Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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4 Juli 2018 Thema Unsere Heimat birgt vie- le Schätze der Natur. Oft schlummern sie im Verbor- genen, nicht einmal viele Einheimische wissen über sie Bescheid – die Rede ist von Naturdenkmälern. Im Bezirk Kitzbühel gibt es davon insgesamt zehn, die meisten davon sind mar- kante Bäume. Doch welche Voraussetzungen müssen sie aufweisen, um zum Na- turdenkmal ernannt zu wer- den? Die Bezirksverwaltungs- behörde kann Naturgebil- de wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit, wegen ihrer wissenschaftli- chen, geschichtlichen oder kulturellen Bedeutung oder wegen des besonderen Ge- präges, das sie dem Land- schaftsbild verleihen, mit Bescheid zum Naturdenk- mal erklären. Naturgebilde in diesem Sinne sind bei- spielsweise seltene oder alte Bäume, besondere Pflanzen- vorkommen, Quellen, Was- serläufe bzw. -fälle, Tümpel, Seen, Moore, Schluchten und Felsbildungen. Der Antrag auf Ausweisung kann von Gemeinden, aber Eiche im Sauraingebiet unter den „Schätzen der Natur“ Zehn Naturdenkmäler im Bezirk Sprachver(w)irrungen Die Rentitis und das Sale-Syndrom Neben der Togo-Seuche, über die ich in der letzten Ausgabe geschrieben habe, haben sich auch andere Krankheiten bei uns rasch verbreitet, vor allem die Rentitits und das Sale-Syn- drom. Der Großteil unserer Gäste stammt, wie wir wissen, aus deutschen Landen. So ein deutscher Gast tut sich bei uns aber schwer, wenn er etwas ausleihen möchte, denn es gibt kaum einen Schi- oder Radverleih mehr. Man kann diese Sport- geräte nur noch „renten“. Und auch dieses Wort führt uns auf eine falsche Fährte, denn mit der wohlverdien- ten Pension hat es rein gar nichts zu tun, es soll uns nämlich in englischer Spra- che sagen, dass wir hier etwas ausleihen können. Gottseidank haben wir ja so viele englische Urlauber, die das auch verstehen! Offen bleibt aber die Frage, ob sich der Verleiher kon- sequenterweise auch „Rent- ner“ nennt. Wie immer, wahrscheinlich rentiert sich das Renten ja und ist renta- bel! Wenn man etwas nicht „ren- ten“ will, dann muss man es kaufen. Und wenn man es dort kauft, wo „Sale“ drauf- steht, bekommt man es viel- leicht sogar billiger, denn manche Geschäftsinhaber glauben, dass „Sale“ so et - was wie „Schlussverkauf“ heißt. In Wirklichkeit heißt „Sale“ nichts anderes als „Ver- kauf“, und das erwartet man sich halt in einem Geschäft, aber es ist ein englisches Wort und damit offenbar von Vornherein „cool“. Der „Sale“ hat übrigens in den Jahren, in denen er sich explosionsartig im deut- schen Sprachraum ausge- breitet hat, soviel Hass auf sich gezogen wie kaum ein anderes Fremdwort (außer vielleicht „Event“) und in Deutschland sogar zu mas- siven Boykott-Aufrufen ge- führt. Im Französischen heißt „sale“ übrigens so viel wie „schmutzig, übel“ (als Ei- genschaftswort), ein Italie- ner würde darunter „Salz“ verstehen. Mittlerweile gibt es den „Sale“ ja in vielen unter- schiedlichen Varianten, vom Super-Sale bis hin zum (furchtbaren) X-Mas-Sale. Aber irgendwie passt der „Sale“ natürlich schon zu den „Mega-Shops“, den „Outlet-Centern“ und zu den verschiedenen „Stores“ mit all der „Trendy Wear“ und den vielen „Specials“. auch von privaten Eigentü- mern gestellt werden. Das früheste eingetragene Naturdenkmal im Bezirk und damit das „älteste“ ist eine Linde in Going. Sie wurde im Jahre 1933 zum Naturdenkmal erklärt. Al- lerdings lässt sich das Alter der Linde selbst nur schwer bestimmen. Da die Linde im Inneren hohl ist, ist eine Altersbestimmung durch die Jahresringe nicht möglich. Laut verschiedenen Quellen soll sie einen Stammumfang von rund fünf Meter besit- zen. Es kann aber auch passie- ren, dass Naturdenkmäler wieder von der Bildfläche „verschwinden“. Wenn ein Baum zum Beispiel abge- storben und durch bestimm- te Maßnahmen nicht mehr zu retten ist, wird er gefällt, weil er die Voraussetzungen für ein Naturdenkmal na- türlich nicht mehr erfüllen kann. Auch in Westendorf ist ein Naturdenkmal ausgewiesen, und zwar eine Eiche un- terhalb der westlichen Zu- fahrtsstraße ins Dorf (Sau- rain).
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