Kitzbüheler Anzeiger
06.09.2019
News  
 

Klimaschutz beginnt im Kopf

Die KEM-Manager  Herwig Kolar und Simon Klambauer radelten quer durch Österreich, um Alternativen zum beliebten Auto aufzuzeigen.

Kitzbühel | Quer durch ganz Österreich – von Osten nach Westen und auch im Süden der Alpenrepublik – waren sie unterwegs: Herwig Kolar und Simon Klambauer, beide aus dem Mühlviertel in Oberösterreich, touren mit ihren Lastenrädern durch die Bundesländer und besuchen alle Klima- und Energie-Modellregionen, kurz KEM, des Landes und das ganze nicht, weil die beiden Herren nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen, sondern um auf die Arbeit der KEM-Manager aufmerksam zu machen und Alternativen zum allseits beliebten Auto aufzuzeigen.
In Summe waren die beiden 30 Tage unterwegs, aufgeteilt in fünf Etappen wurden 3.000 Kilometer mit dem Lastenrad gefahren und 95 Regionen besucht. Gestartet wurde die Aktion im Mai – der Auftakt war medienwirksam, denn Arnold Schwarzenegger, Gründer der internationalen Non-Profit-Organisation R20 (Regions of Climate Action) war dabei, da er gemeinsam mit Greta Thunberg beim Klimagipfel in Wien war.

Lastenrad als Alternative zum Auto
Nicht nur wegen des Gepäcks entschieden sich Herwig und Simon für das Lastenrad mit E-Motor, sondern um aufzuzeigen, dass dieses Fahrradmodell eine echte Alternative zum Auto ist. „Das Lastenfahrrad eignet sich für den Transport auf kürzeren Strecken genauso wie fürs Einkaufen oder den Weg zum Recyclinghof, aber auch Kinder kann man damit umweltfreundlich chauffieren. Aber nicht nur das Lastenrad bietet sich als Alternative zum Auto an. „Das Auto wird sehr viel für Kurzstrecken genutzt, diese Wege könnte man aber auch mit dem Rad oder zu Fuß erledigen“, sagt Simon Klambauer, der auch kritisiert, dass jegliche Verkehrsplanung auf das Auto und somit den Individualverkehr ausgerichtet ist: „Das Auto hat seine Berechtigung, aber es braucht ein Umdenken und öfter einen Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel.“ Und der Verzicht auf das Auto kann auch Positives mit sich bringen, der Mensch hat mehr Bewegung, tut somit auch etwas für seine Gesundheit und sagt damit nebenher dem „Bequemlichkeitsspeck“ den Kampf an.
Großen Aufholbedarf sehen die beiden KEM-Manager auch in Sachen Radwege: „Wir befinden uns hier teilweise noch in der Steinzeit. Das Radwegenetz ist noch sehr ausbaufähig“, sagt Herwig Kolar.

Viel positives Feedback bei „Giro-to-Zero“
Nicht nur medial konnten Herwig Kolar und Simon Klambauer für Aufsehen und für viele Presseberichte sorgen, auch in den Social Medias machten die beiden KEM-Manager auf ihre Aktion aufmerksam. Zudem kam es auf ihrer Reise zu vielen persönlichen Gesprächen. „Wir wollen nicht wie die Öko-Professoren durch das Land ziehen, sondern einfach aufzeigen, wie es auch anders gehen könnte“, hofft Simon Klambauer mit der Radl-Tour einige Denkanstöße und ein Umdenken zu bewirken. Aus der Bevölkerung bekamen die beiden immer wieder zu hören, dass die Wahlversprechen zum Thema Klimaschutz hoffentlich auch ernst genommen werden. Aus seinen beruflichen Erfahrungen weiß Simon Klambauer, dass die Politik beim Klimaschutz sparen will: „Der Klimaschutz soll nichts kosten, aber wenn nichts gemacht wird, wird es sehr teuer!“ Deshalb ist die Politik in Sachen Klimaschutz auch sehr gefordert, es werden auch Entscheidungen getroffen werden müssen, die unpopulär sind.

Klimaschutz fängt im Kopf an
Klimaschutz ist aber nicht nur ein Thema für die Politik, sondern betrifft jeden. „Wir müssen das Thema Häuser und Verkehr in den Griff bekommen“, sagt Simon Klambauer und spricht damit die Emissionen von fossilen Brennstoffen an und fordert einen bewussteren Umgang mit den Ressourcen wie zum Beispiel Grund und Boden, denn die Flächenversiegelungen wirken sich ebenso negativ auf das Klima aus. „Der Konsum muss sich ändern, jede Bestellung im Internet hat Verkehr zur Folge und auch die Wahl beim Lebensmitteleinkauf sollte sorgfältig getroffen werden“, erklärt Klambauer. Für aktiven Klimaschutz muss jeder seinen Lebensstil ändern und der Klimaschutz zur Lebensart werden, ist der KEM-Manager überzeugt: „Bevor man über alternative Energieformen nachdenkt, sollte man sich Gedanken machen, wie man Energie einsparen kann“, gibt Klambauer einen Denkanstoß.
Die beiden KEM-Berater setzten ihre Fahrt am Mittwoch in Richtung Westen fort. Nach einem Abstecher nach Alpbach ging es zur Öko-Fair-Messe nach Innsbruck und danach weiter nach Bregenz. Elisabeth M. Pöll

Für den Klimaschutz engagieren sich die KEM-Mitarbeiter Herwig Kolar, Laura Schicktanz und Simon Klambauer. Die beiden Herren radelten durch Österreich, um Alternativen zum Auto aufzuzeigen. Foto: Pöll

 
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