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Kitzbüheler Anzeiger
22.09.2022
News  
 

Schuster ist ein Kirchberger Unikat

Am Dorfplatz in Kirchberg befindet sich das 600 Jahre alte Haus der Familie Angermann, das jeder Ansässige kennt. Nicht nur wegen des Angebots,  sondern weil dort jederzeit ein netter Plausch mit dem Inhaber und Schuster Hansjörg Angermann möglich ist.

Kirchberg | Hansjörg Angermann ist als langjähriges Mitglied der Musikkapelle Kirchberg bekannt, aber auch aufgrund seiner zahlreichen Tätigkeiten und Einsätze im Gemeindegeschehen. So ist er alle Jahre einer der Ersten, der für den großen Kirchberger Blumencorso am 15. August die Bänke schleppt. Die Kirchberger Kaufmannschaft hat er als Mann der ersten Stunde mitgestaltet. Er hat stets Pläne und Vorhaben, will mitgestalten und Neues wagen.  „Damit was weitergeht“.

1963 im alten Kirchberger Spital geboren, entstammt Hansjörg Angermann einer 14 Generationen zurückreichenden Schusterfamilie. Nach der Lehre bei August Golser in St. Johann, an die er heute noch gerne zurückdenkt, hat er als Mittzwanziger den Betrieb seines Vaters gemeinsam mit seiner aus Kössen stammenden Frau Helga übernommen. „Es war so ein schöner Moment, als mir mein Vater am 1. September 1989 das Zepter übergeben hat“, erinnert sich der Kirchberger Schuster. Das Miteinander der Generationen, das Ausdiskutieren von Problemen, das gemeinsame Planen von künftigen Vorhaben habe er stets geschätzt – am Küchentisch bei einer großen Pfanne Miasl. „Das ist mir bis heute in schöner Erinnerung geblieben.“ Vom Vater wurde er in den Anfangsjahren immer unterstützt. In der Ausübung des Schusterhandwerks steht für ihn die Nachhaltigkeit immer im Vordergrund. „Mir ist es wichtig, den Leuten eine Freude zu machen, wenn ich etwas Wichtiges für sie repariere oder erneuere. Heute reden die meisten Menschen von Nachhaltigkeit, doch diese werde sehr oft nicht gelebt, bedauert Angermann: „Sobald ein Schuh kaputt ist, wird er einfach ausgetauscht.“

Musik war ein wichtiger Lehrmeister
Neben den Schuhen ist die Musik die große Passion des Kirchbergers. Lange Jahre wirkte er bei der Musikkapelle Kirchberg als Schlagzeuger. „Bei der Musikkapelle habe ich viel gelernt. Etwa, dass man sich zurücknehmen soll, weil man nicht immer Solist sein kann. Als Schlagzeuger muss man den Rhythmus halten, das ist wichtig für das ganze Leben.“ Auch die vielen Kameradschaften sind Hansjörg in bester Erinnerung. „Es ist schön, wenn man miteinander lachen kann, beim Maiblasen durch den strömenden Regen marschiert, aber immer als Gemeinschaft auftritt, die das selbe Ziel verfolgt. Nämlich den Menschen vor Ort eine Freude zu bereiten.“

Reibungslos sei trotzdem nicht immer alles verlaufen: „Einmal, da hat ein sehr guter Kamerad eine Abmagerungskur gemacht. Beim Abmarschieren rutschte plötzlich sein Ranzen vom Bauch und er konnte nicht mehr vor oder zurück. Und ich marschierte kerzengerade in ihn hinein“, erzählt  Hansjörg schmunzelnd.

Hilfsbereitschaft und Ehrenamt
Um welche  Kirchberger Veranstaltung es sich auch handelt  – der begeisterte Kirchberger ist dort immer anzutreffen, um zu helfen und zu organisieren, denn er schätzt es sehr, wenn sich was „riascht“. Zusammenhalt und etwas gemeinsam bewegen, das ist ihm wichtig. Einer seiner größten Wünsche: „Ich würde gern einmal durch unser Dorf spazieren, so wie es vor 100 Jahren war. Ich würde gerne wissen, wie die Menschen waren und die Häuser ausgesehen haben.“ Ebenso würde er sich wünschen, dass der Dialekt beibehalten wird.

Und was macht Hansjörg in seiner Freizeit? „Skifahren und Berggehen, am liebsten mit meiner Tochter Katrin. Wenn man am Gaisberg steht und auf Kirchberg hinunterschaut, ist das besser als jeder Urlaub.“  Elisabeth Schill

 
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