Kitzbüheler Anzeiger
30.10.2022
News  
 

Fliegerclub bremst Heli-Verkehr ein

In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte der neue Clubobmann, Robert Kadletz, über den Flugplatz-Betrieb und konnte beruhigen: Vor allem beim Charterverkehr sind die St. Johanner restriktiv.

St. Johann | Die Fliegerei hat in St. Johann eine lange Tradition. Bereits Mitte der 1930er-Jahre wurde der erste Segelfliegerclub gegründet. In den 1970er- Jahren errichteten die Flieger den Platz im Ortsteil Almdorf, der heute als einer der schönsten Sportflugplätze überhaupt gilt.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte der neue Obmann des Fliegerclubs, Robert Kadletz, gemeinsam mit Michael Rass, einem der erfolgreichsten Segelflieger des Vereins, über den laufenden Betrieb. Der Platz in St. Johann  (international kurz LOIJ) ist der zweitgrößte in Tirol und gilt als Ausweichflugplatz für Innsbruck. Grund dafür ist die Lage Tirols aber auch Salzburgs, die beide in der Schlechtwetterlinie liegen. Der Platz erfülle alle gesetzlichen Anforderungen, betonte Kadletz. Unter anderem sei auch die Umweltverträglichkeit gegeben.

Natürlich weckt der Platz – in direkter Nachbarschaft zu Kitzbühel – Begehrlichkeiten bei den Charteranbietern bzw. Eigentümern von Privatjets. Die Platzbetreiber haben jedoch die Interessen aller, und damit auch der Anrainer, im Blick. Daher bemühe man sich, so Kadletz, mit dem Charterverkehr sehr restriktiv umzugehen. Allerdings gibt es im Bezirk Kitzbühel ein privates Charterunternehmen, das auch in St. Johann startet und landet. Auch den Helikopter-Verkehr bremsen die St. Johanner ein.

7.700 Flugbewegungen rund um das Jahr
Als Vergleich nannte Kadletz den Flugplatz Hohenems, der in etwa so groß wie St. Johann ist, jedoch mit 16.000 Flugbewegungen im Jahr weit mehr Betrieb hat, als St. Johann (7.700 Flugbewegungen jährlich). Angeflogen werden kann der St. Johanner Flugplatz auch nur auf Anfrage, damit kann der Flugverkehr besser gesteuert werden.
Der Clubobmann informierte auch über die Betriebszeiten, die mit einer halben Stunde vor bzw. nach der sogenannten „bürgerlichen Dämmerung“ – also von acht bis 19 Uhr – befristet seien. Die Einhaltung der Mittagspause von zwölf bis 13.30 Uhr sei ebenfalls wichtig. Ausnahmen sind natürlich Einsatzflüge von Rettung, Feuerwehr und militärische Aktionen. Klar ist, dass ab 18 Uhr keine Platzrunden bzw. Schulungsflüge mehr möglich sind.

Kam es in früheren Zeiten immer wieder zu Lärmbeschwerden, ist es buchstäblich ruhig geworden. Er führe ein Beschwerdeprotokoll, so Kadletz. Bei 7.700 Flugbewegungen gäbe es eine Beschwerdequote von 0,86 Prozent, davon 92 Prozent von nur fünf Leuten.
Doch einen Wermutstropfen gibt es – die Zu-und Abfahrt ist sehr schmal und daher problematisch, da es sich bei der Verbindung auch um einen Spazier- und Radweg handelt. Vorerst müsse jedoch, so Bgm. Stefan Seiwald, der Hochwasserschutz an der Ache realisiert werden, danach finde man sicher eine Lösung. Margret Klausner

Bild: Der Flugplatz in St. Johann ist gut frequentiert, auch am Wochenende sind vor allem viele Sportflieger am Start. Die Mittagspause von zwölf bis 13.30 Uhr wird eingehalten. Foto: Klausner

 
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