Kitzbüheler Anzeiger
04.01.2019
News  
 

Mangelberufe regionalisiert

Mantraartig hatte vor allem die Tourismuswirtschaft stets auf die Regionalisierung der Mangelberufsliste gedrängt. Die Regierung erfüllte dieses Anliegen – sehr zur Freude der WKO, auch im Bezirk.

Bezirk  |  Kurz vor Jahreswechsel ging der „Weihnachtswunsch“ der heimischen Wirtschaft in Erfüllung: Die Mangelberufsliste wurde von der Regierung von bislang 27 auf insgesamt 45 Berufe ausgeweitet. Auch Koch bzw. Köchin findet sich jetzt darauf. Zusätzlich sind in sieben Bundesländern Mangelberufe auf regionaler Ebene vorgesehen.

Für den Bezirksobmann der WK, Klaus Lackner, „ein wichtiger Schritt. Die Regionalisierung und Erweiterung der Mangelberufsliste, auf der künftig auch die Berufe ‚Koch‘ und ‚Kellner‘ zu finden sind, ist sehr zu begrüßen.“ Zu Beginn der diesjährigen Wintersaison fehlten zahlreiche Kräfte und nicht wenige Betriebe mussten daher bereits ihr Angebot einschränken heißt es von Seiten der heimischen Wirtschaftskammer.

Ende des Jahres fehlten im Bezirk Kitzbühel rund 1.500 Fachkräfte. Eine große Herausforderung, wie Lackner unterstreicht: „Doch durch die Regionalisierung der Mangelberufsliste können ab Jänner 2019 nun auch Fachkräfte aus Drittstaaten beschäftigt werden. Diese ist nicht nur eine notwendige Maßnahme zur Sicherung der Leistungsfähigkeit aller touristischen Betriebe, sondern auch eindeutig die richtige Reaktion auf die aktuelle Arbeitsmarktsituation.“

Außerdem wird mit neuen Regelungen für die Rot-Weiß-Rot-Karte Nicht-EU-Bürgern, die ausgebildete Fachkräfte sind, durch die Mangelberufsliste ein einfacherer Arbeitsmarktzugang ermöglicht.  Die Rot-Weiß-Rot-Karte betrifft ausschließlich Drittstaatsangehörige und damit Bürger aus Staaten außerhalb der EU bzw. des EWR. Hingegen haben die Bürger aus der EU bzw. dem EWR – mit Ausnahme von Kroatien – ohnehin bereits einen freien Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt. Kritik an diesen Maßnahmen übten sowohl Gewerkschaftsvertreter als auch SPÖ. Sie forderten, „Lohn- und Sozialdumping zu bekämpfen, anstatt durch Aufweichung der Kriterien für die Rot-Weiß-Rot-Karte oder der Ausweitung der Mangelberufsliste den Arbeitsmarkt sperrangelweit aufzumachen und so den Niedriglohnsektor zusätzlich zu befeuern“, wie etwa AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung festhielt.

Die Regierung kontert, dass ja weiterhin der Kollektivvertrag in Kraft sei. Mit den neuen Regelungen reagiere man „treffsicher in Hinblick auf den Bedarf der Wirtschaft und das Angebbot am Arbeitsmarkt“, so Ministerin Beate Hartinger-Klein.
Elisabeth Galehr

 
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