Kitzbüheler Anzeiger
08.09.2018
News  
 

Keine Grünen mehr in Reith

Aus für Grün in Reith: GR Florian Pointner und GRin Bettina Behr kehren der Partei den Rücken.

Reith | Es war ein kurzes Gastspiel: Nach zweieinhalb Jahren  im Gemeinderat gibt es nun keine Grüne Fraktion mehr in Reith. Beide Gemeinderäte der Grünen, Florian Pointner und Bettina Behr, sind Ende August aus der Partei ausgetreten.

Wie berichtet vermisste Pointner die Unterstützung seiner Parteikollegen vor allem bei seinem Vorhaben, den Neubau der Kohlhoferbrücke zu verhindern. „Es gab keine Übereinstimmung mehr. Wir arbeiten als Parteifreie im Gemeinderat weiter und wollen für die Menschen im Ort da sein, nicht für eine Partei,“ erklärt Pointner.  Seine ehemalige Parteikollegin Bettina Behr verweilte bis Redaktionsschluss im Ausland und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.  

Funktionen bleiben unverändert

Bei einem Parteiaustritt sieht die Tiroler Gemeindeordnung vor, das die Mandatare alle Funktionen im Gemeinderat behalten dürfen. Rein praktisch ändert sich somit im Reither Gemeinderat nichts.

Wie geht es nun weiter mit den Grünen?

Vor den Gemeinderatswahlen war Reith ein weißer Fleck auf der Polit-Karte der Grünen. Florian Pointner trat kurz vor den Gemeinderatswahlen der Partei bei und kandidierte als Spitzenkandidat. Aus dem Stand heraus schaffte die Grüne Alternative für Reith zwei Mandate.

Nun heißt es für die Grünen wieder zurück an den Start: „Gerne werden wir von Bezirks- und auch Landesseite Menschen in Reith unterstützen, die sich den Idealen und Werten der Grünen verbunden fühlen und sich engagieren wollen. Ich werde an Personen herantreten, sie ermutigen und unterstützen, die Grüne Gemeindegruppe in Reith weiterzuführen“, erklärt Bezirkssprecher Helmut Deutinger.

„Nehmen es mit Bedauern zur Kenntnis“

Der Bezirkssprecher teilt mit, dass er die Parteiaustritte mit Bedauern zur Kenntnis nimmt. „Vor zweieinhalb Wochen haben wir zusammen mit Landtagsabgeordneten und dem Landesgeschäftsführer Thimo Fiesel weitere Unterstützungsmöglichkeiten vereinbart und Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Leider wurde das Ergebnis der vereinbarten Maßnahmen nicht einmal abgewartet und beide haben ihren Austritt erklärt“, so Deutinger. Er weist darauf hin, dass auch von der Bezirksgruppe namhafte finanzielle Mittel zur  Verfügung gestellt wurden.

Zum Neubau der Kohlhoferbrücke, die den Bruch mit der Partei in Reith auslöste, nimmt Deutinger ebenfalls Stellung: „Festzuhalten ist, dass es sich beim Neubau der Kohlhoferbrücke um ein rechtsstaatliches Verfahren handelt. Ganz klar verantwortlich für den Neubau ist die ÖVP mit Bürgermeister Jöchl und Straßenreferent LR Geisler.“ Er prognostiziert, wie Pointner, mit dem Neubau eine Verkehrszunahme und damit weitere Belastung der Menschen in Reith.

„Unabhängig von Pointner und Behr werden die Grünen auch weiterhin für eine Reduzierung des Verkehrs und gegen eine neue Transitroute über Reith kämpfen“, sagt Deutinger. Das dürfte nun aber ohne Mandat im Gemeinderat um einiges schwieriger werden.
Johanna Monitzer

 
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