Kitzbüheler Anzeiger
30.01.2022
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Kinderplätze sind heiß begehrt

In Fieberbrunn sind Kinderbetreuungsplätze heuer unerwartet knapp geworden, heißt es aus dem Gemeindeamt.  Ein Ausbau ist aber für 2022 geplant.

Fieberbrunn | Der Hilferuf einer Kitzbüheler Anzeiger Leserin (Name der Redaktion bekannt) erreichte die Redaktion. Die berufstätigte Mutter sucht dringend für ihr dreijähriges Kind einen Kinderbetreuungsplatz in Fieberbrunn. „Wenn mein Einkommen wegfällt, dann geht es sich bei uns finanziell nicht mehr aus. Ich brauche unbedingt einen Platz ab März“, klagt die Mutter.
Sie erzählt dem Anzeiger, dass sie es schon überall probiert hat. Die alternative private Kinderbetreuungseinrichtung im Ort sei für die Familie  einfach nicht leistbar.

Erweiterung ist im Budgetplan 2022
Bürgermeister Walter Astner (Liste Fieberbrunn) kennt den Fall nicht persönlich: „Ja, es stimmt, dass die Kinderbetreuungsplätze in diesem Kindergartenjahr  erstmals unerwartet zu wenig geworden sind, wir haben die Eltern, welche noch einen Platz benötigen, informiert und bestmöglich unterstützt. Weiters haben wir umgehend reagiert und im Budget 2022 die Erweiterung der Kinderbetreuungsplätze berücksichtigt.“

Ab Herbst sieben Kindergartengruppen
Ab Herbst wird es eine siebte  Kindergartengruppe in Fieberbrunn geben, schon früher, bestenfalls ab Ostern, wird die private Einrichtung Kapa einen zusätzlichen Kinderbetreuungsraum erhalten. „Auch diese private Einrichtung ist für jeden leistbar. Für die Entgelte in der Kapa gibt es staatliche Förderungen entsprechend dem aktuellen Einkommen, sodass auch dieses Angebot leistbar sein sollte und eine Zusatzförderung der Gemeinde, welche bereits die Räumlichkeiten im Förderungswege zur Verfügung stellt, nicht notwendig erscheint“, sagt Bürgermeister Astner.
Dem widerspricht die Mutter:„Es gibt Förderungen für Alleinerziehende, dafür müsste ich mich aber erst scheiden lassen.“

Gemeinde muss für Betreuung Sorge tragen
Neben Fieberbrunn kämpft auch St. Ulrich mit zu wenig Kinderbetreuungsplätzen – wie der Anzeiger Anfang Dezember berichtete. Die zuständige LRin Beate Palfrader nahm damals wie folgt Stellung: „ Die Gemeinden müssen dafür Sorgen tragen, dass ein ganztägiges und ganzjähriges Kinderbetreuungsangebot gegeben ist. Das kann auch in Form einer Tagesmutter, privaten Einrichtungen oder in einem Kindergarten im Nachbarort sein, mit dem die Gemeinde eine Kooperation eingeht.“
Einen im Gesetz verankerten Anspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr gibt es allerdings nicht. Johanna Monitzer

Bild: Ein Hilferuf einer berufstätigen Mutter aus Fieberbrunn erreichte den Kitzbüheler Anzeiger. Sie findet keinen Kinderbetreuungsplatz. Symbolfoto: pixabay

 
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