Kitzbüheler Anzeiger
30.06.2023
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Geschichte aus neuen Blickwinkeln

Nach 50 Jahren erhalten die vier Kitzbüheler Stadtbücher einen Nachfolger.  Im Mittelpunkt der fünften Auflage steht die bisher nur wenig beachtete Entwicklung der Stadt im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Kitzbühel | Geschichten über Kitzbühel gibt es mehr als genug. Meistens handeln sie von  Glanz und Glamour oder sportlichen Höchstleistungen. Dass es über Kitzbühel aber sehr viel mehr Erzählenswertes gibt, wird beim Durchblättern der Kitzbüheler Stadtbücher klar. So auch bei der fünften Auflage, die auf 342 Seiten die Entwicklung der Stadt im 20. Jahrhundert zum Thema hat und damit nahtlos an die vier bisher erschienenen Ausgaben anknüpft.

Insgesamt neun Autoren geben mit ihren wissenschaftlichen Expertisen einen Einblick in die jüngere Vergangenheit Kitzbühels und tragen dazu bei, einige Entwicklungen der vergangenen 150 Jahre besser zu verstehen. Mit seinen zahlreichen Abbildungen versteht sich das Stadtbuch aber auch als Blick zurück, der zumindest älteren Kitzbühelern so manches in Erinnerung rufen mag.

Viele Autoren bei der Präsentation dabei
„Es ist ein ganz besonderes Ereignis, dass nun nach so langer Zeit zum 750-Jahr-Jubiläum der Stadt, dieses Buch erscheint. Das 20. Jahrhundert ist sicher jene Epoche, die Kitzbühel so geprägt hat, wie keine zuvor. Wir schreiben heute Geschichte darüber, wie in Kitzbühel Geschichte geschrieben wurde“, bringt Bürgermeister Klaus Winkler die Bedeutung des neuen Stadtbuchs im Rahmen der feierlichen Präsentation auf den Punkt.

Viele waren der Einladung von Stadtarchivar Wido Sieberer gefolgt, um im Saal der Landesmusikschule einen ersten Einblick in das geschichtsträchtige Werk zu erhalten. Unter ihnen neben vielen Mitwirkenden der aktuellen Auflage auch einige  Autoren, die bereits vor 50 Jahren zum Erscheinen der Stadtbücher beigetragen haben.

Tourismus, Handwerk und Erster Weltkrieg
Vorgestellt wurden die einzelnen Themenbereiche, die in chronologischer Reihenfolge aufgelistet sind, von den jeweiligen Experten persönlich. So widmet sich gleich zu Beginn Wido Sieberer den Anfängen des für Kitzbühel heute so entscheidenden Tourismus.

Mit der unmittelbar darauffolgenden Situation der Stadt im Ersten Weltkrieg befasst sich Rebecca Ralser und der Beitrag von Nicole Hacksteiner zeigt den Strukturwandel des Kitzbüheler Handwerks und Gewerbes der Jahrzehnte von 1860 bis vor dem Zweiten Weltkrieg auf.

Die Kitzbüheler Berge, Sport und Literatur
Mindestens ebenso interessant ist die Darstellung von der in Hall lebenden Historikerin Sabine Pitscheider. Sie nimmt in ihrem Artikel Bezug auf die Darstellung der Stadtpolitik im Ständestaat und später unter dem NS-Regime.

Der Kitzbüheler Michael Wieser, dessen Eltern aus Südtirol nach Kitzbühel auswanderten, befasst sich mit einer der Folgen des NS-Regimes, nämlich der Option und der Situation von Südtirolerinnen und Südtirolern im Kitzbühel der Kriegs- und Nachkriegszeit.

Marianne Erber, Mitarbeiterin im Stadtarchiv Kitzbühel, gibt einen Einblick in die lange Geschichte der seilbahntechnischen Erschließung der Kitzbüheler Bergwelt. Als Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs und Verfasser einer entsprechenden sportwissenschaftlichen Dissertation hat sich Michael Huber wiederum der Geschichte des nordischen Skisports in Kitzbühel angenommen, der lange Zeit im Schatten des Erfolges der Kitzbüheler alpinen Skirennläufer stand.

Ebenso eng verbunden mit seinem Thema ist der Germanist und langjährige Professor an der Handelsakademie Kitzbühel Karl Prieler. Seiner „Kleinen Kitzbüheler Literaturgeschichte“ des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts gehen mehrere einschlägige Publikationen aus seiner Hand voraus.

Und zum Abschluss dreht sich beim gebürtigen Tiroler Kunsthistoriker und Museumsdirektor Peter Assmann noch alles um das imageprägende und für die Wahrnehmung Kitzbühels von außen entscheidende Bild der Stadt. Sabine Huber

Bild:  Im Rahmen der feierlichen Präsentation überreichten die Vertreter der Stadt Kitzbühel als symbolisches Dankeschön allen Autoren ein persönliches Exemplar des neuen Werks. Foto: Sabine Huber

 
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