Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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4 Jänner 2018 Thema Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten Junge Afrikaner auf der Flucht Viele junge Afrikaner ken- nen nur ein Ziel: Sie wollen nach Europa. Viele dieser Menschen ha- ben keine oder eine nur sehr schlechte Schulbildung, aber: In Europa – so ver- künden es die afrikanischen Medien und die Mundpro- paganda – werden selbst Arbeitslose großzügig vom Staat unterstützt. Das Informationsnetz funk- tioniert bestens; die meisten Afrikaner wissen genau Be- scheid über die Sozialleis- tungen in den europäischen „Traumländern“, die ihnen dort „zustehen“. Bestens be - kannt ist auch die Tatsache, dass auch abgelehnte Asyl- werber (bis jetzt) nur selten zurückgeschickt werden. Darf es uns wundern, dass Millionen junger Afrikaner nach Europa wollen? Europa kann diesen massi- ven Zuzug aber nicht ver- kraften. Eigentlich sollte die Devise sein, jenen, die verfolgt werden, zu helfen, den anderen aber klarzuma- chen, dass sie auf dem euro- päischen Arbeitsmarkt keine Chancen haben und dass es besser ist, beim Aufbau der Wirtschaft in der eigenen Heimat mitzuhelfen. Das ist aber nicht einfach, denn die Zukunftsperspek- tiven in vielen afrikani- schen Staaten sind äußerst schlecht. Tatsächlich ist ein Blick in die Zukunft dramatisch: Laut UNO-Prognosen wird die Bevölkerung in den Län- dern südlich der Sahara in den nächsten 15 Jahren um 450 Millionen zunehmen. Doch schon heute zählen die meisten dieser Länder zu den ärmsten der W elt! Also werden jedes Jahr etli- che Millionen den Weg nach Norden suchen … Die Zielländer der Flücht- linge stoßen aber jetzt schon in mehrfacher Weise an ihre Grenzen. Einerseits ist das gewohnte soziale Netz nicht mehr finanzierbar, anderer- seits mehren sich auch die kulturellen Konflikte. Afrika ist der reichste Kon- tinent – eigentlich. In Wirk- lichkeit ist Afrika der ärms- te. Afrika hat gewaltige Re- serven an Bodenschätzen, von denen aber der Groß- teil der Bevölkerung (au- ßer Schmutz) nichts hat. Der Reichtum wird von den herrschenden Despoten nicht in die Bildung oder in die Infrastruktur investiert, sondern in riesige Armeen und Polizeiapparate – und natürlich in die eigene T a- sche. Einem riesigen Heer von Unterernährten stehen eini- ge wenige immens Reiche gegenüber, die mit internati- onalen Konzernen kooperie- ren und das Land ausbeuten. Die Ausbeutung Afrikas hat inzwischen in einigen Staa- ten eine Dimension erreicht, bei der die Geldabflüsse an Konzerne, Rohstoffhändler und korrupte Eliten zehnmal so hoch sind wie alle Inves- titionen im Land (inklusive der Entwicklungshilfe). Im Kongo etwa fließen nur noch 2,5 Prozent der Roh- stoffeinnahmen in die hei- mischen Haushalte. Eine ebenso dramatische Entwicklung nahm die Landwirtschaft. Viele Klein- bauern, die sich einst selbst ernähren konnten, wurden von großen internationalen Konzernen zu Taglöhnern gemacht, die Produkte er- zeugen, die in den Export – nach Europa oder Amerika – gehen. Im eigenen Land sind diese Produkte (Ananas, Bana- nen etc.) aber so teuer, dass die Einheimischen sie nicht kaufen können. So fehlen wichtige Lebensmittel für die Bevölkerung. Hinzu kommt seit eini- gen Jahren der Klima- wandel. Überall in Afrika haben Dürre, Hitze und Überschwemmungen längst viele Kleinbauern zum Aufgeben gezwungen. Der Zugang zum Wasser wird mehr und mehr zum Streit- fall und sogar zum Anlass von kriegerischen Ausei- nandersetzungen. Obwohl Afrika am wenigsten zum Klimawandel beiträgt (sie- he auch Tabelle links), büßt dieser Kontinent am meis- ten. Energieverbrauch als Maßstab von Fehlentwicklung (Quelle: R. Strahm, Überentwicklung-Unterentwicklung)
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