Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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Mai 2019 5 Thema Neue Form der Abhängigkeit E-Zigarette ist nicht gesünder Mittlerweile greifen schon 250.000 Österreicher zur E-Zigarette und inhalieren Dampf statt Rauch. Das soll gesünder sein. Mediziner widersprechen. Wer eine Tabak-Trafik be- tritt, hat seinen einigen Jah- ren ein größeres Sortiment vor sich. Zu den Rauchwa- ren haben sich auch Flüssig- keiten gesellt, die elektrisch erhitzt und dann als Dampf inhaliert werden können. T a- bak ist keiner enthalten, Ni- kotin jedoch schon. Für den Geschmack sorgen Aromen von Banane bis Menthol, auch Speck und Gurke gibt es. Die E-Zigarette wurde lange Zeit als Ausstiegsmöglich- keit für Raucher gesehen. Wer vom Nikotin wegkom- men wollte, sah eine Chance in diesem neuen Lifestyle- Produkt. Ärzte widerspre- chen jedoch: „Es gibt keine unschädlichen Zigaretten“, sagt etwa die Internistin des Landeskrankenhauses Natters, das auf Lungen- krankheiten spezialisiert ist. Langzeitstudien fehlen zwar bisher, man weiß aber, dass die Problematik in den Ver- brennungsstoffen liegt, die Tabak und Papier freisetzen. Die Tabakindustrie betont immer wieder, dass es noch keine Ergebnisse von Stu- dien gebe. Allerdings: Auch beim klassischen Rauchen hat man rund 30 Jahre ge- braucht, bis die extrem schädliche W irkung wissen- schaftlich beweisbar war. Inzwischen zweifelt nie- mand mehr am Zusammen- hang zwischen Nikotinkon- sum und Lungenkrebs. In den Flüssigkeiten der E- Zigaretten stecken Träger- substanzen wie Porpylen- glykol und Glycerin. Man kann nicht davon ausgehen, dass das Einatmen von Ge- frierschutzmitteln die Ge- sundheit fördert. Mit E-Zigaretten will die Tabakindusterie vor allem junge Menschen anspre- chen und eine neue Kunden- schicht erreichen. Rechtlich ist die E-Zigaret- te übrigens den normalen Rauchmitteln gleichgestellt, das heißt, dass man in Gast- häusern und Restaurants die gültigen V orschriften (Rauchverbot, Raucherzo- nen etc.) beachten muss. Quelle: TT Symbolbild: pixabay Mehr als 4.000 hochgiftige Chemikalien sind in einer einzigen Zigarette enthal- ten. Mit den weggeworfe- nen Stummeln gelangen die meisten davon in den Boden - als Sondermüll der schlimmsten Sorte. Allein bei der Herstellung von Tabakprodukten ent- stehen weltweit jedes Jahr mehr als zwei Millionen Tonnen fester Müll. Da- von sind 300.000 Tonnen nikotinhaltiger Abfall und 200.000 Tonnen Chemieab- fälle. Die toxische Wirkung lässt sich leicht belegen: Schon in einem Liter Wasser, der von einer einzigen Zigaret- tenkippe verschmutzt wird, sterben kleine Lebewesen, sogar kleine Fische. Auch in Forellen wurden schon Gifte festgestellt, die somit in die Nahrungskette einflie- ßen. Rund 50 Prozent des Teers einer fertig gerauchten Zi- garette bleiben in den Filtern aus Celluloseacetat, einem thermoplastischen Kunst- stoff, zurück, ebenso die hochgiftigen polyzyklischen Kohlewasserstoffe sowie Arsen und Schwermetalle. Schließlich bleibt auch das gefährliche Benzopyren zu- rück, das sogar das mensch- liche Erbgut nachhaltig schädigen kann. Trotz dieser Brisanz hat sich die EU bei der neuen Plastikverordnung nicht zu einem Verbot solcher Filter durchringen können. Auch von Strafen für das achtlose Wegwerfen von Zigaretten- stummeln, wie sie beispiels- weise in einzelnen Staaten Asiens längst gang und gäbe sind, ist man hierzulande noch weit entfernt. Nach Schätzungen braucht ein einziger Zigarettenstum- mel mindestens 15 Jahre, um auf natürlichem W eg zu verrotten. Quelle: Kronenzeitung Symbolbild: pixabay Zigarettenstummel - Sondermüll der schlimmsten Sorte
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