Kitzbüheler Anzeiger

Kitzbühel

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Stadt April 2019 10 Das Fachamt Skilauf im DRL hielt im Schneefernerhaus auf der Zugspitze eine acht Tage dauernde Arbeitstagung ab, bei der der Grundriss der Aus- bildung „Der neuzeitliche Ski- lauf“ von Friedl Pfeifer für das gesamte Reich richtungweisend und bindend erklärt wurde. Hauptaugenmerk werde nun auch weiterhin der Förderung des Langlaufes zugewandt, der auch weitest gehende Pflege bei der Wehrmacht findet. Gegen die Raserei bei Abfahrts- läufen sprachen Reichstrainer Pfeiffer und aus den Reihen der Aktiven Rudi Cranz. Bei den kommenden Abfahrtsläufen sei bei der Streckenfestlegung da- rauf zu achten, dass kein Akti- ver zu schaden kommen kann. Durch die neue Arbeitsgemein- schaft wird die Touristik weiter eine erfolgreiche Entwicklung nehmen. („Kitzbüheler Nachrichten“, November 1938) Die Stadt Kitzbühel hat die Verantwortung für die klag- lose Durchführung der Alpinen Skimeisterschaften der Wehr- macht, des Nationalsozialisti- schen Reichsbunds für Leibes- übungen (NSRL) und der Poli- zei in der Zeit vom 22. bis 26. Februar und der Polizei vom 2. bis 5. März 1939 übernommen. Kitzbühels Ruf als einer der ersten Wintersportplätze Groß- deutschlands verpflichtet, diese Großveranstaltung zu einem vollen Erfolg zu machen. Dies ist nur dann möglich, wenn je- der sich voll und ganz in den Dienst der großen Sache stellt. Es gilt, 450 Wettläufer und Amtswalter der Wehrmacht und des Nationalsozialistischen Reichsbunds für Leibesübungen sowie der Polizei gut unterzubringen und zu verpflegen. An Verpflegungspauschale wird pro Mann und Tag Reichsmark 2,50 (Mittag und Abend), an Quartierpauschale einschließ- lich Bett, Frühstück, Licht und Heizung ebenfalls RM 2,50 be- zahlt. Quartier für 350 Mann ist bereits sichergestellt. 100 Betten in Ein-, Zwei-und Dreibettzimmern müssen noch auf- gebracht werden. Es ergeht an die gesamte Bevölkerung Kitzbühels der Aufruf, freiwillig, zum mindesten während der Zeit vom 22. bis 26. Februar, Unterkunft für unsere jungen Sportkameraden aus allen Gauen Deutschlands bei sich zur Verfügung zu stellen. Anmeldungen sind unverzüglich beim Quartieramt (Verkehrs- verein Kitzbühel) abzugeben. Die Bezahlung zu den oben an- geführten Sätzen erfolgt ebenfalls durch das Quartieramt. Zur Verfügung gestellte Unterkünfte müssen unter allen Umstän- den bereitgehalten werden. Der am 21. Jänner 1939 ergangene Aufruf war vom kommis- sarischen Bürgermeister Erwin Müller gezeichnet. Dem Kitzbüheler Skiclub kom- men die Erfahrungen zugute für die größte Veranstaltung, die je in Kitzbühel zur Durchführung gebracht wurde. Für die ersten Großdeutschen und die W ehr- machtskimeisterschaften vom 22. bis 26. Februar. Gigantische Hilfsmittel stehen zur Verfügung. So wird der mo- dernste Übertragungswagen der Welt, den die Ufa beistellt, für eine klaglose Lautsprecher- übertragung auf der ganzen Rennstrecke sorgen. Da gibt es Verhandlungen mit der Reichs- bahn, die den Transport der Sportler und Schlachtenbumm- ler zu besorgen hat, deren Un- terbringung ebenfalls ein Prob- lem bedeutete. („Kitzbüheler Nachrichten“, 11. Februar 1939) Am 18. Februar hieß Bürger- meister Müller alle Gäste, Wett- läufer und Amtswalter auf das herzlichste willkommen und hoffte, dass unsere Läufer und Läuferinnen der W elt zeigen, auf welch hoher Stufe der deut- sche Skisport steht. Die Schriftleitung der „Kitzbüheler Nachrichten“ erhielt einen Einblick in die Vorbereitungsarbeiten. Der Apparat, der hier in Bewegung gesetzt wird, ist ein so großer, dass es notwendig ist, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären und zu erzählen von der Riesenarbeit, welche bisher ganz im Stillen geleistet wurde. Die Wichtigkeit der Veranstaltung bedingte eine Arbeitstei- lung. Der Stadtgemeinde obliegt die Durchführung der allge- meinen Organisation. Diese umfasst die Ausschmückung des Ortes und der Wettkampfstätten, das Herrichten der Tribünen und der Absperrung, den Vertrieb der Eintrittskarten, die Er- stellung von Parkplätzen, der Verkehrsfrage usw. Der Verkehrs- verein ist als Quartieramt zuständig. Er hat für die Unterkunft und Verpflegung zu sorgen, die Leitung des gesamten Presse- wesens über, sorgt für die Plakatierung, die Programmherstel- lung und den Vertrieb usw. Dem KSC obliegt die Einrichtung des Wettlaufbüros, die Herrichtung der gesamten sportlichen Anlagen und die Durchführung der Läufe. Auf der Hinterbräuleiten erhebt sich eine große Tribüne für 300 Personen. Ferner wird eine von Fahnen flankierte Tri- umphstraße errichtet. Für die klaglose Bedienung der Presse – man rechnet mit mindestens 40 Pressevertretern der größ- ten deutschen Zeitungen – wurde das Haus des Dr. Zimmeter in der Malinggasse beansprucht und dortselbst fünf T elefon- stellen eingebaut. Die Gebirgsnachrichtenabteilung 54 hat den Auftrag, die notwendigen Telephonverbindungen zwischen den Der Kitzbüheler T heus Schwabl (KSC) wurde Wehrmachts- skimeister 1939. Foto: KSC
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