Kitzbüheler Anzeiger
16.11.2017
News  
 

Mit „Umdraaht“ voll „aufdraaht“

Was für ein Spektakel! Die Heimatbühne Kössen brillierte bei der Premiere von „Umdraaht“  im VZ Kaiserwinkl.

Kössen  | Was sich das Ensemble hier vorgenommen hat, ist ein Wagnis: Denn im aktuellen Rollentausch-Komödienkracher kommen quasi acht Hauptrollen auf der Bühne zusammen, die sich auf mehrere verschiedene „Räume“ gleichzeitig aufteilen müssen. Zudem ist die eigentliche Handlung schnell erzählt, weshalb es auch stark auf die schmissigen Dialoge ankommt, die eine dementsprechend tragende Rolle haben.

Umso mehr ist vor der Leistung der Heimatbühne Kössen der Hut zu ziehen. Dieser Premierenabend bot glänzende Unterhaltung und aberwitzige Pointen. Die Stimmung im Publikum war großartig, öfters fiel offener Szenenapplaus. Die Kössener Mimen lieferten jeder für sich eine Meisterleistung ab – alles griff wunderbar ineinander und so konnte die schwungvolle Komödie von Peter Landstorfer richtig gut auf der Bühne „funktionieren“. Die jeweiligen Partner harmonierten prächtig miteinander: Ein unnachahmliches Duo stellten etwa „Kräuterbinder Gundl“ alias Gerti Leitner und Gerichtsschreiberin Georgia Dipfl (Franziska Fahringer) dar. Leitner und Fahringer standen sich in Sachen Energie und Komödientalent in nichts nach und sorgten für zahlreiche Lacher.

Bilder in der GALERIE

Ebenso zum Schießen war das Bauernpaar Theresia und „Poldi“ Duckerer (großartig: Barbara Windbichler, aberwitzig: Thomas Achhorner). Wenn auch „Poldi“ rollenbedingt im ersten Akt nicht viel zu sagen hat – spätestens nach dem Stichwort „umdraaht“ lebt er auf...

Besonders stimmig war der energiegeladene Bühnenschlagabtausch von Preller Hanse (Alois Bellinger) und der schneidigen Wirtin „Veronika“ (Nadja Aschenwald). Und auch Emanuel Daxer und Stefan Mühlberger jun. gaben als Richter und Dichter ein äußerst gutes Gespann ab.

Zum Inhalt: Wo Neid ist, ist auch Unzufriedenheit nicht weit und so kommt es, dass sich eine Kräuterhändlerin nach der warmen Amtsstube der Schreiberin sehnt, Richter und Dichter gerne mal die Roben tauschen würden, die Wirtin einen Wutanfall bekommt und stattdessen lieber „Roßtäuscherin“ wäre und schließlich der Bauer „Poldi“ in seiner Ehe ganz gerne auch mal was zu sagen hätte... Gedacht, getan – es wird „umdraaht“, mit fatalen Folgen...

Die Heimatbühne Kössen bietet wieder einmal ordentlich was zu lachen: gut inszeniert (Regie: Helmut Schwentner), flott gespielt. Fazit: Nicht verpassen! Weitere Termine sind am 17. und 24.11, am 1. 12. sowie jeden Freitag im Jänner jeweils um 19.30 Uhr im VZ Kaiserwinkl sowie am 28.1. um 14 Uhr.
Elisabeth Galehr

Bild: Kräuterbinder Gundl (Gerti Leitner) lässt sich von Viehhändler Preller Hanse (Alois Bellinger) nichts gefallen. Foto: Galehr

 
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