Jochberg hat viele Pläne
Auf die vergangenen fünf Jahre blickten Bürgermeister Günter Resch und die Jochberger Gemeinderäte beim Bürgerinfo zurück. Zudem gab es einen Ausblick auf Projekte, die im Laufen sind, bzw. in Angriff genommen werden.
Jochberg | Unter dem Motto „nåchitråcht & vichi g‘schaut“ fand vergangene Woche die Jochberger Bürgerinfo statt, bei der Bürgermeister Günter Resch und der Gemeinderat aufgrund der bevorstehenden Gemeinderatswahlen die vergangenen fünf Jahre nochmals Revue passieren ließ.
In dieser Zeit konnten viele Projekte realisiert werden und auch schwierige Zeiten, wie beim Auftreten einer Corona-Virus-Mutation im Jänner 2021 bewältigt werden. Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zum Testen bewahrte den Ort vor weiteren Einschränkungen. Dafür bedankte sich Bürgermeister Günter Resch. Die Pandemie wirkte sich auch auf das Budget der Gemeinde aus. Mindereinnahmen von 246.000 Euro mussten eingespart werden.
Jochberg steht zu seinem Schwimmbad
„Wir können und wollen uns das Schwimmbad noch leisten“, sagt Bürgermeister Resch. Trotz der jährlichen Ausgaben und Sanierungen gibt es seitens der Gemeinde ein klares Bekenntnis dazu. Resch äußerte sich auch kritisch zur Zukunft: Irgendwann werden sich mehrere Gemeinden gemeinsam um ein Schwimmbad kümmern müssen. Es kann nicht sein, dass eine einzelne Gemeinde die Einrichtung finanziert und alle anderen die Nutznießer sind. Das wäre unfair und ist auch nicht der richtige Weg.“
Ein langer Weg zur Quellerschließung
Es wird noch dauern, bis es endlich „Wasser marsch“ heißt, jedoch ist man in Jochberg zuversichtlich, dass die Sintersbachquelle für die Trinkwasserversorgung künftig genutzt werden kann. „Es ist dies eines der am längsten laufenden Projekte. Gestartet wurde damit vor fünf Gemeinderatsperioden“, erzählt GR Johann Grander, der die Zuständigkeit von Heini Hörl übernahm. Es konnte nun ein Optionsvertrag mit dem Grundeigentümer abgeschlossen werden. „Wir haben bis 2031 Zeit, das Projekt zu realisieren und zu prüfen ob ein Trinkwasserkraftwerk machbar ist“, sagte Grander. Naturschutzrechtlich werden die Kraftwerksbestrebungen aber eine große Herausforderung. „Wir werden wohl nur eine reine Trinkwassernutzung erreichen. Dazu müssen wir Energievernichtungsschächte einbauen“, erläutert Bürgermeister Resch.
Gemeinsamer Weg beim Breitband
Beim Ausbau des Breitbandes schlug man in Jochberg anfänglich den falschen Weg ein, konnte aber den Kurs korrigieren. „Wir haben nun ein gemeinsames Projekt mit der Gemeinde Aurach. Bis zum Februar 2023 müssen wir ans Netz gehen. Teile werden aber bereits heuer schon starten“, berichtet Resch.
Projekt Radweg auf den Paß Thurn
Auch am Radwegenetz wird laufend gearbeitet. Bis Jochberg Wald sind die Wege für Radfahrer bereit. Nun plant man, den Paß zu erschließen. „Zufällig bekam ich über die Meistergilde Kontakt zum Landesbaudirektor. In einem Telefonat vor einigen Monate, fragte er an, ob wir nicht Visionen für einen Radweg auf den Paß Thurn hätten“, erzählte Günter Resch, der sich bei der Ausarbeitung die Unterstützung von Jonny Möllinger holte. Vor kurzem wurden nun die Pläne eingereicht.
Silvester: „Hellstes Dorf mit leisen Tönen“
Eine neue Ära will man in Jochberg zum Jahreswechsel einläuten. Unter dem Motto „hellstes Dorf mit leisen Tönen“ will man Raketen und Böller aus dem Ort verbannen und den Jahreswechsel trotzdem gebührend feiern. Unterstützung hat man sich dabei beim Tourismusverband und der Skischule geholt. „Raketenschießen zu Mitternacht sehen manche als Brauchtum, ich bin der Meinung, das braucht kein Mensch. Es kommen so viele Beschwerden, dass mir der Spaß vergeht. Die Initiative, dass wir in Jochberg oder auch in der Umgebung keine Raketen abschießen, kann ich nur begrüßen“, sagt Resch.
Viele weitere Projekte und Visionen
Auch für die Zukunft nimmt man sich vieles vor. Angedacht sind u.a. die Sanierungen und Erweiterungen der Spielplätze. Dazu gibt es Überlegungen, den Sportplatz in einen Multifunktionsplatz für mehrere Sportarten umzuwanden. Mit einer Hängebrücke plant man, das Schwimmbad vom Ortszentrum aus zugänglich zu machen.
Umgesetzt wird auch eine Erweiterung der Ganztagesbetreuung. Bestrebungen laufen auch hinsichtlich einer Verbesserung der Taktung im öffentlichen Verkehr. Aber auch die Interessentschaftswege plant man von seiten der Gemeinde zu übernehmen. Es gibt als weiterhin viel zu tun. Elisabeth M. Pöll
Bild: Mit dem Motto „helsten Dorf mit leisen Tönen“ soll der Jahreswechsel in Jochberg ohne Raketen und Böller gefeiert werden. Foto: Harald Seidl