Kitzbüheler Anzeiger
02.08.2018
News  
 

Kommandant bei Unfall verletzt

Mit einem Trümmerbruch endete vergangene Woche ein Feuerwehreinsatz für St. Johanns Kommandant Ernst Stöckl. Besonders verärgert ist er über die Reaktion der unverletzten Unfallopfer.

St. Johann | „Innerhalb von fünf Sekunden vom Retter zum Geretteten. So schnell kann es manchmal gehen“ – einige Tage nach seinem schweren Unfall bei einem Einsatz hat St. Johanns Feuerwehrkommandant Ernst Stöckl seinen Humor wiedergefunden.

Vergangenen Donnerstag rückten die Feuerwehren St. Johann und Oberndorf zu einem Verkehrsunfall an der Ache aus. Ein 73-jähriger Deutscher hatte auf der Pass-Thurn-Bundesstraße in Oberndorf offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, geriet über den Fahrbahnrand hinaus und landete mit seinem Auto in der Ache.

Beim Routineeinsatz konnten der Deutsche und seine Frau rasch unverletzt geborgen werden. Ernst Stöckl hingegen erwischte es um einiges schlimmer. „Ich habe mich über die Böschung hinunter gehangelt, um zu schauen, wie wir das Fahrzeug bergen können“, erzählt Stöckl. Er habe sich an einem Ast am Ufer festgehalten, der allerdings sei ausgerissen. „Ich bin dann der Länge nach in die Ache geknallt“, schildert der Kommandant. Seine Kameraden holten ihn vorsichtig aus dem Wasser. Und dann kam der Moment, der ihm nach wie vor die Zornesröte ins Gesicht treibt: „Ich habe mich vor lauter Schmerzen gewunden und musste mir dann von dem unverletzten Fahrer anhören, dass man ja alles unternehmen müsse, um sein kostbares Auto zu retten. Und dass er dafür ja nichts zahlen wolle, weil er ja versichert sei“, ist Stöckl sauer, „Kein Danke, kein Händedruck dafür, dass wir ihn und seine Frau aus dem Wasser geholt haben!“

Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass sich Stöckl einen schweren Trümmerbruch im rechten Ellenbogen zugezogen hat. Mindestens drei Monate ist er außer Gefecht. Danken will er vor allem auch seinen Kameraden und den Ärzten. Seit 34 Jahren – davon 26 Jahren als Kommandant – sei er jetzt bei der Feuerwehr. Bisher habe er sich nur einmal in den 1990er-Jahren bei einem Brand verletzt. „Ich bin froh, dass auch sonst selten etwas passiert, obwohl wir schon so manche wirklich schwierige Einsätze zu bewältigen hatten!“
Margret Klausner, Foto: Einsatzreport Tirol

Feuerwehrkommandant Stöckl, St. Johann in Tirol

Ernst Stöckl darf den Arm derzeit nicht bewegen. Foto: Klausner

 

 
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