Kitzbüheler Anzeiger
23.07.2017
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Kein Geld für die Fische

Kitzbühel | Eigentlich gibt es seitens des Landes Tirol eine Verordnung, dass Fischaufstiege zu machen sind. Diese wird aber nicht sanktioniert. Für die Kapser Wehr wurden die verschiedenen Möglichkeiten geprüft, die beste Variante wäre eine Rampe. In der Projektierung wurden auch die Kosten dafür ermittelt, die sich gesamt auf circa 500.000 Euro belaufen. Dabei müsste die Stadt einen Anteil von zehn Prozent abdecken, die restlichen 90 Prozent würden über Förderungen des Bundes und EU finanziert.

Wehr stellt für Forellen kein Hindernis dar
Die Leitfischart in der Kitzbüheler Ache ist die Forelle. Dazu bevölkern noch die Koppe und das ukrainische Bachenauge den Fluss. „Für die Forelle stellt die Wehr kein Hindernis dar, denn diese Fische wandern nur bei hohem Wasserstand und können die Wehr leicht überwinden“, erklärt Gemeinderat Hermann Huber und ging damit auf die Frage von Grüne-Gemeinderat Rudi Widmoser ein, der sich nach dem Nutzen für die Natur erkundigt. „Ohne Fischaufstieg müssen die Fischer oberhalb der Stufe die anderen Fischarten einsetzen“, so Huber weiter. Widmoser ergänzte dazu, dass der Fischbesatz im Schwarzsee jährlich mit circa 4.000 Euro zu Buche steht und in der Ache deutlich weniger Fische ausgesetzt werden müssen.

Kosten für Kitzbühel gering
Der finanzielle Aufwand für die Stadtgemeinde Kitzbühel wäre mit prognostizierten 40.000 bis 50.000 Euro im Verhältnis zu den Gesamtkosten gering. „Wenn wir uns für einen Fischaufstieg entscheiden, werden insgesamt Steuergelder von einer halben Million Euro für das Projekt freigesetzt. Für mich und für den Stadtrat ist das eine Verschwendung auf höchstem Niveau“, sprach Bürgermeister Klaus Winkler und gab die Empfehlung aus, dass der Gemeinderat sich gegen das Projekt entscheiden möge. Für Sozialreferentin Hedi Haidegger ist ein derartiges Projekt, wie der Fischaufstieg nicht nachvollziehbar: „Beim Wohnbau sparen wir ein, bauen Wohnhäuser ohne Lifte um die Kosten möglichst gering zu halten. Das Geld wäre hier viel besser investiert.“

Vorerst stehen keine Sanierungen an
„Die Kapser Wehr wurde in den Jahren 1964/65 errichtet und wasserbaulich sind in den nächsten Jahrzehnten keine Arbeiten erforderlich“,  informierte Huber, der damit auch auf das realisierte Projekt in Oberndorf, Wiesenschwang, verwies, wo mit der Sanierung auch ein Fischaufstieg geschaffen wurde.  Als negatives Beispiel führte Huber das Projekt in Landeck an, bei dem die ökologischen Nebenbestimmung bei einem TIWAG-Projekt Unmengen an Steuergeld verschlang. Der Kitzbüheler Gemeinderat entschied sich mit 18 Stimmen gegen das Projekt. Es gab eine Stimmenthaltung. Elisabeth M. Pöll

 
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