Kitzbüheler Anzeiger
08.02.2022
News  
 

Pandemie bremst auch Freiwillige

Jemandem helfen und für andere da sein – seit Beginn der Corona Pandemie werden Menschen, die sich engagieren möchten im Bezirk immer weniger.
 
Oberndorf | Die Liste, die Freiwilligenkoordinatorin Melanie Hutter bereithält, als wir sie in ihrem Büro besuchen, ist lang. „Je länger die Pandemie dauert, umso schwieriger wird es für uns, Menschen zu finden, die anderen ihre Zeit schenken möchten.“

Aktuell sucht das Freiwilligenzentrum Pillerseetal-Leukental z.B. jemanden, der gerne einen älteren Herren in St. Johann besuchen möchte. „Er bräuchte jemanden zum Ratschen – wie man bei uns so schön sagt“, erklärt Hutter. Oder da ist die ältere Dame aus Oberndorf, die gerne einmal in der Woche mit jemandem Spazierengehen möchte. „Im Pillerseetal würden wir auch dringend einen Wunschoma oder Wunschopa suchen“, erzählt Hutter.

Woran liegt es?
Woran es liegt, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich stundenweise engagieren möchten, kann Hutter nicht beantworten. „Wenn ich an 2015 denke, wo wir die Flüchtlingskrise hatten, da waren in unserer Kartei über hundert neue Freiwillige. 2021 haben wir nur noch wenige Aktive“, schildert Hutter.

Jeder Fünfte hat aufgehört
Das Freiwilligenzentrum Pillerseetal-Leukental spürt den österreichweiten Trend. Jeder Fünfte hat im Laufe der Pandemie  aufgehört, sich freiwillig zu engagieren – das zeigt eine aktuelle Umfrage des Vereins Freiwilligenmessen in Kooperation mit dem Sozialministerium und „Market“ Marktforschung Linz. Kurioser Nebeneffekt: wer nicht mit dem Ehrenamt aufgehört hat, engagiert sich noch stärker. „Auch das stellen wir bei uns in der Kartei fest. Viele, die sich vorher schon eingesetzt haben, übernehmen nun  noch weitere Aufgaben“, schildert Hutter. Kompensieren können sie den Ausfall von bisherigen Freiwilligen und neuen Kräften aber nicht.

Wer möchte helfen?
Dringend gesucht werden Wunschomas/-opas, die sich  z.B. einmal in der Woche um Kinder kümmern, Menschen, die Besuchsdienste bei Älteren oder Kranken für ein bis zwei Stunden in der Woche sowie Fahrtendienste übernehmen oder Schülerlotsen. „Es gibt so viele Möglichkeiten. Mit interessierten Personen führen wir ein Gespräch und versuchen, das passende Ehrenamt für sie  zu finden“, erklärt Hutter.

Auch für Projekte wie z.B. Neophytenbekämpfungen, werden immer wieder Freiwillige gesucht. „Um Kinder an das Ehrenamt heranzuführen, haben wir auch einiges in Planung. Es ist so wichtig, dass Kinder kennen lernen, wie schön es ist, anderen zu helfen“, betont Hutter.
In welchen Bereichen Freiwillige gesucht werden, findet man stetig aktualisiert auf der Homepage www.freiwilligenzentren-tirol.at oder man kann sich unverbindlich bei Melanie Hutter im  Freiwilligenzentrum melden und in die Kartei aufnehmen lassen. Johanna Monitzer 

Bild: Ein bisschen Ratschen oder Spaziergehen – ältere Menschen freuen sich über Besucher. Es gibt sehr viele Arten, wie man sich engagieren kann. Das Freiwilligenzentrum Pillerseetal-Leukental sucht dringend Freiwillige. Symbolfoto: pixabay

 
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