Kitzbüheler Anzeiger
31.03.2022
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Stadt erhielt große Fotosammlung

Bereits vor einigen Jahren wurde der umfangreiche Nachlass der Kitzbüheler Fotografenfamilie Angerer-Korn dem Stadtarchiv zur Aufbewahrung übergeben. Jetzt wurde die Schenkung offiziell.

Kitzbühel | Die Freude war Stadtarchivar und Museumsdirektor Wido Sieberer ins Gesicht geschrieben, als vergangene Woche Markus Korn die umfangreiche Fotosammlung seiner Familie sozusagen „offiziell“ an die Stadt übergab. Die Rede ist von über 30.000 Fotos, die die Geschichte der Stadt in den letzten 100 Jahren ausführlich dokumentieren.
Schon vor etlichen Jahren übergab die Familie Angerer-Korn den Nachlass der Kitzbüheler Fotografenfamilie zur fachgerechten Aufbewahrung an das Stadtarchiv. Seit kurzem ist es dank des vorliegenden Schenkungsvertrages auch offiziell: Die Sammlung umfasst rund 11.000 Glasplatten sowie Negative und Fotografien. Insgesamt sind es schätzungsweise  rund 30.000 Bilder.

Sammlung von hohem ideellen Wert
„Diese Sammlung hat vor allem einen hohen ideellen Wert und wo wäre sie besser aufgehoben als in Kitzbühels Stadtarchiv, um sie für spätere Generationen zu erhalten“, betont Markus Korn, der sich intensiv mit seiner Familie auseinandergesetzt hat. Korn hat u.a in Hamburg gearbeitet und lebt heute wieder in Kitzbühel.
Die Familiengeschichte sei eng mit der Geschichte der Fotografie verbunden, so Korn. „Die älteste mir bekannte Aufnahme stammt aus dem Jahr  1918 und zeigt die Standschützen in der Vorderstadt. Zur Sammlung zählen u.a. klassische Ansichtskartenmotive, Auftragsarbeiten von Haus- und Hotelbesitzern, worauf man die Entwicklungen der Gebäude Kitzbühels über Jahrzehnte sehen kann, Schützenaufmärsche, das Ski-Wunderteam oder etwa der Empfang der Olympia-Teilnehmer 1956“, beschreibt Korn.

Fotos prägten Ruf Kitzbühels in aller Welt
Die Schenkung an das Stadtarchiv verstehe er auch als  Anregung zur Beschäftigung mit der fotografischen Geschichte der Stadt Kitzbühel. Neben der Familie Angerer-Korn wurden die Fotografien etwa von  Herold, Meiringer, Rothbacher, Wilhelm Angerer oder Lazzari  in Zeitungen und Magazinen gedruckt und ganz speziell als Ansichtskarten in alle Welt verschickt und prägten so den Ruf von Kitzbühel im Ausland wesentlich mit.

Für Wido Sieberer ist die Sammlung Angerer-Korn „von unschätzbarem Wert, denn sie zeigt die Entwicklung Kitzbühels von 1918 bis in die Jetztzeit.“ Die Sammlung habe eine„riesige Bedeutung“ für die Stadt. „Ich bin Markus für seinen Weitblick und seine Großzügigkeit sehr dankbar. Dass er diese Sammlung einer öffentlichen Institution wie dem Stadtarchiv gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. So bleibt dieser historische Schatz für die Stadt erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich“, freut sich Wido Sieberer und ergänzt: „Damit können wir die Geschichte Kitzbühels noch stärker beleuchten und – im wahrsten Sinne des Wortes – bebildern.“ Margret Klausner

Bild: Markus Korn (links) entstammt einer alten Kitzbüheler Fotografenfamilie. Die umfangreiche Sammlung übergab er jetzt Wido Sieberer für das Kitzbüheler Stadtarchiv. Foto: Klausner

Kurz notiert - Eine Dynastie von Fotografen
Um 1906 heiratete Markus Korns Großmutter Henni in die schon vor dem Ersten Weltkrieg als Fotoverleger tätige Familie Ritzer ein und führte den Fotoverlag nach dem Ableben ihres Mannes weiter. Nach der Heirat mit Franz Angerer avancierte das Geschäft zu „Henni Angerer“ in der Franz-Reisch-Straße.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Hennis Tochter Ingeborg, ebenfalls gelernte Fotografin, das Geschäft, das nach ihrer Heirat mit Ludwig „Lutz“ Korn in „Foto Korn“ umbenannt wurde. 1976 übernahm Markus Korn, nun in dritter Generation der Familie ausgebildeter Fotograf, den Betrieb und führte ihn bis 1983. Markus Korn ist heute als freischaffender Fotograf tätig.

 
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