Kirchdorf setzt auf Bergsteiger
In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierte Gemeinderätin Martina Foidl die neuen Pläne für die Tourismusregion. Der Gemeinderat gab grünes Licht für die Bewerbung zum Bergsteigerdorf.
Kirchdorf, Schwendt | Immer wieder neue Pfade wollen die Verantwortlichen der Tourismusregion rund um St. Johann beschreiten. Auch in Kirchdorf gibt es erneut neue Ideen, um den Tourismus weiter anzukurbeln. In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierte Martina Foidl die neuesten Pläne und erntete positive Reaktionen. Die Gemeinderätin und auch stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbandes sucht immer wieder nach neuen Ideen, um die Region, vor allem auch in Kirchdorf, weiter zu beleben.
Massentourismus ist aber nicht ihr Ding. Die Zukunft sieht nicht nur Foidl vor allem im sanften Tourismus. Sie präsentierte ihre Ideen zu diesem Thema und regte die Bewerbung als „Bergsteigerdorf“ an. Mit ins Boot geholt wird auch die Gemeinde Schwendt und der Kirchdorfer Ortsteil Griesenau mit dem Kaiserbachtal.
Eine Initiative des Alpenvereins
Die sogenannten „Bergsteigerdörfer“ sind eine Initiative des Alpenvereins. Mit Hilfe des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich (BMLFUW) und Förderungen aus dem Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung konnten sich die Bergsteigerdörfer inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung sehr gut etablieren. Diese Bergsteigerdörfer entsprechen in besonderer Weise den Zielen der Alpenkonvention, die eine nachhaltige Entwicklung im gesamten Alpenraum anstrebt, und soll eine Plattform für die besonderen und naturnahen Sport- und Erholungsangebote in den einzelnen Dörfern darstellen.
Bisher gibt es in Deutschland und Österreich 25 solcher Bergsteigerdörfer, im näheren Umkreis sind Schleching und Weißbach bei Lofer mit dabei. Nachdem Kals aufgrund des Baus eines Großhotels das Prädikat nicht mehr trägt, will sich Kirchdorf jetzt darum bewerben. „Rund um den Wilden Kaiser gibt es derzeit noch keines“, betont Martina Foidl.
Die Kriterien, klärte die Gemeinderätin auf, sind sehr streng. Bewertet werden u.a. die Tourismusqualität, die Alpinkompetenz, die Orts- und Landschaftsbildqualität, aber auch die Mobilitäts- und Kooperationsqualität. Es gibt auch klare Ausschlusskriterien, etwa die Lage an einer hoch frequentierten Straße oder eine unzureichende Tourismusstruktur. Daher könnte die Lage direkt an der Loferer Bundesstraße zum Problem werden. Vorhanden sind dafür die geforderten Berggipfel mit einem Höhenunterschied von rund 1.000 Metern. Wird Kirchdorf angenommen, liegen die maximalen Kosten bei 4.500 Euro im Jahr.
Nach längerer Diskussion stimmte der Gemeinderat der Bewerbung zu, auch die Schwendter gaben bereits grünes Licht. Margret Klausner