Kitzbüheler Anzeiger

Kitzbühel

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STADTZEITUNG KITZBÜHEL 4 BLACKOUT – NICHT MIT UNS In den letzten Wochen ist des Öfteren über das Thema Blackout zu lesen. Doch was ist es eigentlich und wie entsteht es? Welche Gefahren birgt es und wie können wir dieser begegnen? Von einem Blackout wird gesprochen, wenn es europaweit zu einem flä- chendeckenden, länger andauernden Stromausfall kommt. Dazu müssen wir wissen, dass das Stromnetz von der östlichsten Spitze der Türkei bis zur westlichsten Spitze von Portugal, von der südlichsten Spitze in Griechenland bis zur nördlichsten Spitze Norwegens zusammenhängt. Das ist das Gebiet der ENTSO-E, dem europäischen V erbund- netz. Wenn nun an einer Stelle Strom ent- nommen wird, dann muss zu exakt demselben Zeitpunkt an anderer Stelle Strom produziert werden. Die Kenn- zahl, dass dieses Gleichgewicht exis- tiert, ist die Frequenz bei 50 Hz in unse- rem Stromnetz. Wird nun zuviel Strom entnommen, sackt die Frequenz ab, wird zuviel Strom produziert, steigt sie an. Innerhalb eines gewissen Korridors können primäre Regelmaßnahmen, und im zeitlichen Verlauf nachgelagert se- kundäre oder sogar tertiäre R egelmaß- nahmen greifen. Hilft das alles nichts, dann kommt es zu einem Stromausfall. Je nachdem, wie stark die Abweichung ist, können T eile des europäischen Net- zes abgeschaltet werden, und der Rest bleibt stabil, oder im schlimmsten Fall, bricht das gesamte Netz zusammen. Dann wird von einem Blackout gespro- chen. In Kitzbühel haben wir eine glückliche Situation: Wir dürfen hier in Tirol leben und Tirol ist in der Lage, binnen weni- ger Stunden einen Inselbetrieb hoch- zufahren, d.h. in Tirol sind wir in der Lage Strom zu haben, wo wir von den anderen Netzbereichen getrennt blei- ben und somit autark sind. Dieser Net- zaufbau wird natürlich Z eit in Anspruch nehmen, aber es ist schaffbar. Weitreichender sind die Folgen aber in der Telekommunikation. Dadurch, dass der Ausfall großflächig ist, wird nach wenigen Stunden kein Handy mehr funktionieren. Auch Internet, Fernse- hen wird nicht mehr zur Verfügung s te- hen und im Radio wird es so sein, dass Ö3 am längsten senden kann, weil diese Sendestationen speziell versorgt wer- den. Wir haben noch einen weiteren Vorteil: In Tirol funktioniert der TETRA Funk, jene Kommunikation, die die Einsatz- kräfte untereinander verbindet und auch bei einem Blackout aufgrund der speziellen Topologie funktionieren wird. Strom, Internet, Telefon, Fernsehen, Radio – diese Bereiche werden nicht funktionieren (außer ein Batterie- oder Kurbelradio). Einen großen Pluspunkt haben wir in Kitzbühel darüber hinaus: Die Trink- wasserversorgung ist zu 100 % garan- tiert. Die Stadtgemeinde Kitzbühel hat im Februar 2021 eine umfassende Blackout Vorsorge gestartet. Mit vielen Akteuren wurden Gespräche g eführt, wurde der IST-Stand erhoben. Das ha- ben wir selbstverständlich nicht a lleine, sondern im Team gemacht: Gottfried Pausch, Herbert Saurugg und Walter Schiefer sind die Spezialisten, die wir hier zu Rate ziehen. Und wir sind stolz, dass wir als erste Gemeinde in Öster- reich eine derart umfassende Analyse durchführten, wie sie noch niemand hatte: Von der Blackout resisdenten Landwirtschaft, über einen großen Hotelbetrieb, bis hin zu Feuerwehr, Rettung, Bergrettung, Wasserrettung, Biomasseheizwerk, Altenwohnheim, Ärztezentrum, Apotheke, Stadtbauhof, Abfallentsorgung, Stadtwerke Elektro- werk, Stadtwerke Wasserwerk und Ab- wasser sowie Stadtgemeinde. In den kommenden Ausgaben werden wir Tipps geben, wie Sie sich zu Hause vorbereiten können. In Ruhe, reflektiert und mit Bedacht. Gemeinsam werden wir – sollte diese Herausforderung auf uns zukommen – sie meistern. Die Kitzbüheler Stadtwerke sind für einen Blackout vorbereitet. Kickenweitz
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