Kitzbüheler Anzeiger
05.07.2021
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St. Johann geht aktiv in die Zukunft

Ein Rückgang der Geburtenzahlen und ein Wettbewerb um Erwerbstätige wird vorausgesagt. Die Gemeinde St. Johann will sich aktiv auf die Zukunft vorbereiten. Erste Ergebnisse des Prozesses „St. Johann 2030 - 2050“ präsentiert.

St. Johann | Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg – heißt es. In St. Johann gab man sich zwei Jahre Zeit, um die neuen Zukunftsziele der Marktgemeinde zu benennen. Ortsmarketingleiterin Marije Moors und Andreas Franze (Regio Tech) präsentierten am Donnerstagabend erste Ergebnisse des Prozesses „St. Johann 2030 - 2050“.

St. Johann soll lebenswert bleiben
Die zentrale Frage ist, wie bleibt/wird St. Johann in den kommenden Jahren lebenswert(er), erklärt Marije Moors. In Steuer- und Kerngruppen, unter der Federführung von Dr. Thomas Weichselbaumer (Entwicklungsberatung Trigon), wird dazu ein neuer Zukunfts-Leitfaden erarbeitet.
Das spannende daran, die St. Johanner zogen auch Expertenmeinungen, Landes- und Bundesstrategien sowie empirisches Datenmaterial hinzu. Die Experten-Prognosen zeichnen ein nicht sehr freudiges Bild. Auf Bezirksebene wird ein leicht negativer Geburtensaldo vorausgesagt. „Junge Menschen, die an Bildungs- und Berufschancen interessiert sind, ziehen weg. Es wird einen Wettbewerb um Erwerbstätige geben“, zitiert Andreas Franze aus den Prognosen.Wobei St. Johann eine dynamischere Entwicklung zu erwarten hat, ist der große Zuzug in die Marktgemeinde dennoch wohl vorbei. „Wir sind somit in der Pflicht, uns aktiv darauf vorzubereiten und uns für Erwerbstätige attraktiv zu machen“, veranschaulicht Franze.

Wohnraum, Verkehr und Bildung
Handlungsbedarf sieht man vor allem in den Bereichen Wohnraum- und Siedlungspolitik, Verkehr und Mobilität sowie Bildung. Innerhalb des Prozesses wurden neun Handlungs-Themenfelder bestimmt, die allesamt miteinander vernetzt sind und in denen Visionen definiert wurden. „Das Zukunftsbild in den Themenfeldern wurde kurz und knapp in ein bis zwei Sätzen benannt“, erklärt Moors. Damit es keine Visionen auf Papier bleiben, wurden zusätzlich Zielsetzungen und Maßnahmen definiert. „So möchten wir z.B., dass St. Johann ein Hochschulstandort wird oder, dass ein städtebauliches Entwicklungskonzept auf die Agenda kommt“, veranschaulicht Moors.

10.000er-Marke soll geknackt werden
Ein konkretes Ziel ist, dass die 10.000-Einwohner-Marke in den nächsten Jahren geknackt wird. „Mit über 10.000 Einwohnern hätte St. Johann mehr finanzielle Mittel von Bund und Land zur Verfügung“, erklärt Franze. Weiter wachsen will man danach „qualitätsvoll“. „Ziel ist es, ein lebenswerter Ort mit Identität und regem Vereinsleben zu bleiben“, betont Franze.

Strukturen müssen geschaffen werden
Mithilfe des Prozesses „St. Johann 2030 - 2050“ sollen aber nicht nur Ziele benannt, sondern auch Strukturen für deren Umsetzung geschaffen werden. Ein paar Dinge sind schon im Entstehen. So wird derzeit an einem Ortsbuskonzept gearbeitet. „Mithilfe der Radchallenge verbessern wir die Verkehrswege mit dem Rad und das digitale Pilotprojekt mit intelligenten Kameras sammelt Daten für eine bessere Verkehrsplanung“, veranschaulicht Moors.

Die nächsten Schritte
Wie geht es nun weiter? Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden diskutiert und  in den Prozess eingearbeitet. Es finden letzte Workshops in den Kern- und Steuergruppen statt, die Strukturen der Zusammenarbeit werden definiert. Ein Dossier „St. Johann 2030 -2050“ wird verfasst. „Dann beginnt die weitere Arbeit: die Umsetzung und laufende Kommunikation mit der Öffentlichkeit und Verantwortungsträgern“, sagt Moors. Resultate aus dem Prozess soll man dann spätestens 2030 sehen. Johanna Monitzer

Bild: Neun Themenfelder, die miteinander vernetzt sind, bilden das Zukunftspotential von St. Johann.

 
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