Kitzbüheler Anzeiger

Fieberbrunn

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4 Aus der Gemeinde Im Bezirk Kitzbühel wächst auf 55.000 ha Wald, das sind nahezu 50% der Bezirksfläche. Wälder sind eine uner- setzliche Lebensgrundlage für uns Menschen. Um die Wälder für die nächsten Generationen zu sichern, muss uns die Überführung in klimafitte Wälder gelingen. Dazu hat der Bund und das Land Tirol ein weitumfassendes Schwerpunktprogramm gestartet. Im Rahmen dieses Programms bietet das Land Tirol den WaldbesitzerInnen ab sofort gezielte Beratungs- und Förderprogramme. Die Wälder im Bezirk Kitzbühel erfüllen wie kaum anderswo gleichzeitig mehrere, wenn nicht sogar alle Waldfunktionen. Neben der hohen Schutzfunktion auf etwa 70% der Waldflä- che dient derselbe Wald in diesem touristisch stark genutz- ten Bezirk insbesondere zur Erholung für Einheimische und Gäste. Gerade die Corona-Pandemie zeigt auf, wie groß der Drang der Menschen ist aus dem Haus zu kommen, um in der Natur Erholung zu finden. Wälder sind letztendlich eine unersetzliche Lebendgrundlage für uns Menschen. Gesun- de Wälder speichern das für die Klimaerwärmung verant- wortliche CO², reinigen Wasser und Luft. Somit kommt auch der Wohlfahrtswirkung eine immer größere Bedeutung zu. Nicht nur wir Menschen leiden unter der Hitze und Trocken- heit, auch unsere Wälder sind hiervon stark betroffen. Vor allem durch häufiger auftretende Wetterextreme, wie Tro- Gesunde und stabile Mischwälder - die beste Risikoversicherung gegen Naturgefahren Klimawandel Herausforderung für den W ald ckenperioden und Stürme als Folge des Klimawandels und den daraus folgenden Schwächungen der Bestände (z.B. leichterer Käferbefall), werden die Wälder immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Bäume haben einen langen Pro- duktionszeitraum und müssen 80 Jahre und mehr alt wer- den, bis sie erntereif sind. Infolge dieser Langlebigkeit ist das Ökosystem Wald nur begrenzt in der Lage sich den rasch ändernden Bedingungen anzupassen. Die natür- lichen Mechanismen für eine kontinuierliche Anpassung greifen meist nicht rechtzeitig. Ein möglicher Stabilitätsver- lust unseres Waldes würde aber bedeuten, dass die gera- de für die Menschen so wichtigen Waldfunktionen auf be- stimmte Zeit von ihm nicht oder nur bedingt erfüllt werden können. Damit es aber auch in 100 Jahren noch intakte Wälder gibt, müssen diese vorausschauend bewirtschaftet werden. Nur eine zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung sichert uns auf Dauer den nachwachsenden Rohstoff Holz und sorgt gleichzeitig für unersetzliche Lebensräume. Die weitverbreitete Fichte gerät gerade unter 1.000 m Seehöhe zunehmend auch in Kitzbühel durch den Tro- ckenstress und den Borkenkäfer immer öfter unter Druck. Für einen klimafitten Bergwald ist daher eine Vielfalt von Baumarten der Schlüssel zum Erfolg. In Tirol hat man schon seit geraumer Zeit mit der Überführung von nadelholzdomi- nierten Beständen in artenreiche Mischwälder begonnen. Vergangene Sturmereignisse, die auch nicht vor dem Bezirk Halt machten, haben diese mancherorts beschleunigt. Eine an den Standort und den lokalen Bedingungen angepasste Naturverjüngung ist optimal. Oft ist nur eine Ergänzungsbe- pflanzung erforderlich. Wo jedoch geeignete Samenbäume fehlen, oder aus Sicherheitsgründen Eile geboten ist, muss aufgeforstet werden. Für den Wald der Zukunft braucht es Baumarten, die mit den zukünftigen Klimabedingungen besser zurechtkommen. Umso wichtiger sind Mischwälder mit vielen verschiedenen Baumarten, wie Buche, Eiche aber auch Ahorn und Linde sowie Lärche und Tanne, die auf et- waige Störungen wesentlich flexibler reagieren. Dadurch senkt sich das Betriebsrisiko bei dieser Bewirtschaftung. Hinsichtlich der Auswahl der Baumarten werden die Waldeigentümer gerne vom örtlichen Waldaufseher und Förster unterstützt. Die Pflanzenwahl orientiert sich im We- sentlichen an die bereits vor Jahren für Tirol ausgearbeitete Waldtypisierung, deren Basis die standörtlichen Parameter bilden. Mischbaumarten, insbesondere Laubholz, werden Foto: Hermann Portenkirchner
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