Kitzbüheler Anzeiger
25.01.2018
News  
 

Schwarzbau wurde nun saniert

Das jahrelange Hin und Her zwischen der Reither Gemeindeführung und der Familie Pointner hat nun wohl ein Ende. Der Gemeinderat segnete die Widmungen ab, um einen gesetzeskonformen Zustand herzustellen.

Reith | Ganze Ordner füllt die Causa, um die Bauprojekte der Familie Pointner in Reith, die ein Seminarhotel sowie eine Landwirtschaft betreibt. Begonnen hat alles im Jahr 2004, als die Familie um den Neubau ihres Bauernhofes ersuchte. Der Wohntrakt wurde 2005, wie angesucht, neu errichtet. Beim angrenzenden Stallgebäude erfolgte jedoch lediglich der Bau des Keller- bzw. Garagenteils. Der bisher benutzte Stall blieb stehen. „Die gesetzliche Auflage war, dass der alte Stall abgerissen werden muss, sobald der neue steht. Nur hat die Familie das neue Stallgebäude nie fertiggestellt“, erklärt Bürgermeister Stefan Jöchl (VP).

Die Fristen für eine Fertigstellung des genehmigten Bauprojektes ließ die Familie  verstreichen. „Ich habe nicht bedacht, dass ein Stall direkt neben dem Hotel nicht von Vorteil ist“, begründete Florian Pointner sein Vorgehen in einer früheren Stellungnahme.

Schwarzbau und falsche Nutzung

Die Gemeindeführung stand nun der Tatsache gegenüber, dass der errichtete Keller- bzw. Garagenteil eigentlich ein Schwarzbau ist und dieser, wie sich später herausstellte, auch noch gewerblich genutzt wurde.

Die Causa beschäftigte die Gerichte, zahlreiche Gespräche mit dem Land Tirol und der Familie Pointner wurden geführt. Alternative Baupläne wurden entwickelt und wieder verworfen (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete).

GR Pointner enthielt sich der Abstimmung

Nun über zehn Jahre später segnete die Reither Gemeindeführung in geheimer Abstimmung am vergangenen Montagabend die Widmungen ab, um einen gesetzeskonformen Zustand herzustellen (eine Nein-Stimme, eine Enthaltung).

Der pensionierte Hotelier und Landwirt Florian Pointner, der seit dieser Amtsperiode für die Grünen im Gemeinderat sitzt nahm an der Abstimmung aufgrund von Befangenheit nicht teil. Als offizielle Bauwerberin tritt seine Frau auf, an welche er 2009 die Betriebe übergeben hat.

Stall nun neu errichtet

Wie sieht dieses Entgegenkommen der Gemeindeführung und des Landes Tirols nun aus? Die Familie Pointner hat an einer anderen Stelle ein neues freistehendes Stallgebäude errichtet sowie den alten Stall, wie gefordert, auch abgerissen.

Der Keller- bzw. Garagenteil, der einen Schwarzbau darstellte, wurde mit der entsprechenden Widmung versehen, die Flächen dürfen nun auch gewerbemäßig genutzt werden. „Das Land Tirol war mit dieser Vorgehensweise einverstanden“, so Bürgermeister Jöchl.

Aufgrund der neu gewidmeten Flächen von 1.781 m2 kann sich das Seminarhotel und die Landwirtschaft der Familie Pointner auch noch in Zukunft baulich weiterentwickeln. Sollten keine negativen Stellungnahmen zu den Widmungen im Gemeindeamt eingehen, dann gelten die Beschlüsse als rechtskräftig.
Johanna Monitzer

 
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