Kitzbüheler Anzeiger
24.06.2024
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Konsumverhalten unter der Lupe

Eine neue Studie, die von den Leaderverantwortlichen in Kitzbühel und Kufstein initiiert wird, befasst sich mit dem Konsumverhalten der Bevölkerung. Ein weiteres Thema ist der Leerstand von Gewerbeflächen.

St. Johann | Das Thema Ortsmarketing ist in den größeren Gemeinden in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein kein leeres Schlagwort – vor allem in St. Johann ist das Projekt ein großer Erfolg. Davon überzeugte sich dieser Tage LR Mario Gerber, der für die Vorstellung einer neuen Studie, die in den nächsten Monaten in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein durchgeführt wird, nach St. Johann gekommen ist.

Initiiert von den Verantwortlichen der Leaderregionen „regio3 – PillerseeTal – LeukenTal-Leogang“ sowie „KUUSK Kufstein und Umgebung, Untere Schranne-Kaiserwinkl“ werden in den nächsten Monaten nicht nur das lokale Konsumverhalten der Bevölkerung sowie die Handels-Angebotsstrukturen erhoben, sondern auch ein Projekt zur Neuattraktivierung von Leerständen in den Orts- bzw. Stadtkernen gestartet. Mit an Bord geholt wurden, wie regio3-Geschäftsführer Stefan Niedermoser erläutert, die Gemeinden Kirchberg, Brixen und Westendorf, die der Leaderregion Kitzbüheler Alpen zugeordnet sind.

Bereits im Jahr 2018 gab es eine ähnliche Studie, die damals die Firma CIMA, allen voran deren Geschäftsführer Roland Murauer, durchführte. Wie Murauer betont, sieht er seit damals „einen enormen Veränderungsprozess im lokalen Handel und einen großen Handlungsbedarf.“ Seit der Präsentation der Studie vor sechs Jahren habe sich viel geändert – die Corona Pandemie und der stark boomende Online-Einkauf, aber auch Lieferengpässe und die hohe Inflation machen den örtlichen Unternehmern zu schaffen.

Die Studien wären damals auch Grundlage für Entscheidungen in politischer und unternehmerischer Hinsicht gewesen, so regio3-Obmann Sebastian Eder.

St. Johann entwickelte sich zum Vorreiter. Maßgebliche Leuchtturmprojekte seien entstanden, betonte Bürgermeister Stefan Seiwald und wies auf den Masterplan Ortskern oder den Wochenmarkt hin. „Wir wollen kein Einkaufszentrum in der Peripherie, wir sind ein Einkaufszentrum“, stellte Seiwald klar. Wirtschaftskammerobmann LA Peter Seiwald begrüßt die Studie: „Wir müssen oft sagen, wir schätzen oder glauben. Mit dem Ergebnis der Studie können wir Fakten vorlegen.“

Die Verantwortlichen der Leaderregionen erhoffen sich neue und vergleichbare Daten. Ähnlich wie 2018 wird auch aktuell das Einkaufs- und Konsumverhalten der Bevölkerung nicht nur in den Gemeinden der beiden Regionen bzw. des Brixentals mittels Online-Umfragen erfasst. Auch in den Nachbarregionen, etwa in Saalfelden und im bayerischen Raum, werden Umfragen durchgeführt, um Kaufkraftzuflüsse aus diesen Gebieten erfassen zu können. Zusätzlich werden die Handels- und konsumnahen Dienstleistungsbetriebe analysiert. „Wir werden auch untersuchen, wie viel der Tourismus zur Kaufkraft beiträgt“, klärte Murauer auf.  

Neu im Fokus sind die Leerflächen in den Ortskernen. Hier geht es nicht um Wohnungsleerstand, sondern um leere Laden- bzw. Gewerbeflächen. Hier sollen auch die kleinen Gemeinden  untersucht werden. So verwies etwa KUUSK-Geschäftsführerin Melanie Steinbacher auf den fehlenden Nahversorger und das damit leerstehende Geschäft in Schwendt. Thema der Studie ist im Übrigen auch das „Klima“ – so wird der Einfluss des Klimawandels auf das lokale Konsumverhalten untersucht. 

80.000 Euro kostet die Studie, die sich über 28 Gemeinden erstreckt. Finanziert wird sie u.a. von den Gemeinden. 60 Prozent werden aus Leader-Mitteln gefördert. Margret Klausner

Bild: Regio3-Obmann Sebastian Eder, Bgm. Stefan Seiwald, LR Mario Gerber, CIMA-Geschäftsführer Roland Murauer und LA Peter Seiwald (v.l.) schlenderten nach der Präsentation über den St. Johanner Wochenmarkt. Foto: Klausner

 
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