flüchtlingswelle sorgt für eine weitere Verschärfung der Situation. Es sind zwölf Zelte, die bei der Polizeischule in Absam aufgestellt wurden, die die aktuelle Flüchtlingssituation in Tirol deutlich widerspiegeln und für Aufregung sorgen. 16 Asylwerber waren darin untergebracht, die inzwischen aber ein festes Dach über dem Kopf haben.
Es gibt einmal mehr im ganzen Land zu wenig feste Unterkünfte. Eigentlich müsste Tirol noch weitere 2.800 Asylwerber aufnehmen, bis Ende November sollen zumindest 500 Plätze gefunden werden.

Übrigens kann die Bundesbetreuungsagentur nur in Übereinstimmung zwischen Bund und Ländern Asylwerber in Tirol unterbringen. Von dieser Seite sind die Informationen jedoch eher zurückhaltend. Denn die Frage, ob auch am Bürglkopf weitere Menschen untergebracht werden, wollten die Zuständigen nicht beantworten: „Die Bundesbetreuungseinrichtung Fieberbrunn ist eine unserer 27 regulären Unterkünfte für geflüchtete Personen. Sie ist, wie alle anderen Einrichtungen, derzeit voll ausgelastet“, betont BBU-Sprecherin Cornelia Wallisch.

Zelte kommen nur im Notfall
Es würden derzeit österreichweit verschiedene Liegenschaften auf ihre Eignung zur Unterbringung von Schutzsuchenden geprüft. „Dabei sind wir aber immer auf die konstruktive Mitwirkung der Bundesländer und Gemeinden angewiesen. Der Belagsstand durch Übernahmen in die Landesgrundversorgung ist so weit abzubauen, dass neu ankommende Menschen wieder regulär in den Bundesbetreuungseinrichtungen aufgenommen werden können“, erklärt Wallisch.
Zelte würde man nur im absoluten Notfall auf– und würde sie lieber heute als morgen wieder abbauen. „Da unsere Kapazitäten jedoch völlig erschöpft sind und die Übernahmebereitschaft der Bundesländer faktisch kaum gestiegen ist, sind Zelte leider momentan die einzige Alternative zur Obdachlosigkeit“, so die Sprecherin.

Die Suche nach Unterkünften läuft im Land Tirol derzeit auf Hochtouren, doch ob und wie viele Menschen noch im Bezirk Kitzbühel aufgenommen werden sollen, ist noch nicht bekannt.„Rund 230 Personen der 423 Asylsuchenden im Bezirk Kitzbühel sind derzeit in organisierten bzw. institutionellen Einrichtungen der Tiroler Sozialen Dienste untergebracht. Die weiteren Personen verteilen sich auf individuelle bzw. private Unterkünfte“, informierte der Sprecher des Landes, Jakob Franz Kathrein.
In Sachen weiterer Unterkünfte gäbe es seitens des Landes und der TSD laufend Kontaktaufnahmen mit Gemeinden und weiteren Stakeholdern auch im Bezirk Kitzbühel, betont Kathrein. Derzeit würden tirolweit unterschiedliche Möglichkeiten geprüft.

TSD ist im Gespräch mit den Gemeinden
„Wir bitten jedoch um Verständnis, dass derzeit von Seiten des Landes keine weiteren Informationen dazu bekannt gegeben werden können. Sobald eine Unterkunftsmöglichkeit nach vertraglicher Einigung feststeht, wird dies kommuniziert werden“, informiert der Sprecher. Die Suche geht also weiter. Margret Klausner 

Bild: Am Bürglkopf in Fieberbrunn sind schon seit Jahrzehnten Flüchtlinge untergebracht. Ob jetzt auch noch weitere Asylwerber dazu kommen, steht noch nicht fest. Foto: KA-Archiv

 
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