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Kitzbüheler Anzeiger
13.01.2024
News  
 

Raketen verärgerten Jochberger

Als Alternative zur Silvester-Knallerei setzt der Großteil der Jochberger auf ein Lichtermeer im Dorf. Doch es gibt alle Jahre unlöbliche Ausreißer, wie von leidgeprüften Bewohnern zu vernehmen ist.

Jochberg | Des einen Leid, des anderen Freud: Für die Befürworter sind Feuerwerke zum Jahreswechsel unverzichtbar, für die Gegner stellen sie eine massive Lärm-, Staub- Müll- und Rauchbelästigung dar. Über das Abfeuern von Böllern und Raketen scheiden sich seit mehreren Jahren die Geister. Die Debatte wird zunehmend hitziger geführt, zumal die Zahl der großen öffentlichen Feuerwerke von Jahr zu Jahr abnimmt. In den Gemeinden des Leukentaler Gemeindeverbandes und zum Teil im Brixental hat man sich von den großen öffentlichen Pyrotechnik-Shows längst verabschiedet. Im geschlossenen Ortsgebiet und in Siedlungsgebieten ist das Abfeuern von Raketen und Böllern ohnehin per Gesetz verboten.

In Jochberg setzt man unter dem Titel „Hellstes Dorf“ bekanntlich schon seit mehreren Jahren auf eine stimmige Alternative. Das Dorf wird von seinen Bewohnern alljährlich zum Jahresabschluss in ein Lichtermeer verwandelt. In der Gemeindezeitung wurde die Bevölkerung neuerlich aufgerufen, Häuser, Balkone und Gärten am Silvestertag ab 17 Uhr zu beleuchten. „Lasst uns gemeinsam auf Böller und Raketen verzichten und stattdessen ein Zeichen des Friedens und des Zusammenhalts setzen“, so der Appell der Gemeindeführung.

Die zurückliegende Silvesternacht ist – allen Bemühungen zum Trotz – neuerlich nicht so ruhig wie erhofft über die Bühne gegangen. „Es wurde zum Teil geballert, was das Zeug hielt“, ist Dorfchef Günter Resch erbost. Er räumt jedoch ein, dass „die meisten Jochberger Familien auf das Abfeuern von Raketen verzichtet haben“.

Privat-Feuerwerke sind öffentliches Ärgernis
Die Ausreißer seien großteils nicht unter den Einheimischen zu finden, sagt Resch. Es handle sich viel mehr um Pyrotechnik-Shows im Rahmen von Privatpartys, die die leidgeprüften Jochberger erzürnen. „Diese gibt es bei uns nicht nur zu Silvester, sondern über das ganze Jahr verteilt.“ Das wurde im Übrigen schon in der Gemeindeversammlung vergangenen Mai von leidgeprüften Anrainern zur Sprache gebracht. Damals riet der Bürgermeister, bei Feuerwerken sofort die Polizei zu rufen – der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet.

Wie lässt sich dem Abfeuern von Raketen und Böllern künftig der Garaus machen? Ganz werde dieses Problem wohl nicht in den Griff zu kriegen sein, sagt Bürgermeister Resch. „Wir können nur präventiv weiterarbeiten und zum Verzicht von Feuerwerken aufrufen.“

Zum Jahreswechsel sei die Initiative „Hellstes Dorf“ zu überdenken. Die Aktion habe an Zugkraft verloren, so Resch. Alexandra Fusser

Bild: Das „hellste Dorf“: Jochberg setzte zum Jahreswechsel neue Akzente. Das Foto stammt von 2021. Foto: Harald Seidl

 
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