Kitzbüheler Anzeiger
22.02.2021
News  
 

Neuer Marktplatz am Wilden Kaiser

Regionalität liegt im Trend, der TVB Wilder Kaiser bietet eine neue Plattform an, wo verschiedenste Produkte aus der Region ihren Platz haben.

Ellmau, Going | In einem ersten Schritt werden regionale Anbieter mit ihren Erzeugnissen vor den Vorhang geholt. Oft weiß man zwar, was der direkte Nachbar herstellt, dass die Bäuerin zwei Orte weiter nicht nur guten Speck, sondern auch feine Filzpatschen hat, schon weniger. Daher war klar: Basis des Projekts ist ein Verzeichnis der erzeugenden und verkaufenden Betriebe.

Produzenten vor den Vorhang geholt
Das Tierwohl hat auch bei Christian Wallner am Blaikenhof in Going oberste Priorität. 2016 hat der heute 24-jährige, der hauptberuflich als Förster arbeitet, den Hof in vierter Generation übernommen. Seither hat sich einiges getan: Waren es einst neun Milchkühe, die im Stall hinter dem alten Bauernhaus lebten, findet man dort heute 30 Wagyu-Rinder, die für ihr marmoriertes, extrem hochwertiges Fleisch bekannt sind. Der Stall wurde dementsprechend im vergangenen Jahr ausgebaut, bis zum Ende dieses Jahres soll auch der Verkaufsraum fertig sein. Kaufen kann man Steaks und Co. – einzeln abgepackt und schockgefroren – auch schon jetzt: Einfach über die Website vorbestellen und vorbeikommen. „Uns ist es wichtig, dass die Kunden selbst sehen, wie die Tiere leben und wie gut es ihnen bei uns geht“, erklärt Wallner.

Portraits und inhaltlicher Ausbau
In einem ersten Schritt soll der Marktplatz einen Überblick über vorhandene Erzeuger und Produkte liefern. Aufbauend auf diesem Verzeichnis wird das Projekt in den kommenden Monaten noch weiter wachsen. Einerseits werden die teilnehmenden Erzeuger mit ihren Produkten laufend am Wilder Kaiser Blog und auf Social Media portraitiert, andererseits wird das Projekt auch inhaltlich und strukturell wachsen.

Einbettung in Strategie 2024
Auch die Einbettung in die „Strategie 2024“ des TVB Wilder Kaiser zeigt, wie zentral der Stellenwert des Themas ist. „Regionalität, und hier besonders das Zusammenwirken von Landwirtschaft und Tourismus, war stets ein bestimmendes Thema unserer Bürgerdialoge“, sagt dazu TVB Geschäftsführer Lukas Krösslhuber. „Gäste wie auch Einheimische würden gerne vermehrt besondere Lebensmittel direkt bei den Erzeugern kaufen. Viele wissen aber nicht, wer was wo anbietet. Diese Lücke schließen wir mit dem Wilder Kaiser Marktplatz. Künftig hat also jeder Gastgeber eine einfache Antwort auf die Frage seiner Gäste: Wo kann ich hier regionale Spezialitäten kaufen?“

Konsum schafft Arbeitsplätze
Eine Studie der Uni Linz lieferte im Mai 2020 beeindruckende Zahlen: Würden die Österreicher beim täglichen Einkauf 20 Prozent mehr heimische Lebensmittel statt weitgereister Produkte kaufen, würde das in Summe ein Plus von 46.000 Arbeitsplätzen und eine Zusatzleistung von 4,6 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung bedeuten. Auch auf einer „emotionalen“ Ebene, liefert die Wissenschaft interessante Hintergründe zum „Boom“ der regionalen Lebensmittel, insbesondere in Krisenzeiten. Zentrale Erkenntnis ist, dass: „Nähe“ ein Hebel für Vertrauen ist, das vor allem in Krisenzeiten unser Einkaufsverhalten beeinflusst. Dabei befasst sich die Analyse nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch damit, was nach der Corona-Krise von diesem „Trend“ bleiben wird. Demnach werden regionale Produkte zukünftig 44 Prozent der Konsumenten (18-75 Jahre) in ihrer Wahl des Lebensmittelgeschäfts noch stärker beeinflussen als in „Vor-Covid-Zeiten“, die Herkunft von Produkten wird für 41 Prozent der Österreicher beim Einkauf im stationären Einzelhandel (noch) wichtiger. Und nicht zu vergessen: „Nähe“ ist in diesem Zusammenhang nicht nur räumlich zu betrachten. Die geringe psychologische und soziale Distanz in Bezug auf die Regionalität der Produkte aber auch die Kenntnis des Händlers spielen eine zentrale Rolle.

Bild: Am Keilhof in Söll haben die Tiere viel Auslauf. Am Blaikenhof in Going arbeitet Christian Wallner mit Vater Franz Wallner, sie versorgen dort 30 Wagyu-Rinder, die für ihr hochwertiges Fleisch bekannt sind. Fotos: TVB Wilder Kaiser, Aigner

 
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