Kitzbüheler Anzeiger
02.11.2019
News  
 

Klimaschutz fängt im Kleinen an

Das Wort „Nachhaltigkeit“ gehört bereits zu jenen, die etwas abgenutzt im Gehörgang klingen. Doch es ist nicht nur aktuell wichtig, sondern steht sogar für eine ganze Strategie, die bis 2050 in Tirol umgesetzt werden will. Ein Infoabend in Reith zeigte auf, welchen Beitrag man im Kleinen für ein energieautonomes Tirol leisten kann.

Reith | Das ganze Bundesland hat sich einer Mission verschrieben: 2050 will man energieautark sein. Damit das gelingt, sollte möglichst jeder seinen Beitrag leisten. Viele Vorreiter haben das bereits getan: Fünf positive Beispiele wurden vergangene Woche in Reith vor den Vorhang geholt. Dabei zeigte sich: Die Umstellung muss nicht mit erhobenem Zeigefinger erfolgen. Vielmehr bietet Nachhaltigkeit auch einen Mehrwert für den Nutzer. „Energieeffizientes Bauen bedeutet eigentlich leistbares Wohnen“, fasste beispielsweise Michael Plattner von der Energie Tirol zusammen. Der Löwenanteil des Energiebedarfes in privaten Haushalten entfällt auf Heizen bzw. Warmwasser. Somit ist das auch ein großer Hebel, bei dem man in Sachen Einsparungen ansetzen kann. Ein zusätzlicher Anreiz sind die zahlreichen Förderungen, die unter anderem aus dem Förderkompass von Energie Tirol ersichtlich sind. Eine Kombination aus richtiger Dämmung und entsprechend darauf abgestimmtem Heizsystem spart beispielsweise bei Sanierungen bis zu 80 Prozent des Wärmebedarfs ein. Aber auch ein klug geplanter Neubau trägt zur Strategie bei und bringt nicht zuletzt einen Mehrwert für den Erbauer. Das zeigte unter anderem der Reither Martin Achorner auf.

Er realisierte sein Eigenheim mit minimalem Energieverbrauch und Wärmepumpe. Praxisnah schilderte er den Anwesenden die Ausgangssituation sowie Herausforderungen und sein Fazit lautete schließlich: „Mein Beitrag für Tirol 2050 läuft 365 Tage im Jahr und wir fühlen uns sehr wohl.“ Ein weiteres, erfolgreiches Beispiel für Energieeffizienz mit Mehrwert findet sich ebenfalls in Reith: Fritz Feiersinger berichtete anschaulich vom Projekt „Solar-Straßenbeleuchtung“. Die innovative Technik ersparte der betroffenen Weginteressentschaft nicht nur einen Großteil der Kosten für die Errichtung einer entsprechenden Beleuchtung, sie ist auch „smart“ und reagiert entsprechend auf Bewegung. Je nach Bedarf leuchtet sie heller oder weniger hell. Zudem ist das System äußerst sparsam im Verbrauch. „Ich kann nur jedem raten, sich mit Solartechnik auseinanderzusetzen“, so Feiersinger.

Oberndorfer Erfolgsgeschichten
Über den Weg zur Realisierung der Archeneo sprach anschließend Horst Wendling. Das „Aktivhaus“ beherbergt aktuell 42 Betriebe mit 105 Arbeitsplätzen. Die Versorgung des 2010 fertiggestellten Gewerbeparks mit 6.500 m2 Nutzfläche erfolgt mit einer aktiven Energiebilanz über das gesamte Jahr gesehen. Die überschüssige Energie wird u.a. für den Betrieb von Elektrofahrzeugen verwendet. Wer Innovation verfolgt, der muss teilweise auch mit Lernprozessen fertig werden: Das schilderte Stefan Lindner. Das Konzept „Grün heizen“ mit Hackschnitzeln am Penzinghof brauchte einige Geduld und die Zusammenarbeit aller kompetenten Partner. Doch nun steht das Oberndorfer Projekt als Erfolgsmodell da. Einen langen Atem beweist übrigens auch die Gemeinde Oberndorf. „Sonnenwärme zum Baden“ ist das Konzept, das beim Bichlachbad umgesetzt wird. Elisabeth Galehr

Laura Schicktanz von der Klima- und Energieregion (Mi.) begrüßte mit Bgm. Stefan Jöchl (3.v.l.) und Regio3-GF Stefan Niedermoser (2.v.l.)  die Referenten. Foto: Galehr

 
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