Kitzbüheler Anzeiger
04.07.2018
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Suche nach Brandursache läuft

In der Nacht zum Sonntag wurde der Stall eines Erpfendorfer Bauern ein Raub der Flammen. Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen, Brandstiftung ist immer wahrscheinlicher.

Erpfendorf | In der Nacht zum Sonntag mussten die Mitglieder der Feuerwehr Erpfendorf unter Kommandant Rupert Oblasser bereits zum fünften Mal innerhalb der letzten vier Wochen  aus ihren Betten – im Stall des Hofes „Schwab“ in der Schleifergasse war ein Brand ausgebrochen. Die Bewohner des Hauses hatten sich bereits ins Freie retten können, als die Feuerwehr eintraf. Innerhalb kürzester Zeit waren nicht nur die Feuerwehren Erpfendorf und Kirchdorf vor Ort, auch die Wehren aus St. Johann, Going, Waidring, Oberndorf, Kössen sowie aus dem bayerischen Reit im Winkl leisteten Nachbarschaftshilfe.

Bis in die Morgenstunden dauerte der Kampf der rund 180 Florianijünger gegen die Flammen an, bevor diese unter Kontrolle gebracht werden konnten. Der Brand hatte über den Dachstuhl auch auf den Wohnbereich übergegriffen, das vollständige Abbrennen des Hauses konnte glücklicherweise verhindert werden. Vier Personen wurden verletzt und wurden in das Bezirkskrankenhaus St. Johann eingeliefert. Die Tiere des Hofes – vorwiegend Schafe, sowie andere Kleintiere – standen auf der Weide. Die Schadenssumme liegt im sechsstelligen Eurobereich, stellten die Sachverständigen bereits fest.

Bürgermeister Gerhard Obermüller half sofort

Bürgermeister Gerhard Obermüller war bereits am Sonntag vor Ort und war entsetzt: „Wir haben die Bewohner des Hauses – es sind dort 18 Personen gemeldet – inzwischen in einer Pension untergebracht. Es ist wichtig, dass sie jetzt Ruhe bekommen und Zeit haben, das Erlebte zu verarbeiten. Ich bin sehr froh, dass hier auch das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes vor Ort war.“ Für Obermüller ist klar, „dass wir hier zusammenhalten und das gemeinsam in den Griff kriegen.“

Nach diesem Großbrand geht in Erpfendorf jetzt erst recht die Angst vor einem Brandstifter um. Drei Mal kam es seit Anfang Juni zu kleineren Bränden bei der Firma Steinbacher, einmal musste ein Waldbrand gelöscht werden. Fest steht, dass bei allen vier Bränden ein Feuerteufel seine Hand im Spiel hatte.

Ob auch der Bauernhofbrand gelegt wurde, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Gemeinsam mit Beamten des Landeskriminalamtes wird derzeit intensiv ermittelt und nach der Brandursache gesucht. Ein technischer Defekt wird definitiv ausgeschlossen.  Es könnte möglicherweise aber auch Fahrlässigkeit gewesen sein, heißt es von Seiten der Polizei. Die Hinweise auf Brandstiftung verdichten sich jedoch zusehends. Bürgermeister Gerhard Obermüller setzt auf die Schlagkräftigkeit der Polizei und bittet vor allem die Bevölkerung, jetzt nicht in Panik zu verfallen und vorschnelle Urteile zu fällen.

Die Gemeinde hat gemeinsam mit der Musikkapelle Erpfendorf unter dem Kennwort „Familie Leitner“ ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Kirchdorf eingerichtet (IBAN AT19 3626 2000 0013 945199). Margret Klausner, Bild: Einsatzreport Tirol

 
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