Heimische Klassik in Kitzbühel
Als Auftakt, sozusagen als „Vorgruppe“ zu Klassik in den Alpen mit Elīna Garanča, boten Westwind Telfs und das Sinfonische Blasmusikorchester Kitzbühel ein großartiges Doppelkonzert.
Kitzbühel | Der Musikbezirk Kitzbühel scheint musikalisch befruchtendes Land zu sein. Viele junge Musiker aus den Musikkapellen der Gemeinden fanden sich 2018 per innovativem und anspruchsvollem Programm unter dem jungen Dirigenten Daniel Neuschmid zusammen. Dieser führt das Ensemble präzise mit seinen sparsamen, doch perfekt eingesetzten Gesten.
Der Musikbezirk Telfs mit Musikern aus 13 Kapellen – von Obsteig bis Ranggen – sorgte bereits 2019 mit dem Egerländer Startrompeter Christoph Moschberger für Aufsehen. „Wir werden die Zusammenarbeit mit Kitzbühel fortsetzen. Heuer mit den drei Konzerten in Telfs und Kitzbühel und dass wir auch bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten am 19. September dabei sein werden, bedeutet für uns eine besondere Auszeichnung“ so Bezirkskapellmeister Alois Kranebitter.
Schon vor dem Abendprogramm begeisterten die Kitzbüheler mit bekannten Märschen wie „Tirolerland“, „Standschützen“ und „Schönfeldermarsch“ im Hof der Bezirkshauptmannschaft.
Zeitgeistiges und unikates Programm
Beim Konzert im K3 begannen die Telfser Westwinds mit eindrucksvoller Fanfare vom Balkon und der gegenüberliegenden Fensterseite „Echos of San Marco“. „Symphonic overture“ mit kräftigem Auftakt und feinfühliger Fortsetzung und Überleitung zu „Molly on the Shore“, der Geburtstagskomposition von Percy A. Grainger für seine Mutter. Es waren wie im gesamten weiteren Programm spannende Ausflüge vom zeitgeistigen Orchesterangebot bis zur Romantik und zu bekannten Filmmelodien. Den beklatschten Abschluss bildete ein vorzüglich bearbeitetes Werk von Herbert Pixner. Die Instrumentalisierung wurde ergänzt durch Harfe und Klavier, auch Kontrabass und Glocke.
Musikalische Innovation auf hohem Niveau
Die Kitzbüheler – durchwegs ganz junge Musiker – eröffneten mit der Fanfare „Onfarefe“ von Klaus Strobl ebenfalls mit eindrucksvollem Stereo, setzten dann mit einem Werk aus „Die Planeten“ feinsinnig fort, worauf der „Turmbau zu Babel“ des Japaners Hayato Hirose Thema war. Die weiteren Werke folgten dem Motto „international, anspruchsvoll und perfekt intoniert“. Als Abschluss gab es mit „Odeon“ Schmissiges des ehemaligen Telfser Bezirkskapellmeisters Arnold J. Breitfuss.
Launig und sehr informativ moderiert wurde der Abend von Claudius Schlenck, der interessante Hintergründe über Komponisten und Werke schilderte, dem hingerissenen Publikum auch bei manchen Werken ein angedeutetes „Mitschwingen“ empfahl, bis zu heiteren Einwürfen, wie der Frage nach dem Unterschied zwischen Joghurt und Kitzbühel. „In Kitzbühel gibt es lebende Kultur“. Luis Hinterholzer
Bild: Das Sinfonische Blasorchester Kitzbühel begeisterte schon vor dem Abendprogramm mit bekannten und flotten Märschen im Hof der Bezirkshauptmannschaft sein Publikum. Foto: Hinterholzer
Angesagt - Kunst-Sommer startet in Kitz
Bereits zum zwölften Mal veranstaltet die Künstler Gilde Kitzbühel den traditionellen „Kitzbüheler Kunst – Sommer“. Den Auftakt bilden alljährlich die neuen Bilder am Farbmeditationsweg am Schwarzsee. Die ausgestellten Werke stammen ausschließlich von Mitgliedern der Kitzbüheler Künstler Gilde.
Das Highlight des Kunst-Sommers bilden die beiden Ausstellungen in der Raiffeisenbank Kitzbühel – St. Johann (Bankstelle Vorderstadt) und in der Arbeiterkammer Bezirksstelle Kitzbühel (Rennfeld 13). Dafür konnten wieder Künstler aus ganz Österreich und Deutschland gewonnen werden. Das Motto der Ausstellungen lautet „Endlich wieder bunt!“, die Bilder sind entsprechend farbenfroh und widmen sich verschiedenen Themen - den Künstlern wurden keine Vorgaben gemacht.
Die beiden Ausstellungen werden bis Ende August präsentiert, wobei die Werke im Laufe des Sommers getauscht werden, sodass die Ausstellungen laufend Neues bieten.
Marlies Kerscher und Helena Berkova
Eine Sonderausstellung im Rahmen des Kitzbüheler Kunst- Sommers präsentieren die beiden Gildenmitglieder Marlies Kerscher und Helena Berkova im Red Bull Restaurant am Fuße der Streif. Die Vernissage zu dieser Sonderausstellung findet am 15. Juli um 19 Uhr statt.
Die Besichtigung der Ausstellungen ist während der Geschäftszeiten bei freiem Eintritt möglich.