Kitzbüheler Anzeiger
08.02.2019
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Millionengrenze fast geknackt

Hinter den Touristikern des Kaiserwinkls liegt ein erfolgreiches Jahr. Es wurde nicht nur ein Nächtigungsrekord verbucht, der Tourismusverband präsentiert sich auch im neuen Gewand.

Kössen | „Aufregend, wenn du es willst!“ – so lautet der neue Schlachtruf des Kaiserwinkls. Bei der Vollversammlung in der vergangenen Woche wurde nicht nur das Motto, sondern auch das neu gestaltete Logo präsentiert. Und den Mitgliedern aus Kössen, Schwendt, Walchsee und Rettenschöss scheint es auch zu gefallen, wie die Reaktionen aus dem Publikum zeigten.

Erfolgreiche Jahresbilanz

Der Obmann des Tourismusverbandes, Gerd Erharter, konnte überdies eine mehr als positive Bilanz über das abgelaufene Jahr ziehen. Wenn auch die beste Jahresbilanz des Verbandes im Jahr 2005 erzielt wurde, konnte dieses Ergebnis heuer mit 991.924 Nächtigungen fast erreicht werden. „Gerade einmal 8.000 Nächtigungen haben uns auf die Million gefehlt“, strahlt Erharter. Zumal die Region vor knapp 15 Jahren noch über knapp 7.000 Gästebetten verfügte, heute sind es aber nur noch 5.500 Betten. Mit ein Grund für die guten Nächtigungszahlen war zum einen der schneereiche Winter des Vorjahrs, aber vor allem der lange, heiße Sommer, der viele Besucher in den Kaiserwinkl lockte. „Was uns besonders freut, ist die lange Aufenthaltsdauer“, erklärte Erharter. Mit einem Durchschnitt von 5,1 Tagen liegt der Kaiserwinkl absolut im Tiroler Spitzenfeld.

Die Region punkte vor allem mit vielen erfolgreichen Veranstaltungen, ist Erharter überzeugt. Dass die beliebte Ballonwoche heuer im Jänner abgesagt werden musste, sorgte jedoch für Kritik. Aufgrund des vielen Schnees sei es nicht gelungen, den Startplatz zu räumen, bedauert Erharter und erklärte: „Es hat allerdings noch etwas gegeben, das ich hier nicht breit treten will. Wir sind jedoch dabei, das zu klären.“

Silvester- Moderator schwer in der Kritik

Kritik gab es überdies auch am heurigen „Silvestergruß“ am Kössener Dorfplatz. Probleme mit der Sprechanlage waren das eine, der Sprecher das andere Problem. Dieser, ein Radiomoderator aus Nordrhein-Westfalen, hatte sich angeboten, die Moderation zu übernehmen. Und die kam aufgrund der sprachlichen Färbung, sprich hochdeutsch, statt tirolerisch, gar nicht gut bei den Besuchern an. „Bevor er nicht tirolerisch reden kann, redet er nicht mehr“, versprach Erharter mit einem Schmunzeln.

Dass auch hinsichtlich der Premium-Wanderwege endlich etwas geschieht, war eine weitere Frohbotschaft. Gefördert werden diese Wege auch von der Europäischen Union. Man sei sich darüber bewusst, betonte der TVB-Obmann, dass es sehr lange bis zur Umsetzung gedauert hat. „Letzten Freitag sind aber jetzt endlich die naturschutzrechtlichen Genehmigungen eingelangt“, freut sich Erharter. In den nächsten Monaten kann daher intensiv mit der Umsetzung begonnen werden. Der durchgehende Radweg rund um das Kaisergebirge kann voraussichtlich im Juni eröffnet werden.

Zahlreiche weitere Infrastruktur-Projekte stehen ebenfalls auf der Agenda des Tourismusverbandes. Zahlreiche Beschilderungen werden neu gemacht, ein Teilstück der Kaiserwinklloipe wurde verlegt sowie zwei Loipenübergänge errichtet. Außerdem wurde an den Beschneiungsanlagen gearbeitet.

Rund 2,7 Millionen an Einnahmen vorgesehen

Über eine eher trockene Materie informierte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Norbert Brunner – die Bilanz. Da im Jahr 2017 um 100.000 Euro weniger vom Land an Förderungen kamen als gedacht, „ist die Bilanz nicht ganz so positiv.“

Grund zum Klagen haben die Kaiserwinkler aber keinen. Im heurigen Jahr rechnen sie mit Einnahmen von insgesamt rund 2,7 Millionen Euro, denen Ausgaben in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro gegenüberstehen. Gerechnet wird mit einem Bilanzgewinn von rund 140.000 Euro. Rücklagen von 230.000 Euro sind ebenfalls vorhanden.

Rettung für den Amberglift?

Mit einer Entscheidung hat der Aufsichtsrat allerdings in ein Walchseer Wespennest gestochen – da sich kein Betreiber fand, wurde der dem TVB gehörende Amberglift heuer nicht mehr aufgesperrt. Er soll abgerissen werden. „Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt“, zeigte sich Walchsees Bürgermeister Dieter Wittlinger vor den Kopf gestoßen. Er hat jetzt eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um den Lift doch noch zu retten. Zeit gibt er sich dazu bis Ende März. Damit können die Verantwortlichen des Tourismusverbandes auch gut leben.
Margret Klausner

Bild: Freuen sich über ein erfolgreiches Jahr im Kaiserwinkl: TVB-Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Brunner (links) und TVB-Obmann Gerd Erharter nach der Vollversammlung. Foto: Klausner

 
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