Kitzbüheler Anzeiger
10.12.2022
News  
 

Harisch schlägt viertes Kapitel auf

Wenig überraschend war die Bestellung des neuen Aufsichtsrates und des Vorstands von Kitzbühel Tourismus. Für den neuen alten Obmann gilt es, die großen Herausforderungen der Zukunft zu lösen.  

Kitzbühel | Bei der erzielten Wertschöpfung (19.670 Euro Umsatz/Bett) ist die Destination Kitzbühel-Reith-Aurach-Jochberg der absolute Spitzenreiter in Tirol, doch die Nächtigungszahlen und die Bettenkapazitäten sprechen eine andere Sprache. Da nämlich zählt die Gamsstadt mit ihren Feriendörfern zu den Schlusslichtern im Land, berichtete die geschäftsführende Obfrau Viktoria Veider-Walser. 136 Vollbelegstage seien unter dem Tirol-Schnitt, der Verlust von rund 1.000 Gästebetten seit 2019 sei für sie „besorgniserregend“. Obmann Christian Harisch bezeichnete ihn gar als „dramatisch“.

„Preisschleuderei passt nicht zu Kitzbühel“
Dieser Trend nach unten müsse in allen vier Orten dringend unterbrochen werden, erklärte der neue alte Obmann, hielt aber gleichzeitig fest: „Mit den Preisen dürfen wir nicht schleudern, das passt nicht zu uns. Kitzbühel steht für qualitativ hochwertige Beherbergung, auch in den günstigeren Kategorien.“  

Beschaffung von Mitarbeiterwohnungen
Als große Herausforderung der Zukunft steht für ihn die Beschaffung von hochwertigen Mitarbeiter-Unterkünften an. Denn auch in diesem Bereich spitze sich das Problem dramatisch zu, sagte Harisch. Er appellierte an die Bürgermeister, dieses Problem gemeinsam zu lösen. Denn nur über gute Beherbergung seien auch qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Die großen Aufgaben der nächsten Jahre sieht der Obmann von Kitzbühel Tourismus am Bike-Sektor: „Biken ist das neue Skifahren. Das E-Biken wird eine neue Dimension annehmen“, ist Harisch überzeugt.

30 Millionen Euro für Bike-Infrastruktur
Aus seiner Sicht seien in den nächsten Jahren Investitionen von 30 Millionen Euro in die Rad-Infrastruktur der Region notwendig. „Diese Summe entspricht dem Bau von zwei Skiliften. Das sollte machbar sein.“  
Das Geschäftsjahr 2021, geprägt von Corona, Lockdowns und Reisebeschränkungen, hat für Kitzbühel Tourismus in Summe kein „berauschendes Ergebnis gebracht“, so Wirtschaftsprüferin Hedwig Bendler. Die Jahresrechnung 2021 wurde von der Vollversammlung einstimmig genehmigt.

Golfplatz war Krisengewinner
Als Lichtblick entpuppte sich im Übrigen der Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee, der 2021 erstmals in seiner Geschichte ein Plus erwirtschaften konnte: „Immerhin 81.000 Euro“, sagt Bendler.
Christian Harisch, der am vergangenen Freitag zum vierten Mal die Obmannschaft angetreten hat (nach 2002, 2007 sowie nach dem überraschenden Abgang von Signe Reisch im Jahr 2020) sieht indessen sehr zuversichtlich in die Zukunft. „Wir haben einen intensiven Markenbildungsprozess, wir sprechen schon jetzt eine jüngere Zielgruppe – Familien mit Kindern – an, und im Verband haben wir einen Generationenenwechsel, von dem ich mir eine neue Aufbruchstimmung erwarte. Jeder ist eingeladen, seine Ideen einzubringen.“ Insgesamt, so Harisch, sei er überzeugt, „eine großartige Wintersaison vor uns liegt“. Alexandra Fusser

Bild: Aufsichtsrat und Vorstand bei Kitzbühel Tourismus standen schon vor der Vollversammlung fest, ihre Bestellung war ein Formalakt. Unter den Funktionären des Verbandes  hat ein Generationenwechsel stattgefunden. Foto: Fusser

Daten & Fakten - Vorstand und Aufsichtsräte
Kitzbühel Tourismus hat seit vergangenem Freitag einen neuen Vorstand und einen neuen Aufsichtsrat. Die Bestellung erfolgte ohne Wahl: Da pro Stimmgruppe nur ein Wahlvorschlag in der Tourismusabteilung des Landes eingelangt ist, gelten die jeweils vier erstgereihten Kandidaten schon im Vorfeld der Vollversammlung als gewählt und bilden den Aufsichtsrat. Aus 12 Aufsichtsräten wurden drei Personen in den Vorstand gewählt, weitere drei Personen rückten für sie in den Aufsichtsrat nach.
Der Vorstand setzt sich zusammen aus Christian Harisch (Obmann) sowie seinen Stellvertretern Michael Mayr-Reich und Andreas Dagn.
Aufsichtsratsvorsitzender ist Thomas Zanolin, sein Stellvertreter Anton Bodner. Die weiteren Aufsichtsräte: Christian Hofer, Michael Bachler, Michael Hönigmann, Julia Hopfner, Josef Jöchl jun., Christoph Tomschy, Jürgen Kleinhappl, Thomas Hagleitner, Jürgen Stelzhammer und Matthäus Stern. Dazu kommen mit Klaus Winkler und Günther Resch die Gemeindevertreter von Kitzbühel und Jochberg. KA/ali

 
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