Kitzbüheler Anzeiger

Reith bei Kitzbühel

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Einberufungen, Kriegsende, Kriegsopfer, Heimkehrer In den ersten Monaten dieses Jahres wurden noch junge Soldaten zur Wehrmacht einberufen, was meis- tens in die Kriegsgefangenschaft führte. Mit der gesamtdeutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende. In Reith wurde es traurige Gewissheit: 17 Gefallene und 7 Vermisste sind zu beklagen. Die letzte Todesnachricht betraf den Bauern zu Giering, Nikolaus Hetzenauer, verstorben am 10.08.1945 in einem russischen Kriegsgefangenenlager/Bergwerk. Allmählich begann die Rückkehr von ca. 100 Kriegsteilnehmern, was dann Jahre andauerte. Die letzten Heimkehrer waren Josef Mayr, Reichwand, und Andreas Jöchl, Oberau, die im Nov./Dez. 1948 mit Jugoslawien-Transporten ankamen. Anrücken der amerikanischen und französischen Besatzungstruppen 06.05.1945: Französische T ruppen überqueren den Arlberg Richtung Tirol. 08.05.1945: Die 36. US-Infanterie Division erreicht – durch das Brixental kommend – Kitzbühel. Der Bezirk wird der Besatzungsmacht unterstellt. Fast überall finden Beschlagnahmen zur T ruppenun- terbringung statt. In Kitzbühel z.B. Hotels, Gasthöfe, Wohn- und andere Objekte. 09.07.1945: Die vier Alliierten Mächte legen die Grenzen der Besatzungszonen in Österreich endgültig fest (französisch, amerikanisch, britisch, sowjetisch). 10.07.1945: Die französische Militärregierung übernimmt von der US-Armee Tirol als Besatzungszone Beschlagnahmen durch die US-Amerikaner in Reith, Einrichtung eines militärischen Schießübungsgeländes Beschlagnahmt wurden: Das Wohnhaus „Kaiserblick“, heute Griesbachweg Nr . 5. Weiters: Von vier Bauern kleinere und größere landwirtschaftliche Grundflächen für militärische Übungs- zwecke. Wie überall hatten die Hausbewohner zu weichen bzw. war eine landwirtschaftliche Nutzung wesentlich eingeschränkt. Später wird die Gemeinde Reith an die Bezirkshauptmannschaft berichten, dass „am Fronleichnamstag (31.05.1945, Anm.) mittels „Bull-Dozern“ (Schubraupen) die Schießlehrstät- te errichtet und im Juli 1945 der französischen Besatzungsmacht überlassen wurde“. – Siehe hierzu den Bericht von Seite 4 bis 7. NS-Entmachtung, neue Autoritäten Nach dem Zusammenbruch wurde der Heimkehrer Josef Rehbichler, Wachingbauer, als Nachkriegsbür- germeister eingesetzt. Bei der Gemeinderatssitzung vom 17.05.1947 hat er aus gesundheitlichen Grün- den das Amt abgegeben. Johann Jöchl, Oberhaus, wurde – wie schon vor der NS-Zeit – zum Bür germeis- ter gewählt. Aus der Pfarre: Nur noch die Sterbeglocke und eine weitere Glocke im Kirchturm Die anderen Glocken waren für Kriegszwecke eingeschmolzen worden (Nachschaffung 1952). Ein Seel- sorger im wahrsten Sinne des Wortes in dieser Zeit war Pfarrer Nikolaus Strubreiter (im 1. Weltkrieg ein Feldkurat). Auch hat er bei Einlangen der Gefallenenmeldungen Sterbegottesdienste gehalten. 22
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