Kitzbüheler Anzeiger
20.10.2018
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Musterstück der Bergbahnhistorie

Im Jahr 1958 wurde es ausgemacht: Die Gründung einer eigenen Bergbahngesellschaft für Fieberbrunn. Das Zustandekommen einer solchen Institution entgegen der damaligen Prioritäten des Fremdenverkehrsverbandes kann man nur dem Weitblick einer Handvoll Fieberbrunner zuschreiben. Bis heute hat sich das gehalten.

Fieberbrunn | Die Geschichte der Bergbahn Fieberbrunn steht exemplarisch für die vielen Veränderungen, die sich im Laufe der Jahrzehnte im Seilbahnwesen vollzogen haben. Sie zeigt  auch auf, wie man den Sprung vom „Geheimtipp“ zu einer erfolgreichen Sommer- und Winterattraktion schafft. Im Jahr 1959 ging es bereits mit der Einsesselbahn Streuböden „aufwärts“. Damals bestand die Innovation darin, überhaupt eine Aufstiegshilfe anbieten zu können. Mit dem Lift spannen die Fieberbrunner ihre skifahrerische Tradition weiter, die bereits in den 20er Jahren ihre „Spuren“ in den heimischen Schnee gezogen hatte. Stolz waren die Pillerseetaler allemal auf ihre Errungenschaft, wurde doch bereits damals mit dem „modernsten Sessellift Tirols“ geworben.

Schritt nach Saalbach wesentlich

Die Erweiterung des Skiraumes auf den Bereich Reckmoos ist ein weiterer Meilenstein, der zugleich schon in den Achtzigern das vorweg nahm, was im Jahr 2015 schließlich Realität wurde – der Anschluss in Richtung Saalbach. Dieser Schritt ist einer der wichtigsten in der 60-jährigen Geschichte der Bergbahn, wie GF Toni Niederwieser erläutert. Er zeichnet die wechselnden Herausforderungen im Seilbahnwesen nach: „Wie alles im Leistungsbereich hat sich auch hier viel verändert.“ Der sportliche Anspruch der Gäste ist gestiegen,  daher müssen die Bergbahnen auch entsprechende Erlebnisse bieten. Gerade das Skifahren ist in dieser Hinsicht allerdings eine ideale Beschäftigung: „Der Erlebnisfaktor ist sehr hoch, daher ist mir auch nicht ‚schiach‘ um die Zukunft des Skifahrens – es gibt kein Konkurrenzprodukt“. Gleichwohl, unterstreicht der Bergbahn-GF, gibt es Trends, die es zu erkennen gilt. Aber gerade in Fieberbrunn wusste man neue sportliche Hypes immer gut für sich zu nutzen. Man denke nur an Veranstaltungen wie „Lords of the Boards“ oder den fix etablierten Platz, den die Freestyler in Fieberbrunn haben. Diese Freestyle- Kompetenz war übrigens auch interessant für die Saalbacher, die sich damit ein weiteres Ass in den Skiraum geholt haben.

Sommer wird zur großen Aktie

Reichlich Platz für Innovationen bot zudem eine Saison, die bis vor Kurzem für die Bergbahner noch „tote“ Zeit war: der Sommer. Fieberbrunn gehörte im Jahr 2001 zu den Gründungsmitgliedern der Tiroler Sommerbahnen. Das führte im Jahr 2008 zur Realisierung von „Timok‘s Alm“. „Da erst begann man intensiv, in den Sommer zu investieren. Früher glaubte man einfach nicht, dass man es schaffen kann, im Sommer Geld zu verdienen.“ Ein zweites Standbein zu haben, ist natürlich nicht schlecht – vor allem in Bezug auf Mitarbeiterbindung.

„Der Lifestyle spielt hier wiederum mit hinein. Wir verspüren verstärkt eine Bewegung, dass jüngere Leute das Wandern wieder für sich entdecken.“ Diese Trends halfen dabei, den Sommer als fixe Größe zu etablieren, der heuer übrigens „wieder sehr erfolgfreich war“, so Niederwieser.

Tag der offenen Tür am 21. Oktober

Zum 60-Jahr-Jubiläum sind natürlich alle zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 21. Oktober, von 11 bis 16 Uhr eingeladen. Unter anderem kann der neue Speicherteich bei Streuböden besichtigt werden. Elisabeth Galehr

Bild: 1959: Die Einsesselbahn Streuböden wurde bereits im Vorwinter prominent beworben. Ungewöhnlich mag der Zeitpunkt der Eröffnung im Oktober den heutigen Seilbahnern erscheinen. Foto:  Max Porsche - Überarbeitung: Toni Niederwieser

 
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