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Kitzbüheler Anzeiger
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17.09.2023
News  
 

Kössen feiert seinen Weltmeister

Mit 65 Jahren ist Toni Raumauf am Ziel seiner Träume angelangt: In Nordmazedonien krönte er seine Drachenflieger-Karriere mit Gold.

Kössen | Seit 46 Jahren entdeckt Toni Raumauf die Erde aus der Vogelperspektive. Tausende Kilometer legte der Kössener bereits mit seinem Drachen zurück. Er umrundete dabei nicht nur die heimische Bergwelt, sondern lernte so auch weit entfernte Gegenden wie etwa Australien oder Namibia auf ganz besondere Art und Weise kennen. Vor kurzem trumpfte der 65-Jährige in Nordmazedonien auf und erfüllte sich seinen bisher größten Traum – den Weltmeistertitel im Drachenfliegen. Seine Ziele gehen dem gelernten Gärtner, der neben seinem knapp 14 Meter Spannweite umfassenden Drachen auch ab und zu gerne auf den Paragleiter umsteigt, deshalb aber noch lange nicht aus.

Als 1974 in Kössen die erste WM der Drachenflieger ausgetragen wurde, waren rund 3.000 Zuschauer live mit dabei – unter ihnen auch der junge Toni Raumauf. „Als ich das gesehen habe, wusste ich, das will ich auch machen“, erinnert er sich heute. Die Faszination Drachenfliegen besteht für ihn vor allem in der Geschwindigkeit und den Distanzen, die bei einem Flug zurückgelegt werden können. „Ein Besuch am Dachstein oder den Dolomiten ist keine Seltenheit. Bei guten Bedingungen sind Strecken bis zu 300 Kilometer möglich“, erklärt Raumauf, der dann auch schon mal acht bis neun Stunden am Stück in der Luft verbringt.

Einer der emotionalsten Momente seiner Karriere
Bei all dem kommen Drachenflieger ganz ohne Motor oder elektrischen Antrieb aus. Allein die Thermik und das Können des Piloten machen solch lange Flüge möglich – und am Ende dann oftmals auch den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus, wie etwa bei der WM in Mazedonien. „Als ich nach drei Tagen in Führung lag, wurde ich schon etwas nervös. Es war meine siebte WM und bisher hat es noch für keine Medaille gereicht. Die Bedingungen waren nicht einfach, es war heiß, windig und turbulent. Dieses Mal konnte ich meine Erfahrung nutzen und nach zehn Wertungstagen als erster über die Ziellinie fliegen. Das war sicher einer der emotionalsten Momente in meiner bisherigen Fliegerkarriere.“

Insgesamt mussten die rund 130 Teilnehmer aus 22 Nationen im Rahmen der Weltmeisterschaft täglich Routen zwischen 85 und 185 Kilometer absolvieren und mit Hilfe eines GPS-Trackers verschiedene Punkte abfliegen. Raumauf schaffte das am schnellsten und wurde mit Gold belohnt.

Seite an Seite mit Adlern durch die Lüfte fliegen
Angesprochen auf weitere Highlights in seiner Drachenflieger-Karriere, kommt der Kössener ins Schwärmen: „Am beeindruckendsten ist es, wenn neben dir ein Adler mit drei Metern Spannweite fliegt und du für kurze Zeit in seine Welt eintauchen kannst.“ Auch Schwarzstörche, die – für uns am Boden beinahe unbemerkt – in einer Höhe von bis zu 4.000 Metern unterwegs sind, trifft er des öfteren. Hin und wieder kommt es dann auch oft zu spannenden Aufeinandertreffen, wenn neugierige Jungvögel mit im Spiel sind oder der ein oder andere Raubvogel sein Revier verteidigen möchte.

Generell halten sich die Gefahren beim Drachenfliegen allerdings in Grenzen, wie der 65-Jährige versichert. Das einzige Problem, mit dem er hin und wieder konfrontiert wird, ist das Taxi nach Hause. „Vor ein paar Wochen bin ich nach Wien geflogen. Es war nicht geplant, aber die Bedingungen waren so gut. Ich musste dann meine Frau anrufen und bitten, dass sie mich abholt“, grinst Raumauf. sh

Bild: Mit 14 Metern Spannweite zählt sein Drache zu den Starrflüglern und ist bestens für weite  Strecken und hohe Geschwindigkeiten geeignet. Fotos: Raumauf, PDC Kaiserwinkl

 

 
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