Kitzbüheler Anzeiger
11.01.2021
News  
 

Rennen im Kreis der Skifamilie

Die Hahnenkammrennen finden vom 22. bis 24. Jänner ohne Zuschauer statt. Die Freihaltezonen rund um Streif und Ganslernhang werden genau kontrolliert.

Kitzbühel | „Es war auch eine moralische Frage, ob wir die Rennen durchführen sollen“, sagt Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs und OK-Chef der Hahnenkammrennen: „Während Ärzte und Mitarbeiter der Krankenhäuser am Limit sind, machen wir eins auf ‚lustig‘. Jedoch sind die Menschen nach zehn Monaten Einschränkungen durch das COVID-19-Virus auch nervlich am Ende. Da hilft der Sport, nicht nur die Ausübung dessen.“
Die Hahnenkammrennen finden statt – Zuschauer wird es aber nur vor den Fernsehgeräten geben. „Es gab im Vorfeld schon keinen Kartenverkauf. Das erwartete Wunder blieb aus und daher gibt es heuer keine Zuschauer vor Ort. Die Gefahr einer Ansteckung ist zu groß. Wir wollen nicht, dass aufgrund der Rennen die restliche Wintersaison abgesagt wird“, erzählt Michael Huber. Diese Entscheidung wurde in der OK-Sitzung am Montag, 4. Jänner, nochmals bestätigt.

Großzügige Freihaltezonen
Abseits der Rennstrecke werden die Freihaltezonen genau kontrolliert. Diese Zonen entsprechen jenen, die in den vergangenen Jahren nur mit gültigen Eintrittskarten betreten werden konnten. „Für die Anrainer und ihre Mitarbeiter sowie die Gäste, sofern diese überhaupt anreisen dürfen, gibt es heuer eigene Akkreditierungen. Ohne einen solchen Ausweis kommt man nicht auf das Gelände“, sagt Huber. Kontrolliert wird an den Trainings- und Renntagen von früh morgens bis zum Ende des Programms. „Es macht also keinen Sinn, vor Ort zu sein“, sagt Huber. Skifahren kann man natürlich, jedoch sind die Zugänge zur Streif abgesperrt. „Für die Athleten haben wir heuer einen anderen Zugang zur Hahnenkammbahn“, gibt Huber einen Einblick in die umfangreiche Planung für die 81. Hahnenkammrennen.

Zudem gibt es heuer auch keine eigenen Shuttlezüge oder angemietete Parkplätze für das Hahnenkammrennen. „Aufgrund des Lockdowns gibt es nur sechs Gründe das Haus zu verlassen“, stellt Huber klar. Und die Hahnenkammrennen fallen noch in den Lockdown. Daher ist der OK-Chef auch überzeugt, dass es auch in der Stadt ruhig ablaufen wird. „Nachdem weder Reisen erlaubt ist, noch die Gastronomie offen haben darf, wird es auch weiterhin ruhig bleiben“, ist Huber zuversichtlich.

Volle Konzentration auf den Sport
„Die Rennen werden heuer nostalgisch angehaucht sein, jedoch mit dem Niveau von heute“, sagt Huber. Im Zielraum werden nach langer Zeit wieder die Fahnenmasten aufgestellt und die Fahnen der erfolgreichsten Skinationen gehisst.
Die Rennen 2021 sind aber auch für die Athleten anders. „Die Sportler haben eine gewisse Angst vor Kitzbühel. Nicht nur der Respekt vor der Streif, sondern auch vor dem ganzen Rundherum – mit zahlreichen Sponsorenvertretern und Medienterminen – das fällt heuer weg und die Ski-Asse können sich auf den Sport konzentrieren. Wir können ihnen heuer Kitzbühel von einer neuen Seite, von einer kleinen und feinen, zeigen“, erzählt Huber.
Der KSC-Präsident sieht die Rennen in Kitzbühel aber nicht als Geisterrennen. „Geister sieht man ja nicht und wir haben immerhin 2.500 akkreditierte Personen, die sich auf der 3,5 Kilometer langen Strecke verteilen“, erzählt Huber. Dabei wurde die Zahl der Akkreditierungen um die Hälfte reduziert, um auch hier die Gefahr einer Ansteckung zu reduzieren. Das Kontingent der Medien-Vertreter wurde auf 110 Personen limitiert.

Eintrittsgelder fehlen
Die Eintrittsgelder machen bei den Hahnenkammrennen ein Drittel des Budgets aus. Diese Einnahmen fallen heuer definitiv weg. Jedoch, gibt Huber zu bedenken, konnte auch einiges bei den Aufbauten eingespart werden. Tribünen oder das VIP-Zelt werden nicht benötigt. Eingespart wird auch bei der Beschallung. „Wir sind hier bewusst einen Schritt zurückgetreten. Es braucht keine Spannung aufgebaut werden, wenn keine Zuschauer vor Ort sind. Ruhig und leise ist heuer die Devise, denn die Offiziellen sollten sich mit Abstand unterhalten können“, sagt Huber. Die voraussichtlichen Renntermine: Freitag, 22. Jänner, 11.30 Uhr – Super-G; Samstag, 23. Jänner, 11.30 Uhr – Abfahrt; Sonntag, 24. Jänner 10.30 Uhr Slalom 1. Durchgang; 13.30 Uhr  Slalom 2. Durchgang. Elisabeth M. Pöll

Bild: Die Freihaltezonen (rot markiert) kann man nur mit einer gültigen Akkreditierung betreten. Foto: KSC

 
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