Kirchberg in Tirol

Unsere bisherigen Lebensgewohnheiten haben sich durch die „Corona-Pandemie“ stark verändert. Viele von euch stehen vor großen Schwierigkeiten und Notständen, Einschränkungen und Angst begleiten uns, sind bei allen spürbar. Papst Franziskus hat bei seinem „Gebet in der Pandemie“ (27.März 2020) wunderbare Worte für uns gefunden, die uns aufrütteln, aber auch stärken und neue Kraft im Glauben finden lassen. Er hat dafür das Evangelium vom Sturm auf dem See (Mk 4.35) als Bild für unser derzeitiges Leben verwendet. „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Diese Worte begleiten durch die ganze Predigt und immer wieder gibt Papst Franziskus Antworten für uns. Besonders beeindruckt haben mich diese Worte: „Du rufst uns auf, diese Zeit der Prüfung als eine Zeit der Entscheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit deines Urteils, sondern unseres Urteils: die Zeit zu entscheiden, was wirklich zählt und was vergänglich ist, die Zeit, das Notwendige von dem zu unterscheiden, was nicht notwendig ist. Es ist die Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten.“ Mir fehlen die Gottesdienste, die Gemeinschaft, die Besuche im Altersheim, das Spenden der Krankenkommunionen. Unser Glaube ist ein „Gemeinschaftsglaube“, der immer den Nächsten im Mittelpunkt hat. Aber, aus der Not heraus, wurde die Gemeinschaft trotzdem spürbar, erlebbar – auf andere Art und Weise. Damit möglichst viele von euch die Gottesdienste vom Palmsonntag bis zur Osternacht „daheim“, aus den gewohnten Kirchen miterleben konnten, haben wir sie aufgenommen und auf Youtube gestellt. Ebenso einen Wortgottesdienst und eine Maiandacht. Weiteres wird folgen, solange Bedarf besteht. Schaut es euch an, feiert mit, betet mit, singt mit! Es hat sich eine „Whats-App“ Gebetsgruppe gebildet, die täglich miteinander betet und von Pater Peter und mir einen Segen erhält. Diese Gebete und Segensgebete werden weiter „geteilt“ und kommen so in die ganze Welt hinaus. Das verbindet, das zeigt, dass wir nicht allein sind, dass es viele gibt, denen Gebet und Segen viel bedeuten. Leider mussten Erstkommunion und Firmung verschoben werden, doch die Kinder beteiligen sich nach wie vor im Pfarrleben. Sie bringen mit schönen Zeichnungen und anderen Dingen, Freude und Lachen in die Herzen von Mitmenschen. Sobald die neuen Termine feststehen, werden wir euch natürlich sofort benachrichtigen. Wie es jetzt genau mit den Gottesdiensten weitergehen wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Ich bin aber voll Zuversicht und Hoffnung, dass wir uns – mit Einschränkungen – in unserer Kirche wiedersehen, gemeinsam Eucharistie feiern, das Wort Gottes hören und den Glauben in unsere Familien, in unsere Gemeinde tragen. Lassen wir unserer Phantasie freien Lauf, um unseren Glauben weiter zu schenken. Wir sind alle, wie die Jünger, mit Jesus in einem Boot. Er wird uns nicht untergehen lassen, wenn wir im Glauben verbunden bleiben. Er ist unsere Hoffnung, unser Glaube, unsere Liebe. Bald kommt Pfingsten. Lassen wir den Heiligen Geist in uns wirken, entdecken wir neu unsere Stärken, unsere Talente, unsere Freude am Leben, Fröhlichkeit, Vertrauen, Friede, Treue – alles Früchte des Heiligen Geistes. Vielleicht nehmt ihr euch Zeit, in der Bibel zu lesen, in der Familie darüber zu reden, gemeinsam zu beten, gemeinsam zu glauben. Mein Großneffe Simon hat mir einen Brief geschickt, mit einer Zeichnung von einem Schutzengel und einem Gebet dazu. Dieses Schutzengelgebet möchte ich euch allen weitergeben. „Treuer Freund und Gefährte auf dieser Lebensreise, heiliger Engel, vom himmlischen Vater zu meinem Schutze bestimmt; ich danke dir für alle Liebe und Sorgfalt, womit du über mein Seelenheil wachest; ich bitte dich, du wollest mein besonderer Beschützer sein, dass ich alle meine Anliegen gut zu Ende bringen kann. Bewahre mich durch deine Kraft vor allen Gefahren des Körpers und der Seele; schütze mich vor Feinden und vor allem Bösen. Mache mich wachsam und vorsichtig vor Gefahren. Steh mir bei in Freud und Leid und hilf mir meinen Weg erfolgreich zu gehen. Ich danke dir mein Engel, mein Seelenbegleiter, für deinen täglichen Beistand und bitte dich, beschütze und bewahre mich vor allem Bösen. AMEN“ Gottes Segen für euch alle, euer Diakon Christian Liebe Mitchristen in Kirchberg und Aschau
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