Reiterin zieht vor den Kadi
Die Wege entlang der renaturierten Großache von St. Johann bis nach Erpfendorf sind nicht nur bei Spaziergängern und Radfahrern beliebt – auch Reiter nützen diese gerne. Und so mancher Pferdesportler ignoriert das Reitverbot, dass in einigen Bereichen verordnet wurde.
Kirchdorf | In einem dieser verbotenen Bereiche kam eine Reiterin vor einiger Zeit zu Sturz und zog sich Verletzungen zu. Dass es diesen Reitunfall gab, bestätigt auch der Amtsleiter der Gemeinde Kirchdorf, Christopher Innerkofler. Nach ihrem Unfall will die Frau jetzt vor Gericht ziehen und den Tourismusverband als Wegerhalter auf Schadenersatz verklagen. Es habe der Weg nicht den Sicherheitsanforderungen entsprochen, lautet das Argument. Innerkofler bestätigt, dass die Reiterin klagen will und erklärt auch, dass in dem Bereich, wo der Unfall passiert sei, bereits seit Jahren ein Reitverbot besteht.
Mit ihrem Weg vor Gericht erweist die Frau ihren Reitsportkollegen aber keinen Bärendienst, war doch von Gemeinde, Tourismusverband und Großachengenossenschaft eine Lockerung des Reitverbots angedacht und hätte von der Gemeinde sogar in der Septembersitzung beschlossen werden sollen.
Aufgrund der ins Haus stehenden Klage ist diese Auflockerung derzeit vom Tisch, wie Innerkofler betont: „Obwohl die heimischen Reitvereine dies sehr begrüßt hätten, da es auch für den Tourismus wichtig wäre.“ Man müsse jetzt erst einmal auf das Urteil warten, so Innerkofler, bevor man hier weiter tätig werde. Wie vom Gemeinderat gewünscht, ist übrigens inzwischen die Bergwacht auf den Spazierwegen im Einsatz, um die gesetzlichen Verordnungen zu kontrollieren. Margret Klausner