Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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4 August 2022 Thema Im Rahmen der EU-Bei- trittsverhandlungen am Ende des letzten Jahrtau- sends brachte unter anderem ein sprachliches Thema die Volksseele zum Kochen: Man fragte sich, ob wir Österreicher dann keine Marillenmarmelade mehr hätten, sondern „Apriko- senkonfitüre“, und der Top- fen als „Quark“ bezeich- net werden müsse (und die Topfengolatsche als „Quark- tasche“). Die Suppe wurde schließ- lich nicht so heiß gegessen, und etliche typisch öster- reichische Wörter wurden vertraglich als „erlaubt“ definiert. Deshalb dürfen wir den „Pfifferling“ nach wie vor Eierschwammerl nennen, den „Blumenkohl“ Karfiol und die „Johannis- beere“ Ribisel. Insgesamt wurden damals 23 sogenannte Austriazis- men in die Verträge hinein- verhandelt. Die damalige Diskussion hatte auch etwas Gutes: Es wurde das Bewusstsein ge- schärft, dass es tatsächlich eine österreichisches Stan- dardsprache gibt, die sich von der bundesdeutschen unterscheidet. Wir sagen heuer, wenn wir „dieses Jahr“ meinen, Semmel statt „Brötchen“ und Bub statt „Junge“. Wer eine höhe- re Schule erfolgreich ab- schließt, macht die Matura, die in Deutschland „Abitur“ heißt, und wer irgendwohin läuft, ist in Österreich tat- sächlich schnellen Schrittes unterwegs, während unsere Nachbarn das Wort auch für „gehen“ verwenden. Es handelt sich bei den Austriazismen nicht um Dialektausdrücke, sondern um eine gleichwertige öster- reichische Eigenart. Allerdings: Manche typisch österreichischen Begriffe sind im Westen der Repu- blik im Verschwinden: So haben die „Kartoffeln“ bei uns längst die „Erdäpfel“ abgelöst und die „Tomaten“ haben wahrscheinlich hier- zulande nie „Paradeiser“ geheißen. Mittlerweile sind es nicht mehr EU-Verordnungen, die österreichische Begriffe zum Verschwinden bringen, Verdrängen bundesdeutsche Begriffe das österreichische Deutsch? Ribisel und Marillen Eierschwammerl (Bild: pixabay) sondern der Tourismus und - vor allem - das Fernsehen. Dort hört unser Nachwuchs Sätze wie: „Guck mal, die wollen alle Schi laufen!“ (Schau, die wollen alle Schi fahren!). Wörter wie „Müt- ze“, „Sahne“ und „Stuhl“ (Kappe oder Haube, Obers oder Schlag, Sessel) setzen sich langsam fest und wer- den fast schon als „normal“ angesehen. „Lecker“ gehört (leider) mittlerweile auch schon bei manchen Einhei- mischen zum Standardvoka- bular. Es geht beim österreichi- schen Deutsch aber nicht nur um Wörter, sondern auch um die Verwendung von verschiedenen Wort- arten. So fährt man z.B. in Österreich mit dem Lift nicht „nach oben“ oder gar „hoch“, sondern hinauf. Man bestellt sich zum Trin- ken ein Cola (oder Limo) und nicht „eine“ Cola, evt. auch einen Radler (und nicht „ein“ Radler). Der Radler ist also bei uns (grammatika- lisch) männlich, während etwa das Joghurt sächlich ist - genauso wie das Keks. In Deutschland ist das um- gekehrt: „das“ Radler „der“ Joghurt, „der“ Keks). Quellen: Der Standard, Wiener Zeitung, profil Sie wollen Ihr Zuhause mit Holz CO 2- neutral heizen? Das finden wir groß- artig. Weil das Heizen mit Holz wun- derbar umweltfreundlich ist. Weil die hocheffiziente Technik, die wir dafür brauchen, von österreichischen Produzenten stammt. Und weil die Brennstoffe praktisch vor der Haustür wachsen. Mühltal 27 • 6 363 Westendorf • T 05334 20880 www.fuchs-installationen-westendorf.at wir installieren BIO ENERGIE 25 JAHRE FUCHS INSTALLATIONEN Danke für deinen Einsatz, Josef
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