Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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Juli 2018 3 Thema Oberhalb von Westendorf, auf 1829 m Seehöhe, blickt die kleine Kirche auf einer steil abfallenden Kuppe hin- unter in das Brixental. Das kleine Gotteshaus steht auf dem Aussichtsberg Hohe Salve, der wegen seiner markanten Form sofort ins Auge sticht. Das Salven- kirchlein gilt als die höchst- gelegene Wallfahrtskirche Österreichs. Das Kirchlein hat viel Be- such, schließlich ist es durch Bergbahnen von zwei Seiten zu erreichen. Besonders im Winter herrscht untertags rund um das Gotteshaus viel Betrieb. Die Salvenkirche wurde 1589 erstmals erwähnt. Im Jahr 1617, also vor 400 Jah- ren, hielt Pfarrer Ambros Strasser die erste heilige Messe im „Salvenkirch- lein“. Interessant ist, dass die Kir- che - wie auch das Gasthaus - auf dem Grund der Ge- meinde Westendorf steht, zur Pfarre Brixen im Thale gehört und von der Pfarre Hopfgarten betreut wird. Die Kirche ist Johannes dem Täufer geweiht. Für alle, die nicht bibelfest sind: Jo- hannes der Täufer wurde enthauptet. Um sein Haupt ranken sich viele Mythen – so auch zur Entstehung der Salvenkirche. Eine von mehreren Legen- den besagt Folgendes: Eine fromme Witwe fand ihren auf Abwege geratenen Sohn dort, wo heute die Kirche steht. Die Frau konnte den Sohn bewegen, sich zu bekehren, worauf er und zwei seiner Komplizen ent- hauptet wurden. Die Mutter ließ schließlich die Köpfe aller drei Männer auf der Hohen Salve begraben und errichtete dort auch die Kir- che. Um Köpfe geht es auch bei einem besonderen Brauch- tum, das sich auf der Ho- hen Salve im Laufe der Zeit entwickelte. Gläubige trugen früher Schüsseln mit geschnitzten Johannes- häuptern um den Altar und hofften, bei unheilbaren Kopfschmerzen, Bandschei- benleiden und Depressionen Linderung zu finden. Auch junge Frauen, die den Mann fürs Leben finden wollten, trugen die Köpfe um den Altar. Heute befindet sich noch ein kunstvoll gestaltetes Haupt des Johannes in der Kirche, welche übrigens mehrmals durch Blitzschlag beschä- digt wurde. Im vergangenen Sommer konnten die Renovierungs- arbeiten abgeschlossen werden. Der Innenraum ist aufgrund etlicher Diebstäh- le meist abgeschlossen, aber durch das schmiedeeiserne Gitter kann man das Innere gut betrachten und innehal- ten (Bild oben). Wer mehr über das Salvenkirchlein wissen will, ist beim Gipfel- wirt bestens aufgehoben. Quelle: TT Höchstgelegene W allfahrtskirche Österreichs Ende Mai erfreute das neue Heft das Halbjahresmaga- zins „Bei ins dahoam“ wie- der die Haushalte. Die aktuelle Ausgabe stellt zwei Westendorfer vor, nämlich den „Auner T oni“, der nach seiner Karriere als Tischler lange Zeit im Dienst des Tourismusver- bandes stand, und Hans- peter Gwiggner, der den Kochaberhof saniert hat und sich den Bienen und ihrer Heilkraft widmet. Ein weiterer Beitrag wid- met sich dem mittlerwei- le 93-jährigen Dr. Hubert Weitlaner, der in seiner ak- tiven Zeit als Unfallchirurg auch viele Westendorfer be- handelt hat. Bei ins dahoam
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