Kitzbüheler Anzeiger
23.03.2019
News  
 

Schlüsselfertiges Fahrerlebnis

Carsharing – für viele Menschen Neuland, wenngleich auch weit verbreiteter Trend. Wie berichtet bietet auch St. Johann zwei E-Autos an. Auf Einladung des Ortsmarketings hat sich der Kitzbüheler Anzeiger angesehen, wie das in der Praxis funktioniert.

St. Johann | Ohne Vorbereitung „loslegen“ – das geht nicht. Zunächst ist eine Registrierung erforderlich. Sobald diese erfolgt ist, kann sich jeder Kunde auf der Plattform einwählen. Ein übersichtliches Buchungssystem, das ähnlich wie ein Stundenplan ausschaut, zeigt dem Nutzer an, zu welchen Zeiten einer der beiden „Jo-e‘s“ frei ist. Wer es einmal gemacht hat, kommt sofort und kinderleicht in die Praxis hinein. Die übersichtliche Online-Plattform bietet noch einen Vorteil: „Alles ist sofort erfasst, das Fahrtenbuch ist exportierbar“, sagt Ortsmarketing-GF Marije Moors.  Wer das Angebot also dienstlich nützt, hat gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Derzeit nutzen die Mitarbeiter der Marktgemeinde das Service besonders stark, aber: „Der Kunde hat natürlich Vorrang“, sagt Alexander Hronek von der Marktgemeinde St. Johann.

„Hilfe, ein E-Auto!“

Wer sich registriert hat, erhält eine Key-Karte, die als Schlüssel für das Auto funktioniert. Wie der Name schon sagt, sind die beiden „Jo-e‘s“ Elektroautos. Für Nutzer, die sich damit nicht auskennen, gibt es selbstverständlich eine kurze Einführung. Aber da diese Fahrzeuge ohnehin Automatik besitzen, ist die Handhabung eigentlich sehr einfach. Fortgeschrittene dürfen sich gerne mit den besonders umweltfreundlichen Fahrweisen „spielen“: Energie sparen können die Fahrer beispielsweise im Eco-Modus, bzw. indem sie das e-Pedal benutzen.

Zwingend erforderlich nach jeder Fahrt ist das Nachladen. Wer das Auto am Standplatz (bei der Gemeinde) parkt, muss es also umgehend mit dem Kabel anstecken. Nur so ist sicher gestellt, dass auch der nächste Kunde einen „vollgetankten“ Jo-e nutzen kann. Wer darauf vergisst, wird mit einer Strafe von 150 Euro für‘s nächste Mal nachdrücklich daran erinnert.

Ganz besonders kurzfristig auftretender Bedarf ist durch das System eher schwierig zu bewerkstelligen. Gedacht ist es auch nicht für den „Tagesgast“, sondern für treue Stammnutzer. Die Mindestausleihdauer beträgt eine Stunde, die maximale Buchungsdauer liegt bei 48 Stunden.

Teil einer Gemeinschaft

Falls sich die Nutzer untereinander austauschen wollen bzw. müssen, steht natürlich ebenfalls die passende Lösung bereit: Die Jo-e-Fahrer kommunizieren über eine eigene App (Telegram-Gruppe). Somit kann unbürokratisch auf Unfälle, Staus bzw. Verspätungen hingewiesen werden.
Die Ausstattung des Jo-e‘s ist eigentlich lückenlos. Vom Kindersitz über die Vignette ist alles dabei. Die übliche Etikette, die im öffentlichen Raum herrscht, gilt im besonderen für die Innenräume eines Carsharing-Autos.  Somit sind eventuelle Verschmutzungen selbst zu beseitigen. „Es gilt Rauchverbot“, weist Alexander Hronek auf eine weitere Regel hin.

Die Tarife sind so gestaltet, dass eigentlich für jeden etwas dabei ist – etwa für Familien mit maximal vier Nutzern, für Unternehmen oder auch für Hotels mit übertragbarer Karte für ihre Gäste. „Wir wollen erreichen, dass sich der eine oder andere vielleicht das Zweitauto erspart“, erläutert Marije Moors. Der Jo-e kann auch Ersatz für das Firmenauto sein – nicht zuletzt beim Ortsmarketing selbst.  Die Nutzung kostet eine monatliche Grundgebühr (sechs Euro für die Einzelperson, 30 Euro für Betriebe bzw. Hotels, 6 Euro Basis für Familien plus 3 Euro für jede weitere Person) zuzüglich 0,20 Euro pro Kilometer und zwei Euro pro Stunde. Infos in der Marktgemeinde bzw. beim Ortsmarketing.
Elisabeth Galehr, Foto: Monitzer

 
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