Kitzbüheler Anzeiger
24.05.2017
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Stausee soll Touristenziel werden

Auf Hochtouren laufen in Kirchdorf nach wie vor die Planungen für eine weitere Nutzung des Stausees. Die Gemeinde will das idyllische Fleckchen zukünftig auch touristisch besser nutzen.

Kirchdorf | Es sind zahlreiche Gespräche, die Kirchdorfs Bürgermeister Gerhard Obermüller in den vergangenen Wochen zum Thema Stausee geführt hat. Wie berichtet, will die TIWAG das unrentabel gewordene Kraftwerk in Kirchdorf aufgeben. Bereits 1901 von Josef Hofinger erbaut, übernahm die TIWAG in den 50er Jahren das Kraftwerk samt Stausee. Da aus rechtlichen Gründen Stauraumspülungen nicht mehr möglich sind, und auch die Angermühle, in der das Kraftwerk untergebracht ist, schwer desolat ist, hat sich die TIWAG entschlossen, die Anlagen entweder rückzubauen oder zu verkaufen.

Stausee bietet Schutz vor Hochwasser

Den Kirchdorfern allerdings ist ihr Stausee ans Herz gewachsen – das idyllische Gewässer in Gasteig ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, auch im Bereich des Hochwasserschutzes kommt dem Gewässer eine wichtige Rolle zu, da das Geschiebe im See bleibt und damit das Übertreten der Luigam verhindert. „Wir haben daher inzwischen weitere Gespräche mit den Verantwortlichen der TIWAG geführt“, informiert Bgm. Obermüller. Man bemühe sich sehr, eine gemeinsame Lösung zu finden. „Es gibt inzwischen auch bereits sechs private Interessenten, die sich für das Kraftwerk interessieren“, sagt der Dorfchef. Ein Privatverkauf liegt allerdings nicht unbedingt im Interesse der Gemeinde. Zumal, wie auch die TIWAG-Mitarbeiter in einer der vergangenen Gemeinderatssitzungen erklärten, es kaum rentabel zu führen ist.

„Inzwischen haben wir schon einige Ideen, was wir als Gemeinde machen könnten“, sagt Obermüller. Der See selbst soll touristisch genützt werden. „Hier wollen wir ein Projekt ausarbeiten“, erklärt Obermüller, der sich vorstellen kann, dass der See für Wanderer und Spaziergänger ein ähnlicher Magnet wie die Grießbachklamm oder auch die Teufelsgasse werden könnte. Angedacht ist, den See vom Geschiebe zu befreien, damit er wieder seine ursprüngliche Größe bekommt.

Stützmauer soll verbessert werden

„Die Stützmauer soll saniert bzw. verbessert werden, damit auch die Sicherheit gewährleistet ist“, schildert Obermüller, „wir haben überdies Interesse, die Grundstücke in Gasteig anzukaufen.“ Dabei handelt es sich nicht nur um den See selbst, sondern auch um einige angrenzende Waldgrundstücke. Für den Ortschef ist vor allem wichtig, „dass der Bereich für alle frei zugänglich bleibt.“ Kostenschätzungen gibt es aber derzeit noch nicht.

Die in der Angermühle untergebrachten Kraftwerksanlagen sollen abgebaut, das Gebäude selbst verkauft werden. Lösungsansätze mit denen auch Gerhard Obermüller gut leben könnte. „Wir haben mit den zuständigen Herren der TIWAG eine sehr konstruktive Gesprächsbasis“, ist Obermüller zuversichtlich. Die Sache selbst allerdings eilt, da die Verantwortlichen der TIWAG schon klargestellt haben, dass „unser Zeithorizont sehr knapp ist.“  Margret Klausner

Bild: Die Stützmauer des Stausees in Kirchdorf muss stabilisiert werden, sie ist auch ein wichtiger Faktor für die Sicherheit der Kirchdorfer. Foto: Klausner

 
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