Kitzbüheler Anzeiger
07.08.2022
News  
 

Lebensgefahr bei Gewitter am Berg

Gewitter zählen im Sommer zu den größten Gefahren am Berg. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden, steigt an den Spätnachmittagen an. Aber wie soll man sich verhalten, wenn man von einem Unwetter überrascht wird?

Kitzbühel | Juni 2022: Zwei Bergsteiger, die noch gegen 16 Uhr in der Nordkette unterwegs waren,  wurden vom Blitz getroffen und verletzt, weil der Blitz in das Stahlseil einschlug, an dem sie sich festgehalten haben. Juli 2022 in Kärnten: Ein 22-jähriger Jäger kam ums Leben, weil er sich wärhrend des Gewitters in einem Bodensitz neben einer Fichte befand, in welcher der Blitz einschlug.
Ereignisse wie diese sind im Sommer leider immer wieder traurige Realität. Bei allen Aktivitäten im Freien droht bei einem rasch herannahenden Unwetter die Gefahr eines Blitzschlages. Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker sind besonders gefährdet, da sie häufig nicht rechtzeitig eine geschützte Stelle (Schutzhütten, Biwakschachtel) finden.  

Die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden, steigt an den Spätnachmittagen der Sommermonate an. Alpine Vereinigungen appellieren daher an alle Bergsportler, den Wetterbericht im Vorhinein genau zu checken und die Tour frühzeitig anzulegen, sodass eine Rückkehr rechtzeitig und idealerweise zu Mittag erfolgt. Bei aufmerksamer Beobachtung der Wetterentwicklung kann man bei entsprechenden Vorzeichen (schwüle, feuchte Luft, Dunst am Morgen, rasche Quellwolkenbildung) rechtzeitig reagieren und umkehren. Achtsamkeit und richtige Planung entscheiden darüber, ob die ersehnte Berg- oder Klettertour zu einem traumhaft schönen Erlebnis wird oder zu einem Albtraum. Alex Fusser

Bild: Mit dem heißen Sommer gehen heuer heftige Gewitter einher. Im Bild:  Blitze über der Westendorfer Choralpe vor wenigen Tagen. Foto: Albin Niederstrasser

Daten & Fakten Alarmzeichen und Verhalten
Akute Hinweise für ein nahendes Gewitter sind turmartig und ambossförmig aufgebaute Gewitterwolken, böig auffrischender Wind und elektrische Ladungen (Surren) in der Luft. Beträgt die Zeitdauer zwischen Blitz und Donner zehn Sekunden ist das Gewitterzentrum drei Kilometer entfernt. Allerhöchste Zeit, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen:
➤ Gipfel, Grate und exponierte Geländepunkte sofort verlassen.
➤ Allein stehende Bäume, Drahtseile, Eisenleitern, Liftstützen, Wasserläufe unbedingt meiden.
➤ Metallgegenstände (Wanderstöcke, Karabiner, Steigeisen, Mountainbikes etc.) in sicherer Entfernung ablegen.
➤ An Felswänden und in Höhlen auf genügend Abstand zu den Wänden achten (2 Meter). Vorsicht vor Höhlen oder Überhängen, wenn sie feucht sind.
➤ Ist das Gewitter bereits in unmittelbarer Nähe: Kauerstellung einnehmen, sich an einem absturzsicheren Platz auf eine isolierende Unterlage (Rucksack) setzen, möglichst eine kleine Bodenfläche berühren (Füße eng geschlossen halten). Nie flach auf den Boden legen.
➤ Erst 30 Minuten nach dem letzten Blitz oder Donner soll man sich wieder ins offene Gelände begeben. Quellen: www.alpenverein.at; Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit

 
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