Kitzbüheler Anzeiger
09.03.2019
News  
 

Straßenverlegung weiter auf Eis

Die geplante Straßenverlegung ins neue Gewerbegebiet Strass sorgt einmal mehr für Aufregung in St. Ulrich. Für die interessierten Unternehmer heißt es weiter warten.  

St. Ulrich | Die unendliche Geschichte rund um das geplante Gewerbegebiet Strass im St. Ulricher Ortsteil Flecken ist wieder um eine Facette reicher und liegt quasi erneut auf Eis. Vermutlich dauert es wieder Wochen, bis es weitergeht.

Eigentlich hätte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nicht nur die notwendige Straßenverlegung beschließen, sondern auch die ersten Gewerbegründe vergeben wollen. Doch das was als Formalakt gedacht war, wuchs sich zu einer mehr als hitzigen Diskussion aus, wie auch Bürgermeisterin Brigitte Lackner bestätigt.

Seit inzwischen zwölf Jahren wird in der Pillersee-Gemeinde an der Errichtung eines Gewerbegebietes gearbeitet. Doch wie mehrfach berichtet, ist der Weg bis zur Realisierung ein mehr als steiniger. Vor sieben Jahren wurde eine 13.800 Quadratmeter große Grundfläche angekauft, doch die ersten Widmungsversuche scheiterten am Naturschutz. Nachdem die Gemeinde Ersatzflächen gefunden hatte, gab es endlich Grünes Licht. Auch wenn statt der ursprünglich geplanten nahezu 14.000 Quadratmetern Grund schlussendlich nur noch knapp 8.300 Meter Gewerbegrund zur Verfügung steht, freuen sich die St. Ulricher doch, dass endlich etwas weitergeht. Im Rahmen einer intensiven Diskussion wurden dann im Vorjahr vom Gemeinderat die Parameter für eine Vergabe der Gründe festgelegt.

„Gemeinderat fühlt sich vor den Kopf gestoßen“

Jetzt allerdings spießt es sich an der Straßenverlegung. Aus Sicherheitsgründen sei diese notwendig, betont die Dorfchefin. Daher wurde mit den betroffenen Grundbesitzern immer wieder verhandelt. Im Bau- sowie im Straßenausschuss wurden mehrere Varianten ausgearbeitet und in der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde wieder über mögliche Versionen diskutiert. Weil die bestehende Straße nicht nur zu schmal ist, sondern überdies auch durch das Gewerbegebiet führen würde, soll sie an den Waldrand verlegt werden.

„Wir haben alles planen lassen und jetzt hat der Strasserwirt uns in der Sitzung erklärt, dass er das so nicht will, weil es zu viel von seinem Grund braucht. Er will eine Ausgleichsfläche dafür. Das war bisher nicht Thema“, platzt Brigitte Lackner der Kragen, „der Gemeinderat fühlt sich vor den Kopf gestoßen.“ Jetzt müsse man wieder von vorne anfangen. Daher habe man auch Grundvergaben vorerst wieder abgeblasen. Für die interessierten Unternehmer heißt es daher weiter warten. „Wir machen jetzt jedenfalls nichts mehr. Jetzt ist der Strasserwirt gefordert und muss das Gespräch mit der Weideinteressentschaft Rossau suchen“, betont Lackner.

Strasserwirt Josef Nothegger sieht sich jedoch im Recht und versteht nicht, „warum wir jetzt verhandeln sollen. Das ist die Aufgabe der Gemeinde.“ Er werde sich aber trotzdem mit den betroffenen Grundeigentümern treffen, sagt er. Und hält sich mit Kritik nicht zurück: „Die Gemeinde hat kein Geld mehr für diesen Straßenbau und jetzt sollen wir es richten.“ Die Bürgermeisterin will bis zu nächsten Sitzung jedenfalls eine Lösung auf dem Tisch haben. Margret Klausner

 
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