Kitzbüheler Anzeiger
05.04.2022
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Stromtarif wird sogar günstiger

Aufgrund der international explodierenden Gaspreise sind die Großhandelspreise für Strom exorbitant gestiegen. Das macht den Energieversorgern zu schaffen. Im Geldbörsel der Tiroler Endverbraucher wirkt sich das aber noch nicht aus, beruhigt der Kitzbüheler Stadtwerke-Chef.

Kitzbühel | Strom- und Energiepreise schnellen seit Monaten in ungeahnte Höhen. Innerhalb eines Jahres haben sie sich in Österreich versiebenfacht. Durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Explosion der Gas- und Ölpreise nimmt diese Entwicklung weiter an Fahrt auf: Die Preise an den Strombörsen rasten in Rekordtempo noch ein weiteres Stück nach oben. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit noch nicht absehbar, wie der Kitzbüheler Stadtwerke-Chef Jörg Kickenweitz auf Anfrage bestätigt.

Rekordpreise an den Strombörsen
Um den notwendigen Strom  produzieren zu können, ist neben erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Photovoltaik, Windkraft) auch der Betrieb von Gaskraftwerken erforderlich. Steigen die Gaspreise, steigen parallel dazu auch die Preise für das Endprodukt Strom. Das bedeutet für die Energieversorger, dass für jede zugekaufte Kilowattstunde Strom an den Börsen aktuell ein Rekordpreis  bezahlt werden muss. Kickenweitz verdeutlicht: „Eine Kilowattstunde Strom kostet an den Börsen zu den Spitzenzeiten 70 Cent und mehr. Vor einem Jahr lag der Preis noch bei 30 Cent. Wir müssen also sehr teuer zukaufen. Das wirkt sich auch auf die Preisgestaltung für den Verbraucher aus. Trotzdem ist der Abnehmer davon nicht direkt betroffen - zumindest vorläufig noch nicht.“

Verbraucher merken davon nichts
Bestandskunden der Stadtwerke Kitzbühel bezahlen derzeit 6,99 Cent netto für die Kilowattstunde, Neukunden müssen hingegen schon jetzt tiefer in das Börsel greifen. Für sie kostet die Kilowattstunde immerhin 14,75 Cent. Trotz der explodierenden Energiepreise spüren die heimischen Endverbraucher die aktuelle Rekord-Teuerungswelle nicht, sagt Kickenweitz. So kurios es auch erscheinen mag - genau das Gegenteil treffe jetzt zu.

„Der Tarif wird für den Kunden in den kommenden Monaten sogar günstiger, obwohl der Strompreis deutlich angehoben wird.“ Begründung: „Mit dem Energiebonus der Bundesregierung erhält jeder Haushalt 150 Euro Zuschuss. Und es fällt 2022 auch der Ökostrom-Förderbeitrag weg, wodurch Haushalte und Betriebe entlastet werden. Auch die Elektrizitätsabgabe soll gesenkt werden.“

Ost-West-Gefälle bei den Stromtarifen
Generell ist in Österreich ein starkes Ost-West-Gefälle festzustellen. Im Versorgungsgebiet der TIWAG kostet die Kilowattstunde für den Endabnehmer derzeit 7,0820 Cent netto, bei der Energie Wien hingegen 26,8632 Cent und beim Verbund sogar 29,9917 Cent.
Der Stadtwerke-Chef drängt auf den dringenden Ausbau der Übertragungsnetze in Österreich. „Energie aus dem Burgenland kann deshalb nicht nach Tirol transportiert werden und umgekehrt. Das ist ein Riesenproblem und macht die Energie noch teurer.“

Zugekaufter Strom deckt den Bedarf
Die Stadtwerke betreiben vier Wasserkraftwerke, doch der Anteil des selbst erzeugten Stroms fällt mit 9 Prozent gering aus. Auf den zugekauften Strom ist man in der Gamsstadt daher angewiesen. Es bestehe aber kein Grund zur Panik, beruhigt Kickenweitz: „Wir haben genügend Strom. In Kitzbühel wird es so schnell nicht dunkel.“ Alexandra Fusser

Bild: Robert Brunner (l.) und David Kiesler freuen sich, dass der Austausch der Niederspannungstafel reibungslos funktioniert hat. In der Versorgungssicherheit ist es sehr wichtig, in die Jahre gekommene Bauteile rollierend zu erneuern, um eine hohe und vor allem sichere Verfügbarkeit gewährleisten zu können. Foto: Stadtwerke/Kickenweitz

 
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