Kitzbüheler Anzeiger
09.03.2024
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Feurige Diskussion um Neubau

Seit zehn Jahren ringt die Gemeinde Going um den Neubau des Feuerwehrhauses. GR Maria-Luise Unterrainer ist strikt dagegen, Bürgermeister Alexander Hochfilzer verteidigt das Vorhaben.

Going | Es ist ein leidiges Thema, mit dem sich der Gemeinderat in Going seit zehn Jahren immer wieder befassen muss – der notwendige Neubau des rund 40 Jahre alten Feuerwehrhauses.

Wie Goings Dorfchef Alexander Hochfilzer einräumt, musste das Projekt zugunsten anderer dringend notwendiger Vorhaben – Stichwort Kindergarten und Volksschule – immer wieder verschoben werden.

Eine Million Euro im Budget verankert
Doch jetzt wollen die Goinger Nägel mit Köpfen machen – im heurigen Budget ist eine Million Euro verankert, um endlich die Planungen für das umfangreiche Projekt voranzutreiben. Den Entschluss beschleunigt haben dürfte auch das Angebot eines privaten Grundeigentümers. Er bot der Gemeinde ein rund 1.000 Quadratmeter großes Grundstück in unmittelbarer Nähe des bestehenden Zeughauses zum Kauf an. Für Hochfilzer buchstäblich ein Geschenk des Himmels, denn so kann er gleich zwei Probleme auf einmal lösen.

Denn auch wenn das Grundstück, auf dem das bestehende Feuewehrhaus steht, sehr groß ist und am Ortsrand strategisch günstig liegt, hat Hochfilzer mit mehreren Problemen zu kämpfen.
Im Gebäude ist nämlich auch der Baufhof der Gemeinde untergebracht. Alles andere als zeitgemäß und nicht mehr den technischen Anforderungen entsprechend. „Unsere Gerätschaften sind alle provisorisch untergebracht“, klärt Hochfilzer auf. Auch die sanitären Anlagen – für Bauhof wie für Feuerwehr – sind veraltet. Inzwischen seien natürlich auch Frauen bei der Feuerwehr und hier fehlt es an sanitären Einrichtungen.

Daher befassen sich die Verantwortlichen der Gemeinde seit Herbst intensiv mit den Planungen.

Im Rahmen einer der jüngsten Gemeinderatssitzungen wurde das private Kaufangebot diskutiert. Gemeinderätin Maria-Luise Unterrainer (Liste Jetzt – und in Zukunft) stemmt sich massiv gegen den Ankauf bzw. den Neubau. Sie könne sich zwar vorstellen, dass das bestehende Gebäude erweitert und saniert wird. Ein neues Gebäude sei für sie jedoch keine Option. „Wir müssen Grund und Boden schützen, anstatt weiter hemmungslos Versiegelung zu betreiben“, stellt sie klar. Sie verstehe nicht, warum das bestehende Gebäude nicht einfach erweitert werde, anstatt wieder einen Neubau aus dem Boden zu stampfen. Die nachfolgende Generation müsse dann alles erhalten und den „Karren aus dem Dreck ziehen“. Sie stelle sich überdies die Frage, woher denn die Millionen für diesen Neubau kommen sollen.

Bürgermeister Hochfilzer verteidigt die Neubaupläne vehement und stellt klar, dass der Kauf des angebotenen Grundstücks noch gar nicht fix ist. „Wir haben einen Planer engagiert, der vorerst beide Varianten – Neubau bzw. Erweiterung des bestehenden Gebäudes – genau prüft. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, wird es eine Entscheidung geben“, stellt Hochfilzer klar.

„Wenn die Entscheidung zugunsten eines Neubaus fällt, wird das Gerätehaus selbstverständlich vollumfänglich für den Bauhof adaptiert, erneuert und somit weiterhin genutzt. Wir müssen entsprechend modernisieren. Das betrifft unter anderem Garagen, Werkstätten und auch Mitarbeiterräume“, so der Dorfchef. Auch werden Goinger Vereine darin Platz finden.

„All diese Maßnahmen wären im bestehenden Feuerwehrhaus relativ einfach umzusetzten. Beide Dinge in einem Gebäude zeitgemäß und den rechtlichen Anforderungen entsprechend unterzubringen und umzusetzen ist jedoch mehr als schwierig“, klärt Hochfilzer auf. All diese Fakten seien Gemeinderätin Unterrainer auch bekannt, stellt der Bürgermeister klar. Margret Klausner

Bild: Im Untergeschoss des bestehenden Feuerwehrhauses ist auch der Bauhof untergebracht. Es werde alles viel zu klein und platze aus allen Nähten, begründet Bürgermeister Alexander Hochfilzer den geplanten Bau. Derzeit werden zwei Varianten geprüft. Fotos: Klausner, KA-Archiv

 
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